pta20250430006
Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt

Wacker Chemie AG: WACKER erzielt im 1. Quartal in schwachem Marktumfeld Umsatz auf Vorjahresniveau

München, 30. April 2025

München (pta006/30.04.2025/07:00 UTC+2)

  • Konzernumsatz liegt im 1. Quartal mit 1,48 Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahres und 11 Prozent über Vorquartal
  • Silicone-Bereich und Biotechnologiesparte starten gut ins Geschäftsjahr; positive Entwicklung bei Polysilicium für Halbleiteranwendungen, Rückgang bei Solarsilicium
  • EBITDA liegt mit 127 Mio. € vor allem aufgrund von niedrigeren Absatzmengen im Bereich Solarsilicium unter Vorjahr
  • Ergebnisse der operativen Segmente haben sich wie erwartet entwickelt
  • Periodenergebnis des 1. Quartals beträgt -3 Mio. €
  • Jahresprognose unverändert
  • Auswirkungen aus Zollkonflikten auf wirtschaftliche Entwicklung heute nicht zuverlässig abzuschätzen

München – Die Wacker Chemie AG hat im 1. Quartal 2025 einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres erzielt. Der Gesamtumsatz belief sich auf 1,48 Mrd. € (Q1 2024: 1,49 Mrd. €) und ist damit im Vergleich zum Vorquartal (Q4 2024: 1,34 Mrd. €) um 11 Prozent gestiegen. Dabei sind der Silicone-Bereich und die Biotechnologiesparte umsatzmäßig gut ins Jahr gestartet. Im Bereich Polymers ist der Umsatz leicht zurückgegangen. Das Geschäft mit Polysilicium hat sich vor allem aufgrund deutlich geringerer Absatzmengen im Bereich Solarsilicium im Vergleich zum Vorjahr rückläufig entwickelt.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 127 Mio. € (Q1 2024: 172 Mio. €). Das ist ein Minus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gründe hierfür waren hauptsächlich niedrigere Absatzmengen im Bereich Solarsilicium, Bestandseffekte sowie eine zum Teil geringere Auslastung. Das EBITDA der Chemiebereiche ist im Vergleich zum Vorjahr in Summe gestiegen. Für die drei Monate Januar bis März 2025 ergibt sich eine EBITDA-Marge von 8,6 Prozent (Q1 2024: 11,6 Prozent). Im Vorquartal lag sie bei 20,9 Prozent.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist aufgrund der oben beschriebenen Effekte im 1. Quartal niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Es lag bei 0,4 Mio. € (Q1 2024: 63 Mio. €). Das entspricht einer EBIT-Marge von 0,0 Prozent (Q1 2024: 4,2 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beträgt -3 Mio. € (Q1 2024: 48 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie beläuft sich damit auf -0,16 € (Q1 2024: 0,89 €).

Vorstandschef Christian Hartel: "Gut ins Jahr gestartet"
"In Anbetracht des weiterhin schwachen Marktumfelds sind wir gut ins Jahr gestartet. Wir liegen innerhalb unserer Erwartungen", kommentierte Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG, das Ergebnis für das 1. Quartal des Geschäftsjahres. "Die schwache Konjunktur prägt weiterhin das Bestellverhalten vieler Kunden. Dazu kommt in den letzten Wochen erhebliche Verunsicherung an den Märkten aufgrund der aktuellen US-Handelspolitik." So herrsche etwa in der Bauindustrie nach wie vor Zurückhaltung. Mit Blick darauf habe sich das Polymer-Geschäft von WACKER im 1. Quartal vergleichsweise gut entwickelt. Der Umsatz der Sparte lag nur leicht unter dem Vorjahreswert. "Gut hat sich unser Geschäft mit Siliconen in den letzten Monaten entwickelt: ein Plus bei Umsatz und Ergebnis", so Hartel weiter. Hier zahle sich der strategische Fokus auf das Spezialitätengeschäft aus. Gemeint sind damit Produkte und Lösungen, die Kunden aufgrund herausragender Eigenschaften einen Mehrwert bieten. Sie werden in der Regel kundenspezifisch entwickelt, haben eine höhere Wertschöpfungstiefe und erzielen höhere Margen. Auch die Biotechnologiesparte erzielte im 1. Quartal einen Umsatz über Vorjahr. Im Bereich Polysilicon sei dagegen das Geschäft mit Solarsilicium weiterhin herausfordernd, so Hartel. Gründe dafür seien die Überkapazitäten in China sowie die anhaltende Verunsicherung am Markt im Zuge der Diskussionen um Strafzölle. Infolgedessen lagen die Absatzmengen bei Solarsilicium deutlich unter Vorjahr. "Unser Geschäft mit höchstreinem Polysilicium für die Halbleiterindustrie hat sich dagegen sehr gut entwickelt. Hier sind wir globaler Markt- und Qualitätsführer und bauen sowohl unsere Fähigkeiten als auch unsere Kapazitäten weiter aus", betonte Hartel.

Regionen
Im 1. Quartal 2025 erwirtschaftete WACKER 83 Prozent seines Umsatzes im Ausland und 17 Prozent in Deutschland. In Amerika stieg der Umsatz im Berichtsquartal um 9 Prozent auf 280 Mio. € (Q1 2024: 258 Mio. €). In Europa beliefen sich die Erlöse auf 600 Mio. € (Q1 2024: 573 Mio. €). Das ist ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.In Asien war die Entwicklung dagegen rückläufig. Hier summierten sich die Erlöse auf 510 Mio. € und lagen somit 11 Prozent unter Vorjahr (Q1 2024: 573 Mio. €).

Investitionen und Netto-Cashflow

Die Investitionen beliefen sich im 1. Quartal 2025 auf 93 Mio. € und lagen damit unter dem Vorjahreswert (Q1 2024: 117 Mio. €). Die Mittel gingen in den Ausbau der Kapazitäten der vier Geschäftsbereiche. Im Bereich Silicones wird aktuell unter anderem der Standort Zhangjiagang in China erweitert. In Karlsbad, Tschechien, entsteht ein neuer Standort für Spezialsilicone. Der Geschäftsbereich Polymers baut unter anderem seine Kapazitäten für VAE-Dispersionen im US-amerikanischen Calvert City aus. Im Bereich Polysilicon nimmt WACKER am Standort Burghausen Mitte des Jahres eine neue Anlage zur Produktion von Polysilicium in Halbleiterqualität in Betrieb.

Der Netto-Cashflow des 1. Quartals 2025 beläuft sich auf -167 Mio. €. Er hat sich damit insbesondere aufgrund des niedrigeren operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahreswert verringert (Q1 2024: -126 Mio. €).

Mitarbeitende

Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten ist im Berichtsquartal weitgehend unverändert. Zum Stichtag 31. März 2025 waren im Konzern 16.655 (31.12.2024: 16.637) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. An den WACKER Standorten in Deutschland arbeiteten 10.695 (31.12.2024: 10.657) Beschäftigte, an den internationalen Standorten waren es 5.960 (31.12.2024: 5.980).

Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich Silicones konnte Umsatz und EBITDA im 1.Quartal steigern. Der Umsatz lag mit 745 Mio. € um 5 Prozent über dem Vorjahreswert (Q1 2024: 710 Mio. €). Das EBITDA belief sich auf 108 Mio. € (Q1 2024: 81 Mio. €) und stieg damit um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Positiv ausgewirkt hat sich hier vor allem ein verbesserter Produktmix mit einem deutlich höheren Anteil an Spezialitätenprodukten. Gewachsen ist im 1. Quartal etwa der Absatz von Produkten für den Gesundheitsbereich. Hier stellt WACKER zum Beispiel Siliconadhäsive für die Wundversorgung her. Positiv entwickelt hat sich zudem der Absatz von Siliconen für Hochleistungs-LEDs und Displays sowie für Klebeetiketten.

Im Bereich Polymers lagen Umsatz und EBITDA im 1. Quartal unter den Vorjahreswerten. Der Umsatz sank leicht um 3 Prozent auf 360 Mio. € (Q1 2024: 372 Mio. €). Das EBITDA lag mit 37 Mio. € (Q1 2024: 56 Mio. €) um 34 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Hier hat die weiterhin schwache Baukonjunktur – vor allem in China – das Geschäft beeinträchtigt. Im Jahresvergleich waren die Absatzmengen und die Absatzpreise leicht rückläufig. Zudem wurde das Ergebnis durch eine zum Teil schwächere Auslastung unserer Anlagen sowie Bestandseffekte belastet.

Der Geschäftsbereich Biosolutions lag im 1. Quartal beim Umsatz über den Vorjahreswerte. Er erhöhte sich um 27 Prozent auf 91 Mio. € (Q1 2024: 72 Mio. €). Die positive Umsatzentwicklung wurde vor allem durch Wachstum im Bereich Biopharmazeutika getragen. Das EBITDA bewegte sich mit 5 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (Q1 2024: 5 Mio. €). Dabei hat das EBITDA im Vorjahresquartal von einem besonders guten Mix an Produkten und Kundenprojekten profitiert.

Im Bereich Polysilicon waren sowohl Umsatz als auch EBITDA im 1. Quartal rückläufig. Der Umsatz sank um 18 Prozent und belief sich auf 245 Mio. € (Q1 2024: 300 Mio. €). Das EBITDA ging um 32 Prozent auf 29 Mio. € zurück (Q1 2024: 43 Mio. €). Gründe für den Rückgang waren vor allem niedrigere Absatzmengen im Bereich Solarsilicium. Das Geschäfts mit höchstreinem Polysilicium für Halbleiteranwendungen hat sich dagegen positiv entwickelt.

Ausblick für Geschäftsjahr 2025 bestätigt
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 ist unverändert. Demnach erwartet das Unternehmen, dass der Umsatz in allen Regionen und allen Geschäftsbereichen wachsen wird. Die Absatzpreise werden im laufenden Jahr voraussichtlich leicht unter dem Vorjahr liegen, die Absatzmengen deutlich steigen – insbesondere bei Spezialitäten in den Chemiebereichen sowie im Bereich Polysilicon. Insgesamt rechnet WACKER mit einem Konzernumsatz in der Brandbreite von 6,1 bis 6,4 Mrd. €. Das EBITDA wird bei 700 Mio. € bis 900 Mio. € erwartet, die EBITDA-Marge auf dem Niveau des Vorjahres.

Dabei ist zu beachten, dass die Entwicklungen in den internationalen Handelsbeziehungen, insbesondere die aktuellen Zollkonflikte, ein erhebliches Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung darstellen. Auswirkungen solcher Konflikte auf die Weltwirtschaft wie auch auf das Geschäft von WACKER sind heute nicht zuverlässig abzuschätzen. Die Prognose von WACKER ist daher unverändert.

In Anbetracht der zunehmenden Unsicherheiten am Markt liege der Fokus von WACKER darauf, die Resilienz des Unternehmens weiter zu stärken, erläuterte Hartel. "Um weiter zu wachsen, konzentrieren wir uns darauf, attraktives Neugeschäft zu akquirieren und Kapazitäten weiter auszulasten. Außerdem arbeiten wir an unseren Kosten. Wir forcieren Effizienzsteigerungen und treiben Prozess- und Strukturverbesserungen voran. Dabei setzen wir unter anderem auf Digitalisierungsmaßnahmen." Mittel- und langfristig sei WACKER weiterhin auf Kurs, betonte der Vorstandsvorsitzende. "Wir sind finanziell und strategisch gut aufgestellt und profitieren von globalen Megatrends. Ob erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen, Elektromobilität oder Digitalisierung: Diese Trends werden unser Geschäft weitertreiben."

Weitere Details zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 finden sich im Prognosebericht des WACKER Geschäftsberichts 2024.

Eckdaten WACKER Konzern

Mio. € Q1 2025 Q1 2024 Veränd. in %
Umsatz 1.478,3 1.489,5 -0,8
EBITDA[1] 127,1 172,1 -26,1
EBITDA-Marge[2](%) 8,6 11,6 n.a.
EBIT[3] 0,4 63,0 -99,4
EBIT-Marge[2] (%) 0,0 4,2 n.a.
Finanzergebnis -17,5 -1,1 >100
Ergebnis vor Ertragsteuern -17,1 61,9 n.a.
Periodenergebnis -3,4 48,4 n.a.
Ergebnis je Aktie (€) -0,16 0,89 n.a.
Investitionen[4] 93,0 117,2 -20,6
Abschreibungen 126,7 109,1 16,1
Netto-Cashflow[5] -166,8 -126,4 31,9
Mio. € 31.03.2025 31.03.2024 31.12.2024
Bilanzsumme 9.122,0 9.020,1 9.409,9
Eigenkapital 4.785,9 4.714,2 4.837,0
Eigenkapitalquote (%) 52,5 52,3 51,4
Finanzierungsverbindlichkeiten 1.803,5 1.561,8 1.946,7
Nettofinanzschulden[6] -880,1 -307,5 -690,6
Mitarbeitende (Anzahl) 16.655 16.425 16.637

[1] EBITDA ist EBIT vor Abschreibungen auf Anlagevermögen.

[2] Margen sind jeweils bezogen auf die Umsatzerlöse.

[3] EBIT ist das Ergebnis fortgeführter Geschäftstätigkeiten für die betreffende Berichtsperiode vor Zins- und übrigem Finanzergebnis und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

[4] Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, ohne Nutzungsrechte.

[5] Summe aus Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit und Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere).

[6] Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, lang- und kurzfristigen Wertpapieren und lang- und kurzfristigen Finanzschulden.

(Ende)

Aussender: Wacker Chemie AG
Gisela-Stein-Straße 1
81671 München
Deutschland
Ansprechpartner: Manuela Dollinger
Tel.: +49 89 6279 1629
E-Mail: manuela.dollinger@wacker.com
Website: www.wacker.com
ISIN(s): DE000WCH8881 (Aktie)
Börse(n): Regulierter Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart, Tradegate
|