pte20110806003 in Leben

Wetter kein Migräne-Verursacher

Mediziner: Erwartungshaltung macht sensibler


Blitz: Gewitter nicht am Kopfweh schuld (Foto: FlickrCC/Zoutedrop)
Blitz: Gewitter nicht am Kopfweh schuld (Foto: FlickrCC/Zoutedrop)

Wien/Linz (pte003/06.08.2011/06:05) Wenn das Wetter umschlägt, haben viele Menschen Angst vor Kopfschmerz. Zu Unrecht, sagen Neurologen vom AKH Wien http://www.meduniwien.ac.at . Sie ließen 238 Migräne-Patienten drei Monate lang ein Kopfschmerz-Tagebuch führen und verglichen das Ergebnis mit der jeweiligen Wetterlage. Das Ergebnis: Menstruation und Stress beeinflussen den Kopfschmerz - die Wetterlage sowie Temperatur, Luftdruck, Niederschlag oder Sonnenschein jedoch nicht.

Ausnahme statt Regel

Der Linzer Neurologe Christian Lampl, Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft http://www.oeksg.at , bestätigt gegenüber pressetext das Ergebnis. "Es gibt Migräne-Patienten, die vermutlich aufgrund genetischer Prädisposition auf den Druckunterschied bei Wetterumstürzen empfindlich reagieren. Wie die Studie zeigt, gilt dies jedoch für die meisten Fälle nicht", so der Mediziner.

Sehr wahrscheinlich sei oft der Mechanismus einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung im Spiel. "Oft warten Menschen so sehr auf einen bevorstehenden Wetterwechsel, dass sie ihre ganze Konzentration darauf richten und viel feinfühliger wahrnehmen als sonst." Parallelen zieht Lampl zum Glauben vieler, dass Vollmond schlechter schlafen lässt oder den Geburtszeitpunkt steuert. Letzteres wurde längst statistisch widerlegt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20081125032 ).

Doch kein Freispruch

Unzulässig ist allerdings der Rückschluss, dass das Wetter oder sogar die Jahreszeit keinen Einfluss auf Körper und Psyche hätten. "Viele Konditionen wie Blutdruck oder Allergien hängen eindeutig mit dem Wetter zusammen", betont Lampl. Große Hitze bringt zudem den Körper in Stress, raubt Konzentration und kann aggressiv machen. Sie bringt jedoch auch Vorteile wie etwa die Kontakterleichterung, wie Forscher gezeigt haben (siehe: http://pressetext.com/news/20100716003 ).

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
Tel.: +43-1-81140-306
E-Mail: pernsteiner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|