pte20210409026 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hautkrebs: Medikamentenkombi mit Virus

Therapie mit Pembrolizumab bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium besser anwendbar


Mikroskop: Neuer Ansatz bei Hautkrebs (Foto: pixabay.com, Konstantin Kolosov)
Mikroskop: Neuer Ansatz bei Hautkrebs (Foto: pixabay.com, Konstantin Kolosov)

New York (pte026/09.04.2021/13:55)

Erste Ergebnisse zeigen, dass eine neue kombinierte medikamentöse Therapie bei fortgeschrittenem Hautkrebs von Patienten, deren Tumore nicht operativ entfernt werden konnten, sicher und wirksam ist. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von NYU Langone Health https://med.nyu.edu und des Perlmutter Cancer Center https://nyulangone.org/locations/perlmutter-cancer-center gekommen. Diese Medikamentenkombination ist laut den Forschern eine der ersten, die den potenziellen Wert eines lebenden weit verbreiteten Schnupfenvirus, eines Coxsackie-Virus, für die Infektion und das Abtöten von Krebszellen nachweist. 

Die Phase-I-Studie ist auch unter den ersten, die belegen, das derartige onkolytische Viren sicher die weit verbreiteten Krebstherapien verstärken können, die dem Immunsystem dabei helfen, Krebszellen zu identifizieren und abzutöten. Derzeit sind derartige Immuntherapien bei etwas mehr als einem Drittel der behandelten Patienten bei schrumpfenden Melanomtumoren wirksam. 

[b]Tumore schrumpfen um die Hälfte[/b]

Die neuen Studienergebnisse zeigten, dass Injektionen mit dem experimentellen Coxsackievirus-Medikament V937 gemeinsam mit Pembrolizumab, einem Immuntherapie-Medikament, das als Keytruda bekannt ist, gut vertragen wurde. Die kombinierte Behandlung führte mit 47 Prozent zu einer Schrumpfung der Melanomtumore um fast die Hälfte. An der Studie nahmen 36 Männer und Frauen teil, die die Behandlung alle paar Wochen für mindestens zwei Jahre erhielten. 

Laut den Forschern waren die meisten Nebenwirkungen wie Hautausschlag oder Müdigkeit nur minimal auftraten. Mit 13 Patienten traten bei 36 Prozent der Teilnehmer ernste Immunreaktionen in Leber, Magen oder den Lungen auf. Sie waren den Nebenwirkungen nicht unähnlich, die bei Pembrolizumab alleine auftreten können. Bei 8 Patienten, das entspricht 22 Prozent, die beide Medikamente erhalten hatten, erlebten eine vollständige Remission mit keinen verbleibenden Anzeichen von Hautkrebs. Laut der Forschungsleiterin Janice Mehnert sind die ersten Studienergebnisse sehr viel versprechend.

[b]Weitere Studien erforderlich[/b]

Die Studie ergab auch, dass Patienten, die am wenigsten wahrscheinlich auf die Immuntherapie allein ansprachen jene waren, die am besten auf die kombinierte Therapie reagierten. Patienten, die am besten ansprachen, verfügten über weniger der chemischen Rezeptoren PDL1 auf den Oberflächen der Krebszellen, die von Pembrolizumab blockiert wurden. Laut den Forschern sind weitere Tests erforderlich um festzustellen, wie V937 den molekularen Aufbau des Gewebes im direkten Umfeld von Tumoren verändert. Laut Mehnert wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob das Virus die Mikroumgebung des Tumors von „freundlich" in „unfreundlich" verändert und so die Krebszellen anfälliger für Pembrolizumab macht. 

(Ende)
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