pts20250521012 in Leben

Menschenrechtspreis für deutschen Anwalt

Internationale Proteste gegen tödliche Zwangspsychiatrie bei APA-Kongress in Los Angeles


Los Angeles/München (pts012/21.05.2025/10:15)

Mit eindringlichen Protesten und einem globalen Appell zur Abschaffung psychiatrischer Zwangsmaßnahmen hat die Citizens Commission on Human Rights International (CCHR) das jährliche Treffen der American Psychiatric Association (APA) in Los Angeles begleitet. Im Zentrum der Kritik: Fixierungen, Elektroschocks und Zwangsbehandlungen, denen weltweit insbesondere Kinder und Schutzbedürftige ausgesetzt sind – häufig mit tödlichen Folgen.

Im Rahmen der Protestveranstaltung wurde der deutsche Menschenrechtsanwalt Dr. David Schneider-Addae-Mensah mit dem International Human Rights Award ausgezeichnet. Er hatte vor dem Bundesverfassungsgericht ein Grundsatzurteil erwirkt, das psychiatrische Zwangsbehandlung ohne Zustimmung als Körperverletzung und Verstoß gegen das Grundgesetz einstuft. Damit wurde in Deutschland ein rechtlicher Wendepunkt geschaffen, der Psychiater seither stärker zur Verantwortung zieht. "Ein unter Psychopharmaka begangener Suizid ist kein selbstbestimmter Akt – es ist ein Mord durch Fernbeeinflussung", erklärte Dr. Schneider-Addae-Mensah bei der Preisverleihung.

Auch Amalia Gamio, Vizepräsidentin des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, erhielt die Auszeichnung. Sie forderte ein weltweites Verbot nicht-einvernehmlicher psychiatrischer Maßnahmen.

Tödliche Praxis – keine Konsequenzen

Der Protest der CCHR richtete sich gegen das Schweigen der APA zu zahlreichen dokumentierten Todesfällen nach psychiatrischen Zwangsmaßnahmen. So starben etwa der 7-jährige Ja'Ceon Terry und der 16-jährige Cornelius Frederick in den USA nach gewaltsamen Fixierungen. Gerichtsmediziner stuften die Todesfälle als Mord ein, strafrechtliche Konsequenzen blieben jedoch aus. Die Demonstranten forderten ein Ende der weltweiten Anwendung solcher Maßnahmen, die von der WHO und den Vereinten Nationen als Menschenrechtsverletzung oder sogar Folter eingestuft werden.

Von CCHR erwirkt: Internationale Erfolge gegen psychiatrische Gewalt und Missbrauch

  • Deutschland: Aufarbeitung der Rolle der Psychiatrie im NS-Regime; juristischer Durchbruch gegen Zwangsbehandlung; Aufbau von Gedenkorten.
  • Spanien: Gerichtsurteil zum Schutz der Meinungsfreiheit für psychiatriekritische CCHR-Publikationen.
  • Japan: Aufdeckung von Zwangseinweisungen, sexuellen Übergriffen und gefälschten Totenscheinen in Psychiatrien.
  • Neuseeland: Staatliche Anerkennung von Elektroschocks an Kindern als Folter; Auszeichnung für CCHR.
  • Ungarn: Neues Gesetz gewährt Entschädigung für unrechtmäßige psychiatrische Inhaftierung.
  • Italien: Schließung entwürdigender Einrichtungen; Gesetzesinitiative gegen Psychopharmaka an Kindern.
  • Australien: Verbot der sogenannten Tiefschlaftherapie nach Aufdeckung von 48 Todesfällen.
  • Mexiko: Reformen gegen Zwangsmaßnahmen; nationales Verbot psychiatrischer Gewalt in Schulen.
  • USA: Neues Gesetz in Texas verbietet Elektroschocks bei Minderjährigen unter 16 Jahren.

Ein globaler Aufruf zum Umdenken

Jan Eastgate, Präsidentin von CCHR International, betonte: "Solange führende psychiatrische Verbände wie die APA schweigen, bleibt die Komplizenschaft mit Gewalt und Kindesmisshandlung bestehen. Diese Taten müssen gestoppt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden."

CCHR ruft weltweit zu gesetzlichen Verboten psychiatrischer Zwangsmaßnahmen auf – von Zwangseinweisungen, Medikation, Fixierungen und Isolation bis hin zu Elektroschocks und neuroinvasiven Eingriffen. Der Kampf für eine gewaltfreie, menschenrechtskonforme Psychiatrie geht weiter.

Pressekontakt:
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