pts20181008028 Umwelt/Energie, Politik/Recht

IPCC-Klimabericht: die Zeit drängt

Ausbau der Windkraft dringlicher als je zuvor


St. Pölten (pts028/08.10.2018/15:10) Der heute veröffentlichte Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) zur globalen Erwärmung um 1,5 Grad zeigt auf, dass tiefgreifende und weit schnellere Veränderungen nötig sind, um die Erderwärmung zu stoppen. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere der Windkraft ist eine der wesentlichen Stellschrauben im Kampf gegen die globale Erwärmung" so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und setzt fort: "Die Energiewende ist darüber hinaus auch ein riesiger Wirtschaftsimpuls."

Bei der Klimakonferenz von Paris hatten sich Ende 2015 alle Staaten auf das Ziel geeinigt, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken. Der heute veröffentlichte Sonderbericht des Weltklimarates oder Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zeigt auf, wie der Temperaturanstieg im Durchschnitt auf 1,5 Grad begrenzt werden kann. Kim Hoesung Lee, der Vorsitzende des Weltklimarates, wies auf die Bedeutung des Sonderberichtes hin und bezeichnete die Sitzung, in der der Sonderbericht beschlossen wurde, als "die bedeutendste Sitzung in der Geschichte des IPCC". 91 Experten aus 64 Ländern haben 6000 wissenschaftliche Studien analysiert und zusammengefasst. Der Weltklimarat ist ein Gremium der UNO, das die wissenschaftlichen Ergebnisse im Bezug zum Klimawandel beurteilt. Er wurde 1988 ins Leben gerufen, um Politikern eine Einschätzung über den Klimawandel zu ermöglichen. 195 Staaten sind Mitglied in diesem Gremium.

Klima-Experten mahnen zu dringendem Handlungsbedarf

"Derzeit sind wir auf dem Weg zu drei oder vier Grad Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts mit all ihren Folgen, wenn man die bisher geplanten Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen hochrechnet", erklärt die deutsche Klimaforscherin Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und ergänzt: "Wenn wir die Klimaschutzziele einhalten wollen, müssen wir konsequenter handeln. Je länger wir warten, desto stärker wachsen die Risiken, und desto teurer wird es." Debra Roberts, stellvertretende Vorsitzende der IPCC Working Group II, ergänzt: "Die kommenden Jahre sind wahrscheinlich die wichtigsten in unserer Geschichte."

Die Energiewende im Gegenwind

Laut Angaben der Internationalen Energie Agentur (IEA) sind die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien im Jahr 2017 um 7 % zurückgegangen und für die Folgejahre besteht das Risiko eines weiteren Rückgangs. Erstmals seit 2014 ist der Anteil der Investitionen in fossile Brennstoffe wieder gestiegen. "Die Energiewende ist noch kein Selbstläufer und hat mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Es braucht klare Maßnahmen der Politik, sonst kommt es zu Rückschlägen beim Klimaschutz", so Moidl.

Was tut Österreich?

Mit dem Ziel "100 % erneuerbare Stromversorgung bis 2030" hat die österreichische Bundesregierung den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Dieses Jahr werden aber nur halb so viele Windkraftanlagen errichtet wie im Jahr 2014. "Nun braucht es rasch konkrete Maßnahmen, um den Ausbau erneuerbarer Energien wieder anzukurbeln", fordert Moidl und setzt fort: "Es gibt überhaupt keinen Grund, mit der Umsetzung des Ausbaus der Erneuerbaren noch zu warten. Allein bei der Windkraft sind 200 Windräder mit einer Leistung von 650 MW fertig genehmigt und warten auf den Startschuss der Regierung für deren Umsetzung."

Wirtschaftspotential Energiewende

Der Ausbau der erneuerbaren Energien schützt nicht nur das Klima, sondern bringt auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung nach Österreich. Allein ein jährlicher Windkraftausbau von 120 Windrädern mit einer Leistung von 500 MW würde ein Investitionsvolumen von mehr als 800 Millionen Euro pro Jahr auslösen. 3000 Personen wären jährlich mit der Errichtung der Anlagen beschäftigt und weitere 270 Dauerarbeitsplätze würden jedes Jahr für die Wartung und den Betrieb der Windräder hinzukommen. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist auch ein riesiger Wirtschaftsimpuls", so Moidl abschließend.

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Aussender: IG Windkraft
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