Bezahlte Influencer verführen zum Rauchen
Insbesondere Jugendliche sind laut einer neuen Studie der University of Queensland gefährdet
Raucherin: Jugendliche werden zum Dampfen verführt (Foto: tomkohhantsuk, pixabay.com) |
Brisbane (pte001/12.09.2024/06:00)
Junge Menschen, die in den sozialen Medien Beiträge von Influencern sehen, die Nikotinprodukte und E-Zigaretten befürworten, sind anfälliger für das Rauchen oder Dampfen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der University of Queensland. "Beiträge über Nikotinprodukte, einschließlich E-Zigaretten, die von Prominenten und Social-Media-Influencern geteilt wurden, haben einen signifikanten Einfluss auf die Pro-Tabak-Einstellung und den E-Zigarettenkonsum", so Studienleiterin Carmen Lim vom National Centre for Youth Substance Use Research.
Neugier von Jugendlichen
Lim hat die Antworten von mehr als 5.600 jungen Menschen ausgewertet, die weder rauchen noch dampfen und im vergangenen Monat soziale Medien genutzt haben. Sie sollten angeben, ob sie in den vergangenen 30 Tagen tabakbezogene Inhalte im Social Web gesehen haben, wie häufig sie damit in Berührung gekommen sind und ob sie dadurch neugierig wurden oder beabsichtigten, die Produkte auszuprobieren.
61 Prozent gaben an, Tabak- oder E-Zigaretteninhalten dort gesehen zu haben, und 28 Prozent waren neugierig darauf, ein Nikotinprodukt auszuprobieren. Die Werbung für Tabakprodukte durch bezahlte Empfehlungen von Influencern, oft ohne Offenlegung der finanziellen Interessen, spielt eine wichtige Rolle bei der Normalisierung und Verherrlichung des Tabakkonsums, so Lim.
Sponsoring klar offenlegen
"Dieses Marketing zielt besonders auf gefährdete Bevölkerungsgruppen wie junge Menschen oder ethnische Minderheiten ab und macht sie anfälliger für den Einstieg in den Tabakkonsum und dessen Fortsetzung", betont Lim. Sie fordert strengere Maßnahmen, um die Förderung von tabakfreundlichen Inhalten auf Social-Media-Plattformen einzuschränken und ein sichereres Online-Umfeld für Jugendliche zu etablieren.
"Die Verbesserung von Altersüberprüfungssystemen in sozialen Medien, um sicherzustellen, dass Minderjährige weniger wahrscheinlich auf tabakfreundliche Inhalte stoßen, wäre ein guter Anfang", meint die Wissenschaftlerin. Es sei auch wichtig, Sponsoring klar offenzulegen, damit die Zuschauer fundiertere Entscheidungen über die Inhalte treffen können, die sie konsumieren.
Dieses Bewusstsein könne die Wirkung der Tabakwerbung verringern, da die Menschen auf diese Weise eher die Motive des Urhebers hinterfragten. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen sei entscheidend, um die Normalisierung des Tabakkonsums zu verhindern und gefährdete Bevölkerungsgruppen vor den schädlichen Auswirkungen von Nikotinprodukten zu schützen.
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