Dating-Apps fördern rassistische Vorurteile
Forscher der Cornell University fordern Plattformbetreiber zum Überdenken des Designs auf
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Date: Multikultureller Austausch ist selten (Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de) |
Ithaca (pte017/02.10.2018/11:30) Zahlreiche mobile Dating-Apps, die es aufgrund vieler Filter ermöglichen, potenzielle Partner nach Rassen zu trennen oder sich auf Algorithmen stützen, die Personen derselben Herkunft verknüpfen, verstärken Voreingenommenheit. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Forschungsarbeit von Wissenschaftlern der Cornell University http://cornell.edu . Viele Betreiber müssten demnach ihr Design überdenken, um Ausgrenzung zu verhindern.
Interkultureller Austausch
"Unerwartete Entdeckungen gehen verloren, wenn Leute andere herausfiltern können. Dating-Plattformen haben die Möglichkeit, bestimmte soziale Strukturen zu stören, aber sie verlieren diese Vorteile, wenn sie über Design-Funktionen verfügen, mit denen Nutzer die Personen entfernen können, die anders sind als sie selbst", erläutern die Studienautoren. Die Arbeit zeigt, wie einfache Design-Entscheidungen die Voreingenommenheit gegenüber fremden Menschen verringern können.
Obwohl die Präferenzen für einen Partner sehr persönlich sind, argumentieren die Autoren, dass Kultur Präferenzen prägt und Dating-Apps Entscheidungen darüber hinaus beeinflussen. Die Studienautoren kommen zu dem Ergebnis, dass sich Nutzer, die Nachrichten von Menschen anderer Rassen erhalten, häufiger an interkulturellem Austausch beteiligen als andere. Dies legt den Studienautoren zufolge nahe, dass das Entwerfen von Plattformen, die es Menschen verschiedener Rassen ermöglicht, sich zu treffen, Vorurteile überwinden könnte.
Problematik wahrgenommen
"Zusätzlich zum Umdenken bei der Art und Weise, wie Suchanfragen durchgeführt werden, könnte die Veröffentlichung von Richtlinien oder Nachrichten, die eine inklusivere Umgebung fördern oder explizit bestimmte Ausdrucksweisen verbieten, die Voreingenommenheit gegenüber Benutzern aus marginalisierten Gruppen, einschließlich Menschen mit Behinderungen oder Transgender-Personen, verringern", so die Studienautoren.
Die Forscher haben jedoch auch festgestellt, dass sich Dating-Plattformen zunehmend der Auswirkungen bewusst werden, die sie auf Rassendiskriminierung haben. Daher sei es möglicherweise keine besonders schwere Aufgabe für sie, in ihrem Design einen gerechteren Ansatz zu verfolgen. "Wir versuchen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Designer und Menschen im Allgemeinen mehr darüber nachdenken sollten", so die mitwirkende Forscherin Jessie Taft abschließend.
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