pts20130213007 Kultur/Lifestyle, Sport/Events

ART Innsbruck - Sonderschau als Hommage an die Angewandte Kunst

Galerist Clemens Rhomberg präsentiert bekannte Tiroler KünstlerInnen


Innsbruck (pts007/13.02.2013/08:45) In der diesjährigen großen ART Innsbruck- Sonderschau "Kunst Design Kunst" präsentiert Galerist Clemens Rhomberg großteils Objekte und Installationen bekannter Tiroler Künstler/innen, die allesamt um das Grundthema "Mobiliar" kreisen.

Dass Clemens Rhomberg schon berufsbedingt eine besondere Affinität zu Möbeln hat, ist zumindest in seiner Heimatstadt Innsbruck hinlänglich bekannt, betreibt er doch neben seiner renommierten Galerie auch ein exquisites Designmöbelgeschäft.

Wer nun freilich vermuten möchte, dass in der diesjährigen von ihm gestalteten ART Innsbruck-Sonderschau von KünstlerInnen gestaltete Möbel zu bewundern sein werden, der wird spätestens beim Anblick der Peter Sandbichler-Skulptur "Air de Paris - The Uniform of the Private", die auch zum Titelbild der Schau auserkoren wurde, ins Grübeln kommen. Doch in eben dieser Skulptur spiegeln sich Essenz und Intention des Ausstellungskonzeptes in geradezu sinnfälliger Weise wieder. Sandbichler hat besagte Skulptur immerhin aus Thonet-Kleiderständern gefertigt und transzendiert so überaus geistreich und gewitzt die Produkthaftigkeit und den Gebrauchs-"Wert" des dadurch entstandenen Objektes.

"In dieser Sonderschau geht es nicht um den möglichen Gebrauch der Objekte", sagt Ausstellungsmacher Clemens Rhomberg, "sondern um die Auseinandersetzung und den Umgang der eingeladenen KünstlerInnen mit dem Thema 'Mobiliar'." Das Ergebnis seien darum auch keine von KünstlerInnen gemachte Möbelstücke, selbst wenn das eine oder andere Objekt auf den ersten Blick diesen Eindruck erwecken mag, weil es eben durchaus möbelhaft gebrauchbar sei, sondern ganz klar originäre "Kunstwerke". KünstlerInnen, davon ist Rhomberg überzeugt, näherten sich dem Thema nämlich unter einer viel weiter gefassten und grundsätzlicheren Perspektive als etwa Designer, da diese eher dem Denkraster Form-Funktion(alität) verpflichtet seien.

Die gestalterische und ästhetische Bandbreite der von Rhomberg ausgewählten Objekte ist in der Tat beachtlich: Die Skulpturen des aus Hall in Tirol stammenden Künstlers Wolfgang Wallner, der beispielsweise im Vorjahr die Ideen der Occupy-Bewegung in die Kunstmesse hineintrug, sind vornehmlich aus Fundstücken gefertigt. So verarbeitet er in seinen möbelhaften Objekten beispielsweise die alten Papierkörbe der Stadt Innsbruck. Der in Brixen beheimatete Künstler Herbert Perathoner formte wiederum Barhocker aus zusammengeknitterten Ölfässern. Und der in London lebende Wattener Thomas Eisl hat englische Milchflaschen in Lampenschirme transformiert. Von dem in Wien lebenden und ursprünglich aus Hall stammenden Klemens Torggler wird naturgemäß eine seiner raffinierten Drehplattentüren zu sehen sein, welche er Ende der neunziger Jahre erfunden und seither beständig weiter entwickelt hat.

Auf besonders reizvolle Weise nutzbar ist auch die so genannte "Dschungel"-Installation der Innsbrucker Künstlerin Christine Brandi, die hierzulande vor allem als Bühnen- und Kostümbildnerin bekannt ist: Ihr "Dschungel" ist eine Art Leuchten-Hochsitz, der dem dort Sitzenden durch Diapositive im Inneren der grünen Blende ganz eigene Ein- und Aussichten vermittelt. Von Karl-Heinz Steck - sein Name ist ebenfalls ganz eng mit der heimischen Theaterszene verbunden, ist er doch schon seit vielen Jahren der Haus- und Hof-Ausstatter der Tiroler Volksschauspiele Telfs - wird wiederum ein surrealer Metall-Torso sowie ein bizarrer Pendeltisch zu sehen sein, welcher spielerisch den Planetenlauf imaginiert.

Mit einem Stuhl aus der "Mezzo Terra Mezzo Mare-Edition" des vielfältig engagierten italienischen Objekt-Künstlers und Kunsttheoretikers Michelangelo Pistoletto dockt Rhomberg und die Sonderschau der ART Innsbruck zudem an ein internationales Kunst-Projekt an, das Pistoletto gemeinam mit Juan E. Sandoval erstmals 2010 unter dem Titel "The Mediterreans" auf der Arte Fiera Art First in Bologna präsentiert hat. Die insgesamt 248 Stühle der Edition bilden die Meere dieser Welt mit ihren jeweiligen Küstenstreifen ab, 58 davon sind dem Mittelmeer gewidmet. Das Projekt ist außerdem Teil von "Love Difference", einer von Pistoletto mitbegründeten Kunstbewegung fur eine "Intermediterrane Politik".

Nachdem die Bestückung einer Sonderschau mit Objekten und Installationen aus dem Grenzbereich von Kunst und Design nach einer ganz anderen Erzähl- und Präsentationsweise verlangt, hat Rhomberg die Ausgestaltung dieses Mal einem echten Schauraum-Experten übertragen: Charly Walter, Inhaber der Innsbrucker Projektagentur Styleconception, wird den Sonderschau-Raum mit den von Rhomberg ausgewählten Werken entsprechend "einrichten" und "ausgestalten".

Jährlich im Frühjahr wird auf der ART Innsbruck internationale Kunst des 20./21. Jahrhunderts - schwerpunktmäßig nach 1960 - präsentiert. 70 Aussteller - Galeristen | Kunsthändler | Institutionen - aus zehn Nationen zeigen Arbeiten von 700 KünstlerInnen.

ART Innsbruck 2013
Zeit: 21.-24. Februar 2013
Ort: Innsbruck, Messehalle D+E
Öffnungszeiten: Do.-Sa.: 11-20 Uhr, So.: 11-17 Uhr

Weitere Informationen:
art KUNSTMESSE GmbH
Gutenbergstraße 3
6020 Innsbruck
Tel. +43(0)512 567101, Fax: +43(0)512 567233
info@art-innsbruck.at
http://www.art-innsbruck.at

(Ende)
Aussender: ART Kunstmesse GmbH
Ansprechpartner: Johanna Penz
Tel.: +43 (0)512 567101
E-Mail: johanna.penz@art-innsbruck.at
Website: www.art-innsbruck.at
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