pts20010222042 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Radio 105 wird 3 und bleibt lauter

105 UKW-Petition mit 65.000 Unterschriften eingereicht


© Radio 105
© Radio 105

Muttenz (pts042/22.02.2001/14:00) Radio 105 hat, rechtzeitig zu seinem dritten Geburtstag, seine im letzten Herbst lancierte Petition "UKW für 105" dem zuständigen Medien-Departement (UVEK) überreicht. 65'000 Unterschriften sind zusammengekommen. Alle Unterzeichner fordern den mobilen Empfang von One-O-Five via UKW. Die 105-Crew hat sich auch fürs vierte Sendejahr viel vorgenommen und wird weiterhin für frischen Wind in der erschlafften Radiolandschaft sorgen. Im Herbst soll zudem 105 CLASSICS mit der besten Musik der 80er und 90er Jahre sowie stündlichen Nachrichten starten.

3 Jahre Radio 105: Rasante Entwicklung...

Seit dem Sendestart am 17.2.1998 ist Radio 105 auf Erfolgskurs. Mit einem konsequent auf die junge Hörerschaft zugeschnittenen Programm, aufwändigen Events in der ganzen Deutschschweiz, unermüdlicher Promotion und nicht zuletzt dank einem engagierten und professionell arbeitenden Team hat Radio 105 in kürzester Zeit erreicht, was viele Medienfachleute und Politiker für unmöglich hielten: Trotz ausschliesslicher Kabelverbrei-tung ist Radio 105 zu einem erfolgreichen Sender für die junge Generation und die Werbewirtschaft geworden. Heute hören rund 500'000 Jugendliche der Deutschschweiz Radio 105, was als klarer Bedürfnisnachweis für einen Jugendsender zu werten ist.

Radio 105 hat von Anfang an "anders getönt", wurde zum Erlebnis. Anstatt Udo Jürgens singen auf 105 "Die Söhne Mannheims". Die Reporterin berichtet anstatt aus dem Gemeindesaal aus der Golden Globe Arena, Stockholm, über die MTV Awards-Verleihung. Die 105-Hörer lachen nicht über Peach Weber, sondern über Steffi, Flipper oder Sandro. Radio 105 ist nicht Medienpartner der Gewerbeausstellung, sondern der Street Parade.

Radio 105 tönt auch in Zukunft anders. Am 26. Februar 2001 startet das neue, geliftete Programm. Der Aktualität noch stärker verpflichtet, richten sich die neuen Programmschwerpunkte noch mehr an die Hörerbedürfnisse. "Wer 105 nicht hört, verpasst etwas" lautet denn auch der Slogan für das neue Programm, in welchem neben den Top DJs Boy George, Antoine, Lady Tom, Zanussi oder Max B. Grant neu auch DJ Tatana oder Nadim zu hören sein werden.

Auf das frische und unverbrauchte 105-Programm haben nicht nur viele Jugendliche gewartet. Auch Global Players wie Coca-Cola, Procter & Gamble, Swisscom, Ericsson, Colgate, JVC setzen auf den Jugendsender, weil 105 als Zielgruppenradio ihr neues und kaufkräftiges Konsumentensegment ohne Streuverluste erschliesst. Für die Musikindustrie bietet Radio 105 mit seinem auf Neuheiten und daher progressiv ausgerichteten Musik-Programm geradezu paradiesische, weil völlig neue Werbemöglichkeiten.

... soll gebremst werden

Radio 105 hat seine Chance, anders tönen zu dürfen, gepackt und entwickelt sich prächtig. Steigende Hörerzahlen, ein wachsendes Interesse der Werbewirtschaft an 105 und der zunehmende Druck der Konkurrenz auf den Formatsender verstehen die Macher von 105 als Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein, und als Aufforderung, noch stärker zu werden und noch engagierter die Entwicklung des Senders voranzutreiben.

Enttäuscht über die fortwährende und längst überholte Zementierung des SRG-Monopols als sprachregionales Radio, hat Radio 105 1998 ein Gesuch um UKW-Verbreitung eingereicht. Dieses wurde 1999 vom Bundesrat abgelehnt. Worauf sich Radio 105 gezwungen sah, im Interesse der medienmündigen Jugendlichen auch auf medienpolitischer Ebene aktiv zu werden und für eine moderne Radiopolitik einzustehen. Denn es geht nicht an, dass Radio 105, das bei einem Grossteil der Jugendlichen bereits zum täglichen Medienmenu gehört, von der SRG in eine Statistenrolle gedrängt wird. Die europaweit fast einmalige Situation, dass neben dem staatlichen keine privaten nationalen Sender zugelassen werden, können und wollen die jungen Radiomacher von 105 nicht hinnehmen. Mit der Petition "105 auf UKW" wurde die Öffentlichkeit noch stärker auf die Situation der ungleichlangen Spiesse hingewiesen.

105 auf UKW!

Radio 105 ist ein unabhängiges, schnell wachsendes Medienunternehmen mit hohen Zielen: Bis in zwei Jahren soll die Marktleaderschaft in der Zielgruppe der unter 30jährigen erreicht werden. Dies unter Berücksichtigung, dass 105 weiterhin nicht via UKW senden darf. Mit UKW-Verbreitung wäre Radio 105 schon morgen Marktleader.

Die ablehnende Haltung des Bundesrats auf unser UKW-Gesuch hat weniger mit dem vorgeschobenen Argument der knappen Frequenzen zu tun als vielmehr damit, dass der Erfolg von Radio 105 der SRG und vielen Lokalradios weh tun könnte. 105 soll ausgebremst werden.

Hatte 105-Gründer Giuseppe Scaglione mit 10'000 eigenhändig gesammelten Unterschriften das Bedürfnis für ein junges Programm nachgewiesen, ging die SRG anders vor. Sie reagierte nicht auf Hörerbedürfnisse, sondern auf Radio 105. Auf den Sendestart von One-O-Five antwortete die SRG mit einem Retortenprodukt (Virus) - als staatlich verordnete Konkurrenz. Ungeachtet der Hörer-Bedürfnisse wurde ein weiteres SRG-Radio in die Medienlandschaft gestellt. Mit dem Etikett "Service Public" sollte dieses legitimiert werden. Wo aber ist der Service? Wo das Publikum?

Der beliebige Begriff "Service Public" hat ausgedient. War er früher noch Auftrag, ist er heute reines Alibi. Dort, wo er der SRG nützt, wird der Begriff besonders gern und oft herangezogen. Dort, wo er hingegen für sinkende Marktanteile sorgt, wird er vergessen. So tönt zum Beispiel das mainstreamige DRS 3 heute wie alle kommerziellen Privatradios, mit dem kleinen Unterschied, dass DRS 3 ohne Werbung auskommen darf, diesen Umstand aber mit extensivem Sponsoring wettmacht. Der gesetzlich verankerte Sprachaustausch wird von der SRG als Service Public verkauft, ist in Wirklichkeit aber eine Verschwendung. Für die italienisch- resp. französischsprachigen SRG Sender in der Deutschschweiz werden mehrere UKW-Frequenzen frei gehalten - täglich werden die beiden Sender jedoch von weniger als 0.5% der Bevölkerung gehört.

Es stellt sich die Frage, ob nicht eher die programmliche Rücksichtnahme auf die Hörerbedürfnisse die Kriterien eines Service Public erfüllt, als ein fast krampfhaft am Publikum vorbei produzierten Programm.

Der eingängige Begriff des Service Public als Begründung für die Monopolstellung der SRG ist zur Worthülse ihrer PR-Fachleute verkommen. Die ursprüngliche Ausgangslage für das SRG-Monopol war bekanntlich die Frequenzknappheit. Von dieser ist in Fachkreisen schon längst nicht mehr die Rede, zumal die SRG in etlichen Regionen für ihre Programme unnötigerweise zwei und mehr Frequenzen beansprucht.

Die Prioritätenliste des Bundesrates zur Frequenzzuteilung von 1994 ist überholt. Massgebend ist heute die neue Bundesverfassung, die eine grundsätzliche Radio- und Fernsehfreiheit postuliert. Sie ist als Freiheit der Bürger zu verstehen, jederzeit und überall jene Radio- und TV-Programme konsumieren zu können, die sie sich wünschen. Art. 17 BV gewährleistet den freien Zugang zu den Medien sowohl aus der Perspektive der Veranstalter, als auch aus jener der Konsumenten.

Radio 105 fordert mit seiner Petiton "105 auf UKW" nicht die Abschaffung der SRG. Gefordert wird von der SRG, dass sie Radio 105 als nationalen Radio-Mitbewerber anerkennt und mit der Freigabe unnötig besetzter Frequenzen dem Jugendsender endlich den ungehinderten Marktzutritt gewährt. Die breite Unterstützung für die UKW-Petition zeigt sich in den 65'000 Unterschriften, welche in sechs Monaten gesammelt wurden. Dabei unterstützen auch zahlreiche nationale Unternehmen, Plattenfirmen, Veranstalter, Musiker und prominente Persönlichkeiten eine UKW-Verbreitung von Radio 105.

105 CLASSICS: Warten auf den Segen der Kabelnetzbetreiber

Neben den Anstrengungen für die UKW-Verbreitung von Radio 105 werden Vorbereitungen für den Sendestart von 105 CLASSICS im Herbst 2001 getroffen. Wie bei One-O-Five wird auch das Programm von 105 CLASSICS formatiert sein. Es konzentriert sich auf die beste Musik aus den 80er und 90er Jahren sowie stündliche Nachrichten.

Auch 105 CLASSICS soll sich in erster Linie über seine Musik positionieren. Inhalte des Musikprogramms von bilden die Hits, mit denen das anvisierte Zielpublikum der 25-40-jährigen gross geworden ist und das deshalb diese Musik weiterhin als Stimmungsträger hören möchte. 105 CLASSICS versteht sich als Begleitmedium. Auf animierende und interaktive Moderation mit Hörerspielen und sonstigen Wortbeiträgen wird bewusst verzichtet. Das Motto von 105 CLASSICS lautet denn auch: "More Music - Less Talk".

105 CLASSICS soll in der ganzen Deutschschweiz via Kabel verbreitet werden. Der Bundesrat hat die entsprechende Konzession dazu erteilt. Ob 105 CLASSICS in wenigen Monaten auf Sendung gehen kann, ist indes noch ungewiss und liegt nicht in der Macht der Radiomacher. Weil Schweizer Kabelradios in der Vergangenheit kaum eine Rolle gespielt haben, wurden diese bei der Gesetzgebung vernachlässigt. So dass die Kabelnetzbetreiber heute Medienpolitik betreiben, indem sie entscheiden, welche Programme in die Kabelnetze gespiesen werden.

RTVG: Aufbruch in ein neues Medien-Zeitalter

Radio 105 beteiligt sich aktiv an der künftigen Gestaltung der Medienlandschaft und bezieht Stellung zum bundesrätlichen Entwurf für das neue RTVG. Dieses soll im Jahr 2004 in Kraft treten. Dieser mutlose Entwurf wird mit seinen Liberalisierungsschritten der Zukunft, die schon begonnen hat, nicht gerecht. Auch fällt der Schutz der SRG viel zu umfassend aus. Anstelle der unnötig vielen, kleinen Gesetzesänderungsschritte plädieren wir für ein wirklich mutiges Bekenntnis zum "Zeitalter der weltweiten, freien, elektronischen Kommunikation".

(Ende)
Aussender: pts - Presseinformation (CH)
Ansprechpartner: Daniela Schindelholz
Tel.: ++41 (061) 467 94 94
E-Mail: schindelholz@105.ch
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