pte20210412021 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zebrafisch-Gen heilt kaputten Herzmuskel

Wissenschaftler des Victor Chang Cardiac Research Institute identifizieren genetischen Schalter


Zebrafisch: Hoffnung für Herzmuskel-Regeneration (Foto: victorchang.edu.au)
Zebrafisch: Hoffnung für Herzmuskel-Regeneration (Foto: victorchang.edu.au)

Sydney (pte021/12.04.2021/12:30)

Forscher des Victor Chang Cardiac Research Institute https://www.victorchang.edu.au haben ein wesentliches neues Gen entdeckt, von dem erhofft wird, dass es menschlichen Herzen dabei helfen kann, den nach einem Herzinfarkt geschädigten Herzmuskel zu reparieren. Die Wissenschaftler haben bei Zebrafischen einen genetischen Schalter identifiziert, der Zellen einschaltet und ihnen nach einem Infarkt ermöglicht, sich zu teilen und zu vermehren. Das hat bei den Zebrafischen die komplette Regeneration und Heilung des geschädigten Herzmuskels zur Folge. 

Es ist bereits bekannt, dass Zebrafische ihre eigenen Herzen heilen können. Wie sie dieses unglaubliche Kunststück zustande bringen, war jedoch bisher unbekannt. Für die aktuelle Studie konzentrierten sich die Forscher auf das wichtige Gen Klf1, das zuvor nur bei roten Blutkörperchen identifiziert worden war. Erstmals gelang jetzt der Nachweis, dass es eine entscheidende Rolle bei der Heilung von geschädigten Herzen spielt. 

[b]70 Prozent gleiche Gene[/b]

Forschungsleiter Kazu Kikuchi war von diesen Forschungsergebnissen selbst überrascht. „Unsere Forschung hat einen geheimen Schalter identifiziert, der es den Herzmuskelzellen ermöglicht, sich nach einer Verletzung des Herzens zu teilen und zu vermehren. Er tritt in Aktion wenn er gebraucht wird und schaltet sich ab, wenn das Herz vollständig geheilt ist. Beim Menschen wo ein geschädigter und vernarbter Herzmuskel sich nicht selbst erneuern kann, könnte das bahnbrechend sein."  Da diese kleinen Fische mehr als 70 Prozent der menschlichen Gene teilen, habe diese Entdeckung wirklich das Potenzial viele Leben zu retten und die Entwicklung neuer Medikamente zu ermöglichen. 

[b]Neue Zellen bilden sich[/b]

Das Gen arbeitet in dem es die verbleibenden unverletzten Herzmuskelzellen unreifer macht und ihre metabolische Schaltung verändert. Das ermöglicht ihnen sich zu teilen und neue Zellen zu bilden. Wurde das Gen entfernt, verlor das Herz der Zebrafische die Fähigkeit sich nach einer Verletzung wie einem Herzinfarkt wieder selbst zu reparieren. Damit war seine Funktion als entscheidendes Werkzeug zur Selbstheilung festgelegt. Die Forscher fanden auch heraus, dass das Gen Klf1 keine Rolle bei der frühen Entwicklung des Herzens spielt und dass seine regenerativen Eigenschaften nur nach einer Herzverletzung aktiviert werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „Science" veröffentlicht.

 

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|