pte20190903005 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Australien: Junge in News kaum vertreten

Jugendliche kommen sehr selten direkt zur Sprache - Auch bei für sie relevanten Themen


Jugendlicher: in Medien unterrepräsentiert (Foto: unsplash.com, William Navarro)
Jugendlicher: in Medien unterrepräsentiert (Foto: unsplash.com, William Navarro)

Penrith City/Brisbane (pte005/03.09.2019/06:15) Junge Menschen kommen in den australischen Nachrichten pro Tag in nur einem Prozent der Meldungen zur Sprache. Selbst bei Themen, die sie direkt betreffen, bieten Medien Jugendlichen im Alter zwischen vier und 18 Jahren kaum eine Plattform, um ihre Meinung zu sagen. Das ergibt eine Studie der Western Sydney University http://westernsydney.edu.au und der Queensland University http://qut.edu.au .

"Es ist wahrscheinlich, dass Jugendliche aufgrund der mangelnden Repräsentation in den Medien diesen wenig Vertrauen entgegenbringen. Eine eindeutige Möglichkeit für Nachrichtenorganisationen, um junge Menschen zu gewinnen, ist sie auf bedeutsame Weise in Geschichten zu inkludieren", schreiben die Koautoren Tanya Notley und Michael Dezuanni.

Jugendliche nur "visuelle Requisiten"

Um die Repräsentation von Jugendlichen in australischen Nachrichten zu überprüfen, haben die beiden Forscher 276 Meldungen aus acht Zeitungen und vier Fernsehsendern untersucht, die alle am 1. April 2019 veröffentlicht wurden. An diesem Tag behandelten über ein Drittel der Meldungen Themen, die Jugendliche direkt betrafen, darunter der Klimawandel, die Ausbildung von Lehrkräften sowie die Regulierung von sozialen Medien.

Von den untersuchten Nachrichtenmeldungen stellten nur elf Prozent die Meinungen und Erfahrungen junger Menschen im Alter zwischen vier und 18 Jahren dar. Nur ein Prozent zitierte Kinder und Jugendliche direkt. Wenn sie inkludiert waren, dann am ehesten in Bezug auf Themen wie Unfälle oder Sozialhilfe, nicht auf Politik, Wirtschaft oder Umwelt. Sie waren auch wesentlich öfter zu sehen als zu hören und dienten den Medien laut Notley und Dezuanni nur als "visuelle Requisiten".

Medien müssen Junge ernst nehmen

In einer früheren Studie haben die beiden Forscher herausgefunden, dass weniger als ein Viertel der australischen Jugendlichen noch Vertrauen zu Nachrichtenmedien hat. Um dieses Misstrauen zu verringern, müssten die Medien junge Menschen ernster nehmen und sie auch nach ihrer Meinung fragen, zumindest wenn sie visuell in einer Meldung abgebildet werden. Sie sollten auch Kontakte mit Organisationen knüpfen, die Jugendlichen nahe stehen und sie an diese Altersgruppe besser vermitteln.

(Ende)
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