pts20190212009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Cannabidiol kann Hirntumor-Patienten bei Schmerzen und Chemotherapie-Nebenwirkungen helfen

Pressemitteilung zu den 18. Österreichischen Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft


Wien/Klagenfurt (pts009/12.02.2019/09:40) Der nicht-psychoaktive Cannabis-Bestandteil Cannabidiol (CBD) könnte in Zukunft eine wichtige Rolle in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten spielen - unter anderem bei der Behandlung chronischer Schmerzen von Hirntumor-Patienten. Im Klinikum Klagenfurt wird schon seit längerem hochgereinigtes, kristallines CBD aus Industriehanf in Form magistraler Zubereitungen verwendet. "Wir behandeln insbesondere Patienten mit Hirntumoren zusätzlich mit CBD", erklärt ÖSG-Generalsekretär Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt, anlässlich der 18. Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft.

Tumorpatienten bedürfen einer Medikation, die ihre Schmerzen verringert, gegen Depression wirkt und die Lebensqualität steigert. Gleichzeitig darf diese Medikation keine unerwünschte Wirkung auf die eigentliche Tumortherapie haben. "Unsere bisherigen Fallstudien zeigen, dass die Schmerzen bei allen Hirntumor-Patienten zurückgingen, wenn sie mit CBD behandelt wurden. Die depressive Verstimmung und die Schlafqualität der Patienten besserten sich eindeutig und auch deren chronische Erschöpfung, die für Krebspatienten typische Fatigue, ließ nach", erklärt Prof. Likar.

Nur hochdosiertes CBD wirkt schmerzstillend

Damit CBD seine schmerzlindernde Wirkung entfalten kann, muss die Dosierung hoch sein. In Studien, die keine analgetischen Effekte von CBD alleine oder in Schmerzmittelkombinationen feststellen konnten, wurde CBD niedrig dosiert. "Damit CBD als Monotherapie wirksam sein kann, müssen die Dosen zwischen 300 bis 600 mg pro Tag liegen. Das ist zehnmal höher als die wirksame Dosis THC", erklärt der Experte.

Obwohl CBD nach THC der zweitwichtigste Cannabis-Inhaltstoff für die medizinische Anwendung ist, gibt es bislang nur wenig wissenschaftliche Literatur zu seiner Wirksamkeit als Schmerzmittel. Dabei hat CBD keine psychoaktiven Effekte und sein Gebrauch ist daher auch nicht durch das Suchtmittelgesetz eingeschränkt. In einer Reihe unterschiedlicher Tiermodelle zeigte CBD analgetische, antimetische und antidepressive Wirkung.

"Wir haben an unserer Abteilung beobachtet, dass CBD hilft, therapiebedingte Übelkeit und Erbrechen zu verhindern und die Einnahme von Analgetika zu verringern", berichtet Prof. Likar. Konkret lässt sich damit der Schmerzmittelbedarf von Patienten mit chronischen Schmerzen um 30 bis 50 Prozent senken. "CBD könnte in Kombination mit Opioiden und anderen Standardschmerzmitteln eine sichere und gut verträgliche Behandlungsoption sein und sich als Monotherapie als Alternative für die Behandlung chronischer Schmerzen erweisen. Dafür brauchen wir aber noch wesentlich mehr Studien", resümiert der Experte.

Quellen: Rudolf Likar/Markus Köstenberger: Cannabidiol reduziert Depression und Müdigkeit bei Hinrtumorpatienten. Universum Innere Medizin Sonderdruck zur Ausgabe 08/18; Gerhard Nahler: Could cannabidiol play a role in the treatment of chronic pain? Med Res Innov, 2018; 2 (1):1-2; Rudof Likar and Gerhard Nahler: The use of cannabis in supportive care and treatment of brain tumor. Neuro-Oncology Practice 2017, XX (XX): 1-10

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