pte20230120003 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Journalisten genießen nur wenig Vertrauen

Laut internationaler Edelman-Erhebung ist es im autokratischen China kurioserweise anders


Presse bei der Arbeit: Journalisten genießen oft nur wenig Vertrauen (Foto: pixabay.com, Ehrecke)
Presse bei der Arbeit: Journalisten genießen oft nur wenig Vertrauen (Foto: pixabay.com, Ehrecke)

Chicago (pte003/20.01.2023/06:10)

Der Großteil der Menschen vertraut Journalisten am wenigsten, wie eine internationale Studie der PR-Agentur Edelman zeigt. Sie basiert auf den Antworten von 32.000 Befragten in 28 Ländern. Die Nachrichtenbranche ist sich des geringen Vertrauens bewusst, das ihr entgegengebracht wird. Der Bericht stellt fest, dass auch andere Informationsanbieter wie Nicht-Regierungs-Organisationen, Regierungen und Unternehmen darum kämpfen, das Vertrauen der Massen zu gewinnen. Diesen gelingt es jedoch besser, wenn auch unterschiedlich gut.

Presse als trennende Kraft

Es gibt laut Edelman eine Erklärung dafür, warum Journalisten so schlecht abschneiden: 43 Prozent der Menschen sagen, dass Journalisten eine trennende Kraft sind, während 35 Prozent meinen, dass sie Menschen vereinen. Dabei gibt es allerdings große Unterschiede. Die Mehrheit legt mehr Wert auf Infos, die von Suchmaschinen kommen. Die traditionelle Presse und Pressemitteilungen von Unternehmen sind weniger angesehen, obwohl in beiden Fällen mehr Sorgfalt herrscht.

Das Vertrauen in die Medien insgesamt ist in 16 der 28 Länder gesunken. In Großbritannien etwa vertrauen nur 27 Prozent der Menschen darauf, dass die Medienbranche "das Richtige tut". Kurioserweise führen chinesische Medien die Rangfolge der Vertrauenswürdigkeit an - unter den Chinesen allerdings, obwohl das Land autokratisch regiert wird und unabhängige Meinungen kaum veröffentlicht werden. Japan und Südkorea bilden die Schlusslichter, Deutschland liegt auf Platz 14.

Einfluss der Polarisierung

Eine stärkere Wahrnehmung der Polarisierung in der Gesellschaft kann auch mit einem größeren Misstrauen gegenüber Medienorganisationen verbunden sein. In den USA zum Beispiel denkt die Hälfte der Republikaner (rechter Flügel), dass ihr Land polarisiert ist, während nur ein Drittel der Demokraten (linker Flügel) dasselbe denkt. In der Folge vertraut nur ein Viertel der Republikaner den Medien, verglichen mit fast zwei Dritteln der Demokraten.

(Ende)
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