pte20110524022 in Leben

TV-Programm: Kinder fahren nicht auf Gewalt ab

Kein höherer Unterhaltungswert, aber negative Folgen


Kinder-Cartoon: Gewalt kommt nicht gut an (Foto: flickr.com, pop culture geek)
Kinder-Cartoon: Gewalt kommt nicht gut an (Foto: flickr.com, pop culture geek)

Bloomington (pte022/24.05.2011/13:40) Gewalt macht das Kinderprogramm für seine Zielgruppe nicht unterhaltsamer - mögliche negative Folgen bleiben dennoch. Mit der zunehmenden Anreicherung von TV-Cartoons mit gewaltreichen Inhalten zu Vermarktungszwecken befindet sich die Content-Industrie somit im Irrtum. Dies zeigt eine Studie der Indiana University (IU), die in Media Psychology veröffentlicht wurde. Sie widerlegt die weit verbreitete Annahme, dass Kinder Gewalt im Fernsehen begrüßen. Die jungen Betrachter finden an vergleichsweise harmlosem Trickfilm genauso viel Gefallen - wenn nicht sogar mehr.

"Action" anders vermitteln

Rund 70 Prozent der TV-Sendungen für Kinder verbreiten mittlerweile gewaltvolle Inhalte. Dabei ist die Gewalt selbst "nicht die attraktive Komponente in den Cartoons, wie ihre Produzenten zu glauben scheinen", sagt IU-Assistenzprofessor Andrew Weaver. Vielmehr ist es die "Action", die den Unterhaltungswert steigern und dem Experten zufolge auch auf gewaltfreie Art - etwa durch Geschwindigkeit - vermittelt werden kann. Angesichts der potenziellen Folgen, die Gewalt in Trick-Serien hat, sind hingegen Bedenken berechtigt.

Insbesondere bei Jungen weist Gewalt im TV-Programm negative Effekte auf den Unterhaltungswert auf. Sie identifizieren sich überraschenderweise weniger mit gewalttätigen Charakteren - im Gegensatz zu gewaltlosen. Den Angaben zufolge bevorzugen sie aber nicht nur Figuren, sondern auch die gesamte Tricksendung umso mehr, je weniger Gewalt darin vorkommt. Mädchen zeigen hingegen keine geringere Identifikation mit gewaltbereiten Comic-Helden. Allerdings nehmen sie die Charaktere auch ohne geschlechtliche Merkmale als Jungen wahr, weshalb sie sich ohnehin weniger dafür begeistern.

(Ende)
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