pte20070605026 Medien/Kommunikation, Produkte/Innovationen

Gratismusik von Warner auf Lala.com

Plattenverlag geht geringes Risiko ein


Warner Music probiert mit Lala.com ein neues Geschäftsmodell aus.
Warner Music probiert mit Lala.com ein neues Geschäftsmodell aus.

Palo Alto (pte026/05.06.2007/12:36) Internetnutzer können ab heute, Dienstag, den Großteil der Musiktitel des Musikmajors Warner Music Group http://www.wmg.com kostenlos im Internet anhören. Warner Music, das zu den vier weltweit größten Plattenfirmen zählt, hat als erstes großes Label mit dem Internet-Startup Lala.com http://www.lala.com einen Deal vereinbart, in der Hoffnung, dass dadurch die Albumverkäufe angekurbelt werden, berichtet die New York Times. Will man die Musiktitel auf seinem iPod haben, muss für den Download allerdings gezahlt werden. Obwohl die Nutzer die Audiostreams nichts kosten, muss Lala.com Warner allerdings Lizenzgebühren für jeden online abgespielten Titel zahlen.

Bill Nguyen, Gründer und Geschäftsführer von Lala.com, ist überzeugt, dass Musikfans Alben besitzen wollen, auch wenn die Musik online kostenlos angehört werden kann. Verantwortlich für die sinkenden CD-Verkaufszahlen ist Nguyens Ansicht nach nicht nur die Internetpiraterie, sondern auch der Mangel an attraktiven Musikhändlern, wie dem Spezialisten Tower Records, der im vergangenen Jahr schließen musste. "Der Einzelhandel hat enorm große Auswirkungen", sagt Nguyen, dessen Musikgeschmack sich in der Independent-Musik bewegt. Laut Nguyen sei Lala.com im Gespräch mit weiteren großen Plattenverlagen.

Bislang können Musikfans ihre CDs gegen eine geringe Gebühr auf Lala.com tauschen. Mit dem neuen Deal hofft das Internet-Startup Geld über den Verkauf von CDs und digitalen Downloads hereinzubringen. Die DRM-freien Musikdownloads sollen direkt an die iPod-Geräte geschickt werden, ohne Apples iTunes-Software zu verwenden. Lala.com sei für Warner Music eine gute Wahl, da es dem Unternehmen Flexibilität bei der Preisgestaltung und Musikbündelung erlaubt, was laut Alex Zubillaga, einem Warner-Manager, bei iTunes nicht der Fall sei. Außerdem setzt Lala.com im Gegensatz zu iTunes auf den Verkauf von Alben, deren Preise je nach Nachfrage der Konsumenten variieren (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070326031 ).

Ob das Geschäftsmodell aufgeht, muss sich erst zeigen. Lala.com ist unter beträchtlichem Druck, Musik zu verkaufen, denn die Finanzinvestorfirmen Bain Capital http://www.baincapital.com und Ignition Partners http://www.ignitionpartners.com steckten 14 Mio. Dollar in Lala.com. Nguyen schätzt, dass sein Unternehmen in den kommenden zwei Jahren bei fünf Mio. erwarteten Nutzern rund 140 Mio. Dollar an Lizenzgebühren bezahlen muss.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Linda Osusky
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