pts20221101007 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

Animal Welfare Report 2022: Tierversuche sind immer noch unerlässlich für die Erforschung neuer Behandlungsansätze


Basel (pts007/01.11.2022/11:30)

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat erkannt, wie wichtig die Forschung mit Tieren für die Entwicklung von neuen Medikamenten und Impfstoffen ist und hat im Februar 2022 die Tier- und Menschenversuchsverbotsinitiative an der Urne mit 79 Prozent Nein-Stimmen klar abgelehnt. Das ist wichtig, denn: Tierversuche sind immer noch unerlässlich, um allgegenwärtige Krankheiten wie verschiedene Formen von Krebs, Multiple Sklerose oder Alzheimer zu erforschen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln. Der diesjährige Animal Welfare Report von Interpharma zeichnet diesen Zusammenhang eindrücklich anhand von vergebenen Nobelpreisen der letzten 120 Jahre nach.

Der diesjährige Animal Welfare Report von Interpharma zeigt anhand von drei Schwerpunktthemen den aktuellen Stand von Tierversuchen in der forschenden Pharmaindustrie auf:

* Im ersten Schwerpunktthema wird die oft gehörte Behauptung, dass die Erkenntnisse aus Tierversuchen nicht auf den Menschen übertragbar sind, widerlegt. Ein Blick auf die vergebenen Nobelpreise der letzten 120 Jahre zeigt, dass viele medizinische Durchbrüche nur dank dem Einsatz von Tieren möglich waren.

* Das zweite Schwerpunktthema legt den Verantwortungsvollen Umgang der Forschenden mit Versuchstieren dar. Der Beitrag "Auf dem Weg vom Zuchtbetrieb zum Labor" zeigt praxisnah und anschaulich auf, was von Seiten der forschenden Pharmaunternehmen getan wird, um dem Tierwohl auch in der Zusammenarbeit mit Züchtern von Labortieren und mit Transportunternehmen Rechnung zu tragen.

* In einem Interview mit Daniel Breustedt, Team Leader in der NIBR's Scientific Operations/Comparative Medicine Abteilung werden die Gründe, warum Tierversuche nicht ganz vermeiden lassen und welche Möglichkeiten zur Reduktion bestehen, aufgezeigt.

Anreize statt Verbote - Die 3R-Prinzipien

Mit dem Bekenntniss zur medizinischen Forschung gilt es, das Tierwohl weiter zu stärken. Tierversuche sind für die Erforschung von lebensrettenden Therapien oder Impfstoffen essenziell. Bei regulatorischen Sicherheitsprüfungen kann auf Tierversuche einzig verzichtet werden, wenn validierte, international anerkannte Alternativen vorhanden sind. Die Industrie ist weiterhin bestrebt, Tierversuche zu minimieren und die hohen Standards laufend weiterzuentwickeln. Dabei orientiert sie sich an den 3R-Prinzipien, die Eingang in die Schweizer Gesetzgebung und internationale Standards gefunden haben. Sie müssen zwingend bei jedem Projekt berücksichtigt werden. Die Interpharma-Mitglieder verfolgen diese Strategie seit über 10 Jahren.

Bereits im Jahr 2010 wurde mit der Animal Welfare Charta die Grundlage geschaffen, die 3R in der Pharmabranche umzusetzen. Das heisst konkret, die Tierschutzprinzipien gemäss 3R, Reduction (Reduzierung), Refinement (Verbesserung) und Replacement (Ersatz von Tierstudien), anzuwenden und aktiv zu fördern - insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung und den Einsatz von Methoden und Techniken, um Tierversuche weiter zu ersetzen, die erforderliche Zahl der Tiere zu reduzieren oder die Belastung der Labortiere vor, während und nach dem Einsatz auf ein Minimum zu beschränken.

Den vollständigen "Animal Welfare Report 2022" finden Sie auf unserer Website unter https://www.interpharma.ch in der Rubrik "Publikationen". Er steht dort als PDF in Deutsch, Französisch und Englisch zur Verfügung.

(Ende)
Aussender: Interpharma
Ansprechpartner: Samuel Lanz
Tel.: +41 61 264 34 00
E-Mail: samuel.lanz@interpharma.ch
Website: www.interpharma.ch
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