pte20210601013 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Fake News erkennen: Amis überschätzen sich

Starke Zuversicht macht von sich überzeugte News-Konsumenten anfälliger für Falschinformation


Nachrichten: Amerikaner tun sich schwer (Foto: USA-Reiseblogger, pixabay.com)
Nachrichten: Amerikaner tun sich schwer (Foto: USA-Reiseblogger, pixabay.com)

Salt Lake City (pte013/01.06.2021/10:30)

Drei Viertel der Amerikaner sind zu sehr von ihrer Fähigkeit überzeugt, Fake News als solche zu erkennen. Das besagt eine Studie aktuelle Studie. Das führt zu weiteren Problemen. „Wenn die Leute sich fälschlich für sehr gut darin halten, Fake News zu erkennen, werden sie diese möglicherweise unwissentlich eher konsumieren, glauben und teilen, insbesondere wenn sie ihrer Weltanschauung entsprechen", erklärt Studienleiter Ben Lyons, Profess, Professor für Kommunikation an der University of Utah.

Selbstüberschätzung

Lyons und Kollegen führten für die Studie Umfragen mit 8.285 Teilnehmer. Diese mussten beurteilen, wie glaubwürdige einige Facebook-Headlines sind und dann abschätzen, wie gut sie Fake News erkennen. Der Vergleich der Selbsteinschätzung mit dem Abschneiden bei den Test-Headlines gab den Forschern Aufschluss darüber, wie realistisch die Probanden ihr Gespür für Fakten einschätzen. „Unsere Ergebnisse zeichnen ein besorgniserregendes Bild. Viele Leute sind sich ihrer eigenen Anfälligkeit für Falschinformation nicht bewusst", meint nun Lyons.

Denn 90 Prozent der Probanden hielten sich für überdurchschnittlich gut darin, Fake News zu erkennen – doch haben damit drei von vier ihre Fähigkeit, echte von falschen Nachrichten zu unterscheiden, überschätzt. Im Schnitt hielten sich die Teilnehmer für 22 Prozentpunkte besser darin, Fake News zu erkennen, als sie es bei den Test-Headlines tatsächlich waren. Ein Fünftel gab sich sogar eine Selbsteinschätzung, die mindestens 50 Prozentpunkte über ihren tatsächlichen Fähigkeiten lag.

Vermessene Falschinfo-Verbreiter

„Wir zeigen, dass jene, die ihre Fähigkeiten überschätzen, öfter Webseiten besuchen, die dafür bekannt sind, falsche oder irreführende Nachrichten zu verbreiten", sagt Lyons. Die Studie ergab auch, dass solch vermessene User schlechter darin sind, zwischen wahren und falschen Behauptungen zum aktuellen Weltgeschehen zu unterscheiden und eher bereit sind, Falschinformation zu teilen – insbesondere, wenn diese zu ihren politischen Ansichten passt. Die aktuelle Arbeit legt somit nahe, dass Selbstüberschätzung ein Faktor ist, der Nutzer anfälliger für Falschinformationen macht und so deren Ausbreitung begünstigt.

(Ende)
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