pte20110811021 in Leben

Diabetischer Fuß: Bessere Wundheilung in Sicht

Wirkstoff stärkt Bildung neuer Zellen und Blutgefäße


Füße: Gefahrenzone für Diabetiker (Foto: FlickrCC/Rachfog)
Füße: Gefahrenzone für Diabetiker (Foto: FlickrCC/Rachfog)

Krems (pte021/11.08.2011/12:40) Das Diabetische Fußsyndrom betrifft jeden Sechsten der derzeit weltweit 350 Mio. Patienten mit Typ-2-Diabetes. Ein neuer Wundheilungs-Ansatz der österreichischen Biotech-Firma Tissue Med Biosciences TMB http://www.tmbiosciences.com gibt Hoffnung auf eine schnellere und vollständigere Behandlung des Leidens, das für zwei Drittel aller Amputationen verantwortlich ist.

Gefährliche Wunde

Die schlechtere Durchblutung der äußeren Extremitäten ist Auslöser des Diabetischen Fußes, erklärt TMB-Geschäftsführer Rudolf Berger gegenüber pressetext. "Da damit auch vermehrt Nervenzellen absterben, spüren Diabetiker Verletzungen im Schuh häufig erst nicht und reagieren erst spät darauf. Zudem verlaufen auch Wundverschluss und Wundheilung langsamer, da die Zellvermehrung verzögert ist und der Fuß schlechter mit Nährstoffen versorgt wird", so der Zellbiologe.

Infektionen und falsche Schuhe tragen dazu bei, dass das Problem manchmal bis zur Amputation führt - allein in Deutschland 40.000 Mal pro Jahr. Offene, chronische Wunden können sehr tief sein, bis auf den Knochen gehen und dort Löcher verursachen. Um dies zu verhindern, muss das Wundbett gereinigt und abgestorbenes Gewebe vom Arzt entfernt werden, während Antibiotika gegen die Entzündung nötig sind. Doch selbst falls die Heilung glückt, kann sich die Situation schnell wiederholen, etwa wenn sich zurückbleibende Narben aufreiben.

Stütze der Selbstheilung

Eine verbesserte Heilung chronischer Wunden stellt TMB mit einem neuen Produktkandidaten in Aussicht. Der in einem Wundgel integrierte Wirkstoff TMBP-3 aus einer gentechnisch hergestellten, unsterblich gemachten humanen Zelllinie fördert die Teilung der Hautzellen sowie die Bildung neuer Blutgefäße. Er regt zudem das Immunsystem an und verbleibt lange im Wundareal. "Die Nebenwirkungen sind geringer als bei bisherigen Ansätzen und es gibt bisher keinen Hinweis auf systemische Wirkung", so Berger.

Nach deutlichen und schnellen Erfolgen in Tierversuchen soll 2012 nach dem derzeitigen Ausbau der Kapitalrunde die klinische Phase starten. Läuft sie erfolgreich, wird es bis zum Markteintritt noch etwa fünf Jahre dauern, kündigt der Biotech-Experte an. Der Bedarf sei groß: "Der Diabetische Fuß schränkt soziale Kontakte und das Berufsleben enorm ein und ist für das Gesundheitssystem auch ohne Amputation sehr teuer." Profitieren könnte vom Wirkstoff auch die Therapie anderer chronischer Wunden wie etwa beim Wundliegen, beim offenen Bein sowie nach Verbrennungen oder OPs.

(Ende)
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