pts20040521008 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Chefarztpflicht ist eine sinnlose Schikane für die Patienten

95 Prozent der chefarztpflichtigen Medikamente werden ohnehin bewilligt


Wien (pts008/21.05.2004/10:10) "Die Chefarztpflicht ist eine sinnlose Schikane für die Patienten, die ersatzlos abgeschafft gehört", so sieht es Hubert Dreßler, Präsident der Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen. Auch wenn die Patienten künftig nicht mehr selbst zum Chefarzt pilgern müssen, haben sie doch in der Ordination des Arztes auf die Genehmigung ihrer Medikamente zu warten. "Das wird kaum einfacher sein", prophezeit Dreßler. "Man wird sehen, wie lange die Patienten auf die Bewilligung durch die Krankenkassen tatsächlich warten müssen. Wenn Ärzte am Wochenende oder Freitag Abend Ordination haben, wird es sicher Probleme geben."

Die Chefarztpflicht, so Dreßler, sei auch deshalb sinnlos, weil 95 Prozent der chefarztpflichtigen Medikamente ohnehin bewilligt würden. "Man fragt sich also, wozu das Ganze notwendig sein soll. Wenn nur fünf Prozent aller ärztlichen Verordnungen chefarztpflichtig sind und davon wiederum nur 5 Prozent nicht bewilligt werden, kann das auch ökonomisch keinen Sinn ergeben", ist Dreßler überzeugt. Kein Wunder, dass eine bürokratische Hürde wie die Chefarztpflicht in keinem anderen europäischen Land existiere.

Das Argument des Hauptverbands, dass die Chefarztpflicht notwendig sei, um die Medikamentenkosten einzudämmen, hält Dreßler überhaupt für völlig falsch. "Wenn der Arzt ein bestimmtes Medikament verordnet, ist davon auszugehen, dass er sich etwas dabei gedacht hat." Durch die Chefarztpflicht bestehe aber die Gefahr, dass den Patienten innovative Medikamente vorenthalten werden. Hubert Dreßler: "Das kann nicht zum Wohl der Patienten sein."

(Ende)
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