Gehgeschwindigkeit zeigt COPD-Schweregrad
Distanz unter 357 Meter in sechs Minuten kündigt Spitalsaufenthalt an
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Läuferfuß: Sport löst bei Raucherlunge Panik aus (Foto:FlickrCC/Puuikibeach) |
Denver/Hattingen (pte004/17.05.2011/06:10) Die beste Vorhersage, wie schwer Patienten an der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) erkrankt sind, ist ihre Gehgeschwindigkeit. Der "Sechs-Minuten-Gehtest", der in der Lungenmedizin weit verbreitet ist, verrät mehr über den Stand der als "Raucherlunge" bekannten Erkrankung als der Einsekundenkapazität (FEV1), bestätigen nun niederländische Forscher. Auf der Jahrestagung der US-Lungenmediziner http://www.thoracic.org in Denver berichten sie von Grenzwerten, die bei sechs Minuten schnellem Gehen hohe Aussagekraft besitzen.
Die Not mit dem Atem
"Ob man als COPD-Patient noch laufen kann, hängt stark vom Schweregrad der Erkrankung ab", erklärt Jens Lingemann, Leiter der Selbsthilfegruppe COPD-Lungenemphysem http://www.lungenemphysem-copd.de , gegenüber pressetext. Während bei einer COPD mit dem Schweregrad I kaum und im Stadium II nur selten Atemnot auftritt, ist diese im Stadium III schon bei leichten Steigungen, schnellem Gehen oder Treppensteigen deutlich spürbar.
Im letzten Endstadium IV der COPD sind viele der Betroffenen dann rund um die Uhr auf eine Langzeit-Sauerstofftherapie angewiesen. "Atemnot wird dann ständiger Begleiter, oftmals schon im Ruhezustand, während das Gehen nur mehr mit Rollatoren und anderen Hilfsmitteln möglich ist", so Lingemann. Patienten mit wenig Wissen über ihre schwere chronische Erkrankung entwickeln bei Atemnot häufig Panikattacken, als deren Gegenmaßnahme der Experte das Einholen ausreichender Informationen und auch die Akzeptanz der eigenen Erkrankung empfiehlt.
Spitalsreife Gehdistanz
Die Studienautoren testeten COPD-Patienten mit unterschiedlichem Erkrankungsgrad in einem Zeitraum von drei Jahren jährlich mit dem Sechs-Minuten-Gehtest. Die Aufgabe lautet dabei, in sechs Minuten auf einem Rundkurs eine möglichst weite Strecke zurückzulegen, wobei jeder das Tempo oder Pausen selbst vorgibt. Um zu messen, wie der Körper Sport und Körperbewegung toleriert, überprüfen Ärzte dabei Werte wie Sauerstoffsättigung, Puls, Blutdruck oder Blutgas.
Von den 2.100 beobachteten Patienten starben im Verlauf der drei Jahre 200 und 650 mussten aufgrund von Verschlimmerungen der Krankheit mindestens einmal ins Spital eingewiesen werden. Wer als COPD-Patient nur 357 Meter in sechs Minuten schafft, hat laut den Forschern ein erhöhtes Risiko einer Spitalseinweisung, wer nur 334 Meter oder weniger zustande bringt, ein höheres Sterberisiko. Zum Vergleich: Gesunde kommen je nach Training, Gewicht, Alter und Geschlecht in dieser Zeit auf 700 bis 800 Meter, gut Trainierte auf einen Kilometer und darüber.
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