Klamotten: Beschichtung gegen Schweißgestank
Silberhaltige Schicht auf Textilien übersteht viele Waschgänge
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Verschwitzt: Durch Beschichtung weniger geruchsintensiv (Foto: janeb13, pixabay.com) |
Tokio (pte001/09.02.2022/06:00)
Forscher der University of Tokyo https://www.u-tokyo.ac.jp/en haben eine kostengünstige, einfach anzuwendende Methode entwickelt, um Textilien mit einer antimikrobiellen Imprägnierung auf Silberbasis zu versehen. Diese schützt nicht nur vor Krankheiten, die durch Mikroorganismen ausgelöst werden, sondern ist auch wirksam gegen unangenehme Körpergerüche. Die Beschichtung sitzt dabei so fest, dass sie beim Waschen nicht zerstört wird.
Silber mit Tannin-Kleber
Es gibt bereits Kleidungsstücke, die behandelt sind, sodass sie Körpergerüche reduzieren. Doch diese sind teuer, wenig atmungsaktiv oder haben andere Nachteile. Manchmal kommen feinste Silberpartikel zum Einsatz, deren Ionen antimikrobiell wirken. Doch diese halten meist schlecht, waschen sich also sofort aus. Das Team in Tokio fand nun einen Weg, solche Silberpartikel fester mit dem Gewebe zu verbinden. Als Mittler fungiert Tannin, eine in Holz vorkommende Gerbsäure, die beim Waschen normalerweise eher Ärger macht. Denn sie sorgt dafür, dass sich Schokoladen-, Rotwein- oder Tee-Flecken schlecht oder gar nicht entfernen lassen.
"Vor einiger Zeit bekleckerte sich mein Sohn mit Schokolade", erinnert sich Joseph Richardson, der bei Hirotoka Ejima, Assistenzprofessor für Materialwissenschaften, promoviert hat. "Das brachte meinen Doktorvater und mich, die schon länger Tannin erforschen, dazu, darüber nachzudenken, diese Gerbsäure gewissermaßen als Kleber für Silberpartikel zu verwenden."
Haltbarer Schutz
Textilien werden zum Imprägnieren einfach in ein Bad getaucht, das Tannin und Silberteilchen enthält. Man könne die Silberpartikel aber auch aufsprühen und sie danach mit Tannin fixieren, so Richardson. Weder Silber noch Tannin reagieren mit dem menschlichen Körper, sind also gut hautverträglich. Für Bakterien gilt das nicht. "Wir haben festgestellt, dass unsere Beschichtung alle schädlichen Mikroorganismen neutralisiert", so Richardson. Er empfiehlt, mit dieser Technik Textilien zu imprägnieren, die in Krankenhäusern und anderen sensiblen Bereichen verwendet werden, wie etwa Bettwäsche.
Die Bindungskraft von Tannin ist so groß, dass imprägnierte Gewebe aus Baumwolle, Polyester und sogar Seide ihre antimikrobiellen und geruchshemmenden Eigenschaften für mindestens zehn Waschgänge beibehalten. "Dies ist nicht nur eine hypothetische Annahme, die auf das Labor beschränkt ist", betont Richardson. "Ich habe es mit meinen eigenen Hemden, Socken, Schuhen und sogar mit meiner Badematte ausprobiert."
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