pte20230210001 in Forschung

Gel säubert Wasser viermal schneller als zuvor

Princeton-Wissenschaftler entwickeln neue Aufbereitungsmethode mithilfe von Sonnenlicht


Forscherin bei der Arbeit: Wasseraufbereitung wird immer wichtiger (Foto: pixabay.com, jarmoluk)
Forscherin bei der Arbeit: Wasseraufbereitung wird immer wichtiger (Foto: pixabay.com, jarmoluk)

Washnigton (pte001/10.02.2023/06:00)

Ein neuartiges Hydro-Gel von Forschern der Princeton University bereitet Trinkwasser mithilfe von Sonnenlicht viermal schneller auf als bisher. Das vom Luffaschwamm inspirierte Gel gibt bei Erwärmung binnen zehn Minuten bis zu 70 Prozent des zuvor gespeicherten Wassers wieder ab - ausreichend für den täglichen Bedarf eines Menschen.

Beschichtung mit Polydopamin

Im Gegensatz zu ähnlichen Verfahren, die Wasser nicht schnell genug abgeben oder bei bewölktem Himmel nicht funktionieren, profitiert das neue Verfahren von großen, offenen und verbundenen Poren. Xiaohui Xu und Rodney Priestley nutzen im Labor ein Gemisch aus Wasser und anderen chemischen Ausgangsstoffen, die im Anschluss mit Polydopamin beschichtet werden

So ahmen die Forscher die Struktur eines Luffaschwamms nach. Dadurch ist es möglich, auch bei bewölktem Himmel innerhalb von 15 Minuten sauberes Trinkwasser zu erzeugen, sagen sie. Bei etlichen Tests mit Farbstoffen, Schwermetallen, Öl und Mikroplastik haben die Experten dank des neuartigen Gels stets den zulässigen Wert für Trinkwasser erreicht, sagen sie.

Klimawandel treibt Forschung an

Zugang zu geringtemTrinkwasser wird immer schwieriger. Dürren, verschmutzte Oberflächengewässer und die stetig wachsende Bevölkerung tragen erheblich zu dieser Entwicklung bei. "Es gibt kaum noch unbelastete Oberflächengewässer. Das Aufbereiten dieser kann ein aufwendiger Prozess sein", so Harald Horn, Spezialist für Wasserchemie und Wassertechnologie am Karlsruher Engler-Bunte-Institut, gegenüber pressetext.

Als weitere Anwendungsbereiche führen die Entwickler die Verabreichung von Medikamenten, intelligente Sensoren und chemische Trennungen an. Am Karlsruher Institut für Technologie wird zu ähnlichen Verfahren geforscht. "Trinkwasseraufbereitung ist schon längst ein hochrelevantes Thema. Europa ist in dem Bereich schon seit längerer Zeit äußerst ambitioniert", sagt Horn abschließend im pressetext-Gespräch.

(Ende)
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