pte20110727029 in Forschung

Beach Body: Diät-Spamwelle erfasst Twitter

Experte empfiehlt Betroffenen schnellen Passwortwechsel


Traumfigur: Spammer bewerben Acaibeeren-Diät (Foto: Bodo Schmitt/pixelio.de)
Traumfigur: Spammer bewerben Acaibeeren-Diät (Foto: Bodo Schmitt/pixelio.de)

San Francisco (pte029/27.07.2011/16:00) Eine Spamwelle hat den Kurznachrichtendienst Twitter erfasst. Unzählige User verbreiten ohne ihr Wissen Werbenachrichten für den perfekten "Beachbody". Diese führt über einen Link, der sich als Nachrichtenseite tarnt, zu einem Angebot für Diätprodukte auf Basis von Acai-Beeren. Sicherheitsexperte Graham Cluley von Sophos Security http://www.sophos.com/ rät Betroffenen zum Sicherheitscheck und Wechsel des Twitter-Passworts.

Ursache ist noch unklar

"Get the beach body you've always wanted, now you can with this weight loss supplement" - so oder so ähnlich lesen sich die Spamnachrichten, die die Follower betroffener Twitternutzer zum Abnehmangebot locken sollen. Der Antivirenentwickler Sophos hat mittlerweile eine Warnung ausgesandt. Wieviele Accounts derzeit betroffen sind, lässt sich noch nicht sagen, schildert Graham Cluley im Telefonat mit pressetext. Derzeit geht Sophos von mehreren Tausenden kompromittierten Konten aus.

Auf keinen Fall sollte man den Link in derartigen Nachrichten anklicken. Betroffene sollten unmittelbar ihr Twitter-Passwort ändern und ihren Rechner auf Viren und Malware überprüfen. Wie die Hintermänner der Spamwelle die Kontrolle über die Userkonten übernehmen konnten, ist aktuell noch unklar. Vorstellbar wäre ein Zusammenhang mit Malware, ein Sicherheitsleck beim Kurznachrichtendienst oder Unvorsichtigkeit der User, so Cluley.

Passwort-Recycling als großes Risiko

Ein besonderes Problem ist die Tendenz vieler Internetnutzer, auf verschiedenen Seiten ein und das selbe Passwort zu verwenden. Derartiges Verhalten hatte schon vergangenen Dezember zu einer Flut unterwünschter Nachrichten auf Twitter geführt. Damals war die Datenbank des Webmagazins Gawker gehacked worden, kurz darauf brach die Textlawine beim Web-2.0-Dienst los. Etwa jeder dritte Internetnutzer dürfte auf mehreren Seiten das gleiche Losungswort zur Anmeldung verwenden, schätzt Cluley.

Weitere Schwierigkeiten bereiten die Passwörter selber: "Nicht wenige Nutzer verwenden Kennwörter wie 'password', 'lassmichrein' oder '12345', die natürlich einfach zu knacken sind", erzählt Cluley. Er empfiehlt, neben der Verwendung eines Antivirus-Programms und einer Firewall auch das Betriebssystem stets aktuell zu halten. Die eigenen Konten bei verscheidenen Plattformen im Web sollten stets mit unterschiedlichen, schwer knackbaren Codewörtern geschützt sein.

Web 2.0 bei Bösewichten immer beliebter

Soziale Netzwerke werden zunehmend als Kanäle für Spam, Phishing und die Verbreitung von Malware genutzt. Eine von Sophos durchgeführte Umfrage im Dezember 2010 ergab, dass 67 Prozent der Teilnehmer im letzten Jahr mindestens einmal mit Spam auf Facebook und Co. konfrontiert waren. Im Vergleich zu 2008 (33,4 Prozent) hat sich damit der Anteil der Betroffenen verdoppelt.

Wie lange die Acaibeeren-Diät noch ihre Kreise ziehen wird, vermag Cluley nicht zu prognostizieren. "Wenn das Sicherheitsteam von Twitter reagiert, dürfte der Spuk aber bald vorbei sein", so der Experte abschließend.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: pressetext.com
|