pte20041008038 in Leben

Erstes "Handtaschl" für Wolfgang Ambros und Kurt Bergmann

Frauen-Netzwerk Medien vergibt Negativpreis für Frauenfeindlichkeit


Wien (pte038/08.10.2004/19:30) Wolfgang Ambros und Kurt Bergmann sind die ersten Träger des Negativpreises "Handtaschl", der für Frauenfeindlichkeit in den Medien vergeben wird. Gekürt wurden die beiden heute, Freitag, vom Frauen-Netzwerk Medien http://www.frauennetzwerk.at im Wiener Ega-Frauenzentrum http://www.ega.or.at . Das 1999 gegründete Netzwerk für persönliche Kontakte und Informationen für Frauen, die in und mit den Medien arbeiten, will mit dem Handtaschl auf "diskriminierende Äußerungen in der Öffentlichkeit aufmerksam machen". Ambros und Bergman (Fotomontage) wurden von den rund 300 Mitgliedern des Vereins nach Online-Nominierungen auf der Website ex aequo auf Platz eins gewählt. Handtaschl-Nummer drei geht an Uschi Fellner.

"Wir zeichnen mit dem Handtaschl Personen aus, die sich mit unqualifizierten und rückwärtsgewandten Aussagen über Frauen in den Medien profiliert haben", beschreibt die Vorsitzende des Frauennetzwerk Medien, Brigitte Handlos, das Ziel der Aktion. "Das rosa Handtaschl soll - als weibliche Form des Koffers - Augen zwinkernd darauf hinweisen, dass sich beim Thema Gleichstellung überall in der medialen Berichterstattung klischeehafte, diskriminierende Muster finden, die unser Frauenbild in negativer Weise prägen".

Ambros zeichnete sich aus Sicht des Frauen-Netzwerk Medien durch die Bemerkung über seine Frau und deren weiblichen Freundeskreis in einem News-Interview aus: Er bezeichnete sie als "Menopausen-Geschüttelte" mit "Frustbuchtel-Freundinnen". Bergmann schaffte es ex aequo auf Platz eins, indem er Heide Schmidt, Gertraud Knoll und Freda Meissner-Blau wegen ihres öffentlichen Auftretens für Heinz Fischer als "frustrierte" Präsidentschaftskandidatinnen bezeichnete, deren Wahlempfehlung "grotesk" und "in der Nähe des Witzbuches" angesiedelt sei.

Uschi Fellner, Herausgeberin des Frauenmagazins "Woman", landet auf dem dritten Platz. Sie hatte "zur Überraschung vieler anerkannter Medienfrauen die Erkenntnis, dass eine Frauenzeitschrift anspruchsvolle Themen weiträumig umschiffen sollte", so die Begründung des Frauen-Netzwerk Medien. Für das Handtaschl nominiert waren unter anderem auch Benita Ferrero-Waldner für den Seitenhieb gegen "linke Emanzen", Jörg Haider für die Bezeichnung "Blaues Boxen-Luder" für die neue Justizministerin sowie die Sportreporter des ORF.

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