pte20190910013 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Minecraft: KI kommentiert "Let's Play"-Videos

Neuer technologischer Ansatz könnte langfristig dabei helfen, Games besser zu machen


Minecraft-Szene: KI lernt zu beschreiben (Foto: SkyeWeste, pixabay.com)
Minecraft-Szene: KI lernt zu beschreiben (Foto: SkyeWeste, pixabay.com)

Atlanta/Edmonton (pte013/10.09.2019/11:30) Forscher des Georgia Institute of Technology http://gatech.edu und der University of Alberta http://ualberta.ca haben ein KI-System entwickelt, dass automatisch Kommentare zu "Let's Play"-Videos zu Minecraft erstellt. Diese sind in ersten Tests zwar noch oft eher sinnbefreit. Doch da Let's Play zu Games Dinge erklären und fesseln sollen, gehen die Forscher davon aus, dass der Ansatz letztlich helfen könnte, entsprechende Spielinhalte besser zu gestalten.

Mehr als nur Kommentare

Streamer wie PewDiePie erreichen mit Let's Play ein Millionenpublikum. Doch gute Vidoes zu erstellen, braucht viel Zeit, auch aufgrund der Planung, berichtet "VentureBeat". Ein System, das automatisch kommentiert, könnte Machern also das Leben erleichtern. Zudem betonen die Forscher, dass die Arbeit daran langfristig auch den Games selbst nutzen könnte. "Let's-Play-Kommentare konzentrieren sich erstens aufs Erklären des Spiels, was für Tutorial-Erstellung, Gameplay-Kommentar und erklärende KI in Games relevant ist", schreibt das Team. Zudem sollen die Videos fesseln - so wie beispielsweise auch zufällige Kommentare von NPCs.

Für die aktuelle Arbeit haben die Forscher drei 25-minütige YouTube-Videos genutzt und in einsekündige Einzelframes eingeteilt, denen jeweils ein Satz zugeordnet war. Ein Teil davon diente dazu, das neuronale Netzwerk des Systems zu trainieren, der Rest dann für Tests, was für Kommentare das System erstellt. Dabei hat die neue KI den Forschern zufolge zwar einen früheren Ansatz klar ausgestochen, doch geben sie zu, dass die erstellten Kommentare "nicht wirklich beeindruckend" sind. Denn meist sind es einfach keine zusammenhängenden, sinnvollen Sätze, wenngleich einige Beispiele ein wenig an betrunkene Streamer erinnern.

Ein komplexes Problem

Die mangelnde Sinnhaftigkeit der KI-Kommentare unterstreicht den Forschern zufolge, wie komplex das Problem automatischer Kommentare ist. Sie vermuten, dass das System den Kontext einzelner Frames nicht kennt - also nicht weiß, was unmittelbar zuvor gesagt wurde. Zudem sei der Trainingsdatensatz eher klein gewesen. Das System auf weitere Games auszudehnen, könnte letzteres Problem lösen, sei aber seinerseits eine Herausforderung, da Kontext und Kommentar ja von Regeln und Design des Spiels abhängen. Dennoch hofft das Team, das Projekt eben durch ein Ausweiten auf Let's Play zu anderen Titeln voranzutreiben.

Zum Paper "Automated Let's Play Commentary" auf arXiv: http://arxiv.org/pdf/1909.02195.pdf

(Ende)
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