pts20230928029 Kultur/Lifestyle, Tourismus/Reisen

Jiny Lan und ihre "sprechende" Terrakotta-Armee im Weilburger Rosenhang Museum

Spektakuläre Kunstausstellung öffnet am 4.10. - Christian Lindner ist Gastredner


Weilburg (pts029/28.09.2023/18:00)

"Himmelsfragen" heißt die spektakuläre Ausstellung der deutsch-chinesischen Künstlerin Jiny Lan, die vom 4. Oktober 2023 bis 31. Januar 2024 im Weilburger Rosenhang Museum zu sehen ist und bei der Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner am 4.10. gegen 16 Uhr die Eröffnungsrede hält.

Zierlich, aber äußerst selbstbewusst wirkt sie inmitten der 1,80 Meter hohen und 180 Kilogramm schweren, originalgetreu nachgebildeten Terrakotta-Krieger des Kaisers Qin Shi Huang. Links und rechts an den Wänden hängen zwei 13 Meter bzw. 12 Meter lange Rollbilder. Darauf hat die chinesisch-deutsche Künstlerin Jiny Lan das Gedicht "Himmlische Fragen" des legendären chinesischen Poeten Qu Yuan (339 – 278 v. Chr.) aufgetragen – mit Bergen und Flüssen als Hintergrund.

Im zentralchinesischen Mausoleum Qin Shi Huang, wo die Original-Terrakotta-Armee zu sehen ist, stehen die knapp 8000 Figuren in Reih und Glied und blicken schnurgerade nach vorne, zu ihrem Kaiser. Diese Krieger sind das Symbol der uneingeschränkten Macht, der totalitären Herrschaft ihres Kaisers Qin Shin Huang. Seine Untertanen sind ihm zu ewigem Gehorsam verpflichtet. Eine eigene Meinung, ein eigener Wille sind strengstens verboten. Dabei haben des Kaisers Krieger eigene Gesichtszüge. Sie unterscheiden sich. Es sind Individuen. Sie könnten miteinander in einen Dialog treten.

In Weilburg wird das einstige Machtsymbol des Kaisers zu einer debattierenden Gesprächsrunde

In Weilburg an der Lahn, mehrere tausend Kilometer von den Original-Kriegern entfernt, gelingt das. In der Installation von Jiny Lan stehen sie sich in einem Kreis gegenüber. Ihr Kunstraum wird zu einer parlamentarischen Bühne, wo sie miteinander debattieren können, Fragen stellen und Antworten erhalten. Himmlische und irdische.

Die Krieger und das kalligraphisch visualisierte Gedicht des Poeten Yuan verschmelzen mit dem Raum zu einem großen Ganzen. In diesem Raum wird Freiheit spürbar. Und der Wille zu einem selbstbestimmten Leben, wo Fragenstellen nicht mehr gleichbedeutend ist mit Kerker oder Tod.

Jiny Lans Ausstellung "Himmelsfragen" ist von einer zeitlosen Aktualität. Ihr Herzensthemen sind die Sehnsucht und der Kampf des Menschen nach Freiheit und Demokratie. Nach einem Leben, wo jeder und jede unbedrängt alles befragt – und gleichzeitig auch alles in Frage stellen darf.

Lan thematisiert diesen ständigen Widerstreit zwischen totalitärem Herrschaftsanspruch und individuellen Freiheitsträumen in einer auf- und anregenden künstlerischen Mixtur aus multimedialer Installation, kombiniert mit Performances und 23 großformatigen Bildern.

Eine Künstlerin von Weltrang, geprägt von kaiserlichen Ahnen, Freiheitsdrang und ihrem totalitär auftretenden Heimatland

"Jiny Lan hat aus ihrer Freiheitsliebe und ihrer enormen Schaffenskraft eine künstlerische Position entwickelt, die mich seit Jahren fasziniert", sagt FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner. In seinem Büro hängt ein Bild von Jiny Lan, auf dem das Gesicht der ehemaligen Bundeskanzlerin erkennbar ist. Aber ihre Haltung und ihr Kostüm erinnert an die Kaiserwitwe Cixi, mit der das chinesische Kaiserreich Anfang des 20. Jahrhunderts sein Ende fand.

Jiny Lans Oma war noch Mitglied der letzten kaiserlichen Familie. Ihre Enkelin, heute eine international renommierte Künstlerin, spiegelt und erlebt in ihrer Vita diesen ewigen Kampf zwischen totalitärem Staat und dem individuellen Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung. "Jiny Lan lebt Freiheit", sagt Lindner, der am 4. Oktober mit einer Rede die Ausstellung eröffnen wird.

Heute wohnt Lan, die seit 1999 deutsche Staatsbürgerin ist, mit ihrer Familie in Bochum und arbeitet sowohl zuhause wie in ihren Ateliers in Düsseldorf, Berlin und Bochum. Regelmäßig pendelt sie zwischen China (wo sie am 3.5.1970 als Lan Jing in Xiuyan, Provinz Liaoing geboren wurde) und Deutschland. Ihr heutiger Vorname Jiny ist einem Versehen der Passbehörden geschuldet, die Jiny statt Jing in ihren Pass eintrugen.

"Von der Auseinandersetzung mit ihren Bildern in meinen Arbeitsräumen profitiere ich seit vielen Jahren – nicht als Dekoration, sondern als Denkanstoß", sagt Lindner.

Ähnlich profitieren dürften auch die vielen Besucher, die in der Zeit vom 4.10.2023 bis 31.1.2024 Jiny Lan und ihre "sprechende" Terrakotta-Armee im Weilburger Rosenhang-Museum bestaunen können. Irdische Erkenntnisse zu himmlischen Fragen – die Spannungen zwischen Ost und West, zwischen Autokratie und Demokratie bilden das thematische Fundament dieser Ausstellung. Und Jiny Lan ist dafür die perfekte Mediatorin.

Über das Rosenhang Museum
Jiny Lan war vom 30. Juli bis 15. August 2023 Artist in Residence im Rosenhang Museum. Hier entstanden unter anderem auch die großformatigen Bilder, die in ihrer Ausstellung "Himmelsfragen" gezeigt werden. Ein Teil dieser Ausstellung wird in diesem Museum dauerhaft zu sehen sein.

Das Rosenhang Museum für zeitgenössische Kunst wurde im Juni 2017 vom Ehepaar Antje Helbig und Joachim Legner eröffnet. Das historische Brauereigebäude der ehemaligen Brauerei Helbig bildet den Kern des heutigen Museums mit seinen vier Stockwerken und Nebengebäuden. Auf ca. 3000 Quadratmetern beherbergt es die Sammlung Legner/Helbig. Diese umfasst Werke von zeitgenössischen Künstlern wie Elvira Bach, A. R. Penck, Georg Baselitz, Banksy, Gerhard Richter, Markus Lüpertz u.a.m.

Das Rosenhang-Museum sammelt vornehmlich in Deutschland entstandene Kunst und legt dabei den Schwerpunkt auf Tendenzen und Strömungen malerischer Positionen. Das Programm der Sonderausstellungen umfasst sämtliche Bereiche der bildenden Kunst.

Das Museum vergab 2021 erstmals den mit 60.000 Euro dotierten Kunstpreis "Löwe von Weilburg". Erste Preisträgerin war die in Berlin lebende koreanische Künstlerin SEO.

Die eine Besonderheit der Museumsarbeit ist die Möglichkeit zur Ausleihe von Kunstwerken aus den Beständen des Hauses für private Zwecke ("Museum to go").

Die andere Besonderheit ist das Banksy Art Lab. Dieses widmet sich dauerhaft dem Thema Banksy in Form einer sich immer weiterentwickelnden Dauerausstellung im Museum – eine Art Bansky-Forschungs-Laboratorium

Von den 2005 in der Hessentags-Stadt Weilburg gezeigten 350 original nachgebildeten Tonkriegern der berühmten Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers sind im Rosenhang Museum 38 Krieger (ca. 1,80 groß, 180 kg schwer) und ein Pferd zu sehen. Sie bilden die Grundlage zu Jiny Lans multimedialer Installation.

Weitere Museums-Infos zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen u.a.m. finden sich auf der Website www.rosenhangmuseum.de. Adresse: Ahäuser Weg 8-10 in 35781 Weilburg/Lahn.

Presseanmeldung für den 4.10. und Pressekontakt
Ihre Presse-Anmeldung zur Veranstaltung am 4.10. ab 16 Uhr (auch zur Vereinbarung von Dreh- und Foto-Terminen, Interviews u.a.) richten Sie bitte per E-Mail an info@rosenhang-museum.de, z.Hdn. Antje Helbig.

Pressekontakt und Verfasser dieser Pressemitteilung: gika-press Giesbert Karnebogen, E-Mail: gk@gika-press.de, Mobil: 0171 6106861.

Vorschau 2024
In Zusammenarbeit mit Art 28 in Tübingen wird in 2024 die Erfolgsgeschichte des Rosenhang Museums mit weiteren außergewöhnlichen Ausstellungen international bekannter Künstler wie James Rizzi, Otmar Alt und Janosch fortgesetzt. Mehr Infos zu Art 28 finden Sie unter: www.art28.com

(Ende)
Aussender: Art 28 GmbH & Co. KG
Ansprechpartner: Bernhard Feil
Tel.: +49 7071 977310
E-Mail: info@art28.com
Website: www.art28.com
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