Länderverwalter wollen mehr Einfluss in der ICANN
Drohung mit Abspaltung der ccTLD
San Francisco (pte012/27.11.2000/10:55) Einige Verwalter von Länderdomains wollen sich aus der ICANN http://www.icann.org zurückziehen. Nach einem Bericht des britischen Internetdienstes The Register kritisieren die Vertreter der Country-Code-Verwalter die Internetgebühren, die die ICANN für die Verwaltung ihrer Root-Server einhebt, und ihre geringe Vertretung im Board der Organisation.
Demnach hätten sich die Vertreter der Länderdomains darauf geeinigt, drei Alternativen zum gegenwärtigen System der ICANN zu prüfen. In einer ersten Variante wollen sich die Verwalter der Länderdomains als eine eigene unterstützende Organisation innerhalb der ICANN etablieren. Als zweite Alternative könnten die Länderdomains ein autonomes System innerhalb der Internetverwaltung schaffen, das allerdings weiterhin auf das Domain Name Server-System der ICANN zurückgreift. Schließlich soll als dritte Möglichkeit eine völlige Abspaltung der Länderdomains vom System der ICANN untersucht werden.
Die Ländervertreter sind allerdings nicht die einzigen, die sich nach Alternativen zum bestehenden System umschauen. So wollen auch diejenigen, die bei der Verteilung der neuen Top-Level-Domains zu kurz gekommen sind, aus der ICANN ausscheren. Die oberste Internetverwaltung hatte erst vergangene Woche aus 44 eingereichten Vorschlägen sieben ausgewählt.
Die Initiative zur Schaffung eines autonomeren System von Länderdomains trifft allerdings nicht überall auf Zustimmung. "Das ist ein Blödsinn. Eine Abspaltung der Länderdomains würde eine Destabilisierung des Internets bedeuten", erklärte der Geschäftsführer des österreichischen Domainverwalters Nic.at http://www.nic.at , Herbert Vitzthum, im Gespräch mit pressetext.austria. "Das will niemand. Ich glaube, dass sich die ICANN mehr und mehr stabilisieren wird und Europa dadurch auch mehr Einfluss in der Organisation erhält." Nach Angaben von Vitzthum tragen die europäischen Domainverwalter den Großteil des Budgets der ICANN und die europäischen Vertreter stellen innerhalb des Boards die größte Gruppe.
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