pte20110817017 in Leben

Projektbörse ermöglicht Toleranz per Mausklick

respekt.net stärkt Zivilgesellschaft-Initiativen mit Zeit- und Geldspenden


Schachbrett mit Farbenmix: Toleranz braucht Engagement (Foto: FlickrCC/Gianesi)
Schachbrett mit Farbenmix: Toleranz braucht Engagement (Foto: FlickrCC/Gianesi)

Wien (pte017/17.08.2011/12:30) Die Zivilgesellschaft kann Wahnsinnstaten Einzelner wie die Tragödie von Oslo nicht verhindern. Dennoch darf sie das zunehmende Klima von Intoleranz und Fremdenhass nicht schweigend hinnehmen, so das Credo der 2010 gegründeten Internet-Projektbörse "respekt.net" http://respekt.net . "Wir wollen Wahrnehmung schaffen und dem Einzelnen Hürden nehmen, sich für ein respektvolleres Miteinander zu engagieren", erklärt Martin Winkler, Präsident von respekt.net, bei der Präsentation der Initiative am heutigen Mittwoch gegenüber pressetext.

respekt.net bietet dem Engagement von Privatpersonen und Vereinen eine Web 2.0-Plattform, auf der sie sich präsentieren und um Unterstützung per Mausklick suchen können. Diese kann eine Spende ab zehn Euro, jedoch auch Zeit oder Expertise sein. "Online-Projektbörsen gibt es für Soziales, Entwicklungszusammenarbeit oder Microfunding. Bisher fehlten Angebote, die zwischen der hohen Bereitschaft zum Einsatz für mehr Toleranz und den vielen Initiativen dazu vermitteln. Zudem ist auch die Intelligenz dezentral verteilt", so Winkler.

Bereitschaft groß

Wie groß diese Bereitschaft ist, zeigt eine von respekt.net beauftragte repräsentative Umfrage von Meinungsraum http://meinungsraum.at unter 1.000 Personen. Könnte man schnell und unbürokratisch gute Projektideen der Zivilgesellschaft unterstützen, so würden sich 43 Prozent selbst engagieren, wobei die Spendenbereitschaft noch nicht mit eingerechnet ist. Intoleranz gegenüber Ausländern und der Umgang mit Asylsuchenden wird zugleich als eines der größten heutigen Probleme wahrgenommen, gemeinsam mit der Korruption und der Armutsbekämpfung.

Projekteinreicher werden von respekt.net in der Formulierung ihrer Idee begleitet. Sie geben dabei etwa das Projektziel und ihren finanziellen Förderbedarf an, der innerhalb von maximal sechs Monaten durch Spenden erreicht werden soll. respekt.net hat so in nur einem Jahr 50 Projekte ausfinanziert und 30 davon bereits umgesetzt, wodurch insgesamt 20.000 Menschen involviert wurden. "In den nächsten drei Jahren wollen wir 500 Projekte ermöglichen", kündigt Winkler an. Gleichzeitig sei respekt.net eine Datenbank für ziviles Engagement, bei der ein Kopieren der Ideen "erwünscht" ist.

Kampf gegen Ohnmacht

"Die Menschen sehnen sich nach einem normalen Umgang miteinander", so respekt.net-Vereinsvorstand Paul Beyer gegenüber pressetext. Der Schmerz über das Nicht-Funktionieren sowie der Wunsch, die eigene Ohnmacht durch Teilnahme zu bekämpfen, motiviere die Einreicher und Investoren. Ähnlich beschreibt Winkler seinen persönlichen Anlass zur Vereinsgründung: "Ein Vorfall in der Schule meiner Tochter zeigte mir, dass auch hier Zwietracht, Verstörung und Angst gesät werden. Ich wollte das nicht mehr weiter hinnehmen."

(Ende)
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