Wien
(pta/09.02.2021/07:00 UTC+1)
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- Nettogewinn von 284 Mio. EUR, EPS von 3,19 EUR und RoTCE von 10,2% für 2020
- Risikokosten in Höhe von 225 Mio. EUR, davon rund 100 Mio. EUR im Zusammenhang mit ECL-Reserven und Management-Overlays; konservativer Ansatz bei der Bildung von Vorsorgen, keine Auflösung von ECL Reserven obwohl die Stundungen aktuell unter 1% liegen
- CET1 Ratio von 14,0% nach Abzug der vorgemerkten Dividenden
- Zur Ausschüttung vorgesehene Dividenden für 2019 und 2020 in Höhe von 460 Mio. EUR ... 40 Mio. EUR Auszahlung in Q1 '21 in Übereinstimmung mit der Empfehlung der EZB, die übrigen 420 Mio. EUR werden in Q4 '21 ausgeschüttet, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aktionäre und Aufsichtsbehörden
- Zielwerte: RoTCE >13% und CIR von <41% für 2021; mittelfristige Ziele von RoTCE >15% und CIR <40% in einem normalisierten Umfeld
Die BAWAG Group gibt heute ihre vorläufigen Ergebnisse für das Jahr 2020 bekannt und weist einen Nettogewinn in Höhe von 284 Mio. EUR, ein Ergebnis je Aktie von 3,19 EUR und einen Return on Tangible Common Equity von 10,2% aus. Für das vierte Quartal 2020 berichtet die BAWAG Group einen Nettogewinn von 83 Mio. EUR, ein Ergebnis je Aktie von 0,93 EUR und einen RoTCE von 11,5%.
Unser zugrundeliegendes operatives Geschäft blieb in 2020 solide, mit einem Ergebnis vor Risikokosten von 653 Mio. EUR und einer Cost/Income Ratio von 44%. 2020 beinhaltet Risikokosten von 225 Mio. EUR, wovon rund 100 Mio. EUR im Zusammenhang mit Overlays und Erhöhung unserer ECL-Reserven stehen. Das über die durch Modellannahmen errechneten Vorsorgen hinaus gebildeten Management-Overlays in Höhe von 38 Mio. EUR der 100 Mio. EUR basiert auf unserer Entscheidung, das von der EZB im Juni 2020 veröffentlichte schwerwiegendste wirtschaftliche Szenario für die Eurozone anzuwenden. Dies basierte auf einem Rückgang des BIP um -12,6% im Jahr 2020, welches sich letztlich mit einem tatsächlichen BIP-Rückgang für 2020 von 7%, als viel zu pessimistisch herausstellte. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit hat das Management jedoch beschlossen, keine Risikovorsorgen aufzulösen und die Überschüsse als Management-Overlays zu behalten.
Während die Stundungen der Kunden im Retail & SME Geschäft auf 1,2% des Portfolios zum Jahresende 2020 und auf 0,2% des Corporates & Public Geschäfts zurück gingen, bleiben wir aufgrund der Unsicherheit in den kommenden Monaten vorsichtig. Zum 5. Februar 2021 hat sich die Situation hinsichtlich Stundungen weiter verbessert und diese standen bei 0,6% unseres Retail & SME Geschäfts und bei 0,1% unseres Corporate & Public Geschäfts.
Die Kapitalausstattung der Bank blieb anhaltend stark mit einer CET1-Ratio von 16,3% vor Abzug der Dividenden, somit ein Anstieg von 190 Basispunkten im Vergleich zu 2019. Unter Berücksichtigung der zur Ausschüttung vorgesehenen Dividenden in Höhe von insgesamt 460 Mio. EUR, lag die CET1-Quote Ende des Jahres 2020 bei 14,0%. Basierend auf der Dividendenpolitik der BAWAG Group, grundsätzlich 50% des Nettogewinns auszubezahlen, haben wir Dividenden in Höhe von 372 Mio. EUR für 2019 und 2020 zur Ausschüttung vorgesehen. Darüber hinaus plant der Vorstand der ordentlichen Hauptversammlung eine Sonderdividende in Höhe von 88 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2020 vorzuschlagen, um den vorgemerkten Dividendenbetrag für 2019 und 2020 von je 230 Mio. EUR in absoluten Beträgen gleich zu halten. Auf Basis der jüngsten EZB-Empfehlung vom Dezember 2020 ist geplant, zunächst eine Dividende in Höhe von 40 Mio. EUR der insgesamt zur Ausschüttung vorgesehenen 460 Mio. EUR im ersten Quartal 2021 und die verbleibenden 420 Mio. EUR Dividende im vierten Quartal 2021 auszuzahlen, all dies vorbehaltlich der entsprechenden Zustimmungen durch die Aktionäre und der Aufsichtsbehörden. Die außerordentliche Hauptversammlung, die über die Dividende in Höhe von 40 Mio. EUR beschließen soll, wird am 3. März 2021 stattfinden. Die ordentliche Hauptversammlung, die über die verbleibenden 420 Mio. EUR beschließen soll, wird auf die zweite Jahreshälfte 2021 verschoben.
"2020 war ein Jahr wie kein anderes und wird viele Aspekte unseres Lebens neu definieren. Die globale COVID-19-Gesundheitskrise löste eine erhebliche Marktvolatilität und eine beispiellose finanzielle und monetäre Unterstützung durch Regierungen und Zentralbanken auf der ganzen Welt aus. Angesichts unserer Transformation seit 2012 konnten wir in einem Jahr mit dem bislang stärksten wirtschaftlichen Rückgang einen RoTCE von 10% erzielen und sind zuversichtlich, dass sich unser Geschäft eher früher als später wieder auf ein Renditeniveau im 15%-Bereich, wie wir es vor COVID-19 hatten, erholen wird. Unsere solide operative Leistung resultierte aus der Veränderung unseres Geschäfts im Laufe der Jahre und dadurch, dass wir als eine der effizientesten Bankenplattformen in die Krise gegangen sind. Dies ermöglichte es uns, den Gegenwind im Zusammenhang mit COVID-19 auszugleichen und so konnten wir ein Ergebnis vor Risikovorsorgen in Höhe von 653 Mio. EUR, einen Nettogewinn von 284 Mio. EUR, einen Nettogewinn je Aktie von 3,19 EUR und einen Return on Tangible Common Equity (RoTCE) von 10% erzielen. Das vergangene Jahr war ein echter Beweis für die Qualität unseres Netzwerks, unserer Mitarbeiter und unserer Strategie.
Die Rückkehr zu einem normaleren Umfeld wird von der Effektivität der Impfprogramme und den fortgesetzten wissenschaftlichen Innovationen zur Lösung dieser Gesundheitskrise abhängen. Die Erfahrungen und Lektionen aus dem vergangenen Jahr werden jedoch unser Unternehmen mit Blick auf die Zukunft weiter neu definieren. Wir werden uns auf die Dinge konzentrieren, die wir kontrollieren können, proaktiv und entschlossen sein und uns nicht von den Veränderungen abschrecken lassen, die vor uns liegen, sondern die Transformation unseres Unternehmens weiter proaktiv vorantreiben.
Ich möchte unseren Mitarbeitern danken, deren Bemühungen im vergangenen Jahr zur Unterstützung unserer Kunden und Gemeinschaften das Beste der Bankengemeinschaft widerspiegeln. Als Zeichen der Anerkennung für ihr außergewöhnliches Engagement in diesen herausfordernden Zeiten haben wir allen Mitarbeitern einen Sonderbonus von 300 EUR gezahlt ", sagte Chief Executive Officer Anas Abuzaakouk.
Solides operatives Ergebnis in 2020
Die operativen Kernerträge stiegen 2020 um 1% auf 1.171 Mio. EUR trotz der Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen und der damit zusammenhängenden Veränderungen des Umfelds. Der Nettozinsertrag stieg um 4% auf 916 Mio. EUR, was auf höhere zinstragende Aktiva zurückzuführen ist. Der Provisionsüberschuss ging um 10% auf 255 Mio. EUR zurück. Während alle Filialen während der Pandemie geöffnet blieben, führten die getroffenen Lockdown-Maßnahmen und das im Zusammenhang mit COVID-19 geänderte Umfeld, wie etwa eine geringere Reisetätigkeit, zu einem niedrigeren Beratungs- und Transaktionsgeschäft, wobei das zweite Quartal einen Tiefpunkt der Aktivität darstellte. Die operativen Aufwendungen gingen aufgrund von laufenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung um 6% zurück. Allerdings buchten wir im vierten Quartal Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 22 Mio. EUR, um neue Effizienz- und Produktivitätsmaßnahmen vorzuziehen. Die Cost/Income Ratio stieg um 1,6 Prozentpunkte auf 44,3%. Dies resultierte in einem Ergebnis vor Risikokosten in Höhe von 653 Mio. EUR und spiegelt einen Rückgang von 8% gegenüber dem Vorjahr wider.
Das Jahr 2020 beinhaltete regulatorische Aufwendungen in Höhe von 59 Mio. EUR, inkludiert waren auch zusätzliche Aufwendungen für die Einlagensicherung in Höhe von ungefähr 12 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem Betrugsfall Commerzialbank in Österreich. Diese Aufwendung muss von all jenen Banken getragen werden, die der Einlagensicherung in Österreich angehören. Abgesehen davon hat die BAWAG Group kein Exposure gegenüber der Commerzialbank.
Die Risikokosten beliefen sich im Jahr 2020 auf 225 Mio. EUR, ein Anstieg um 155 Mio. EUR oder 224% gegenüber dem Vorjahr. Um das sich verschlechternde makroökonomische Umfeld zu adressieren und vorsichtige Rückstellungen gegen weitere nachteilige wirtschaftliche Entwicklungen im Zusammenhang mit COVID-19 zu bilden, bildeten wir rund 100 Mio. EUR ECL Reserven und zusätzliche Risikovorsorgen, wovon rund 38 Mio. EUR Management-Overlays basierend auf dem schwerwiegendsten makroökonomischen Ausblick für 2020 von 12,6% BIP Rückgang über die gesamte Eurozone hinweg, getroffen wurden. Zum Jahresende 2020 gingen die Stundungen im Retail & SME Geschäft auf 1,2% (von einem Hoch von 6,8% im Juni) und auf 0,2% des Corporates & Public Geschäfts (von einem Hoch von 0,9% im Juni) zurück. Wir bleiben weiterhin vorsichtig und werden aufgrund der neuen Lockdowns und der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit in den kommenden Monaten weiterhin auf eine umsichtige Art und Weise handeln. Zusätzlich verbuchten wir Einzelwertberichtigungen für spezifische Exposures in unserem Corporate-Geschäft.
Die CET1-Quote lag zum Ende des Jahres 2020 bei 16,3% (Dezember 2019: 14,4%) vor Abzug von Dividenden. Unter Berücksichtigung der zur Ausschüttung vorgesehenen Dividende in Höhe von 460 Mio. EUR betrug die CET1-Quote der BAWAG Group zum Jahresende 14,0% (Dezember 2019: 13,3%). Auf Basis der jüngsten EZB-Empfehlung vom Dezember 2020 ist geplant, zunächst eine Dividende in Höhe von 40 Mio. EUR der insgesamt zur Ausschüttung vorgesehenen 460 Mio. EUR im ersten Quartal 2021 und die verbleibenden 420 Mio. EUR Dividende im vierten Quartal 2021 auszuzahlen, all dies vorbehaltlich der entsprechenden Zustimmungen durch die Aktionäre und der Aufsichtsbehörden.
Das Ziel für die CET1-Quote wurde im Laufe des Jahres 2020 von den bisherigen 13,0% auf 12,25% gesenkt. Dies reflektiert Änderungen in unserer P2R-Zusammensetzung, nachdem wir im dritten Quartal insgesamt 375 Mio. EUR zusätzliches Tier-1- und Tier-2-Kapital ausgegeben haben. Wir begaben größere Volumina an Emissionen als erforderlich und schufen damit eine zusätzliche RWA-Kapazität in Höhe von 4 Mrd. EUR für Wachstum, um einen künftigen P2R-Bedarf zu decken. Unsere CET1-Quote zum Jahresende von 14,0% entspricht einem zusätzlichen Kapitalüberschuss von 360 Mio. EUR gegenüber unserem CET1-Ziel von 12,25%. Unser CET1-Ziel von 12,25% entspricht einem MDA-Puffer von 312 Basispunkten, oder 620 Mio. EUR, gegenüber unserem SREP von 9,13% (regulatorische Mindestanforderung für das Eigenkapital). Insgesamt entspricht dies rund 490 Basispunkte, oder 980 Mio. EUR CET1-Kapital. zwischen unserer CET1-Quote von 14% (nach Abzug der Dividende) und unserem SREP von 9,13%.
Die Kredite und Forderungen an Kunden stiegen gegenüber Dezember 2019 um 5%. Das gesamte Kundenkreditvolumen stammt weiterhin zu rund 75% aus der DACH/NL -Region (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande) und zu rund 25% aus dem übrigen Westeuropa und den USA. Wir fokussieren uns auf entwickelte Märkte, da wir in diesen Ländern von stabilen Rechtssystemen, soliden makroökonomischen Grundlagen und soliden Staatshaushalten überzeugt sind. Wir werden unseren konservativen Risikoappetit beibehalten und uns weiterhin auf unsere Kernmärkte in entwickelten Ländern konzentrieren.
Unser Ziel war und wird es immer sein, auf eine starke Bilanz, solide Kapitalausstattung sowie eine konservative Kreditvergabe zu achten, ein Eckpfeiler, wie wir unsere Bank steuern. Die NPL Ratio lag bei 1,5% (exkl. dem Rechtsfall mit der Stadt Linz bei 1,1%) und spiegelt ein anhaltend niedriges Niveau an NPL-Volumina wider. Des Weiteren verfügt die Bank über einen kurzfristigen Liquiditätspuffer in Höhe von 10,3 Mrd. EUR per Ende Dezember 2020. Werden die sonstigen marktfähigen Wertpapiere hinzugerechnet, erhöht sich dieser Puffer auf 13,7 Mrd. EUR.
Entwicklung des Kundengeschäftssegments für 2020 im Vergleich zum Vorjahr
Segment | Ergebnis vor Steuern (in Mio. EUR) | Nettogewinn (in Mio. EUR) | RoTCE | Cost/Income ratio |
Retail & SME | 374 / -5% | 281 / -5% | 22,4% | 40,4% |
Corporates & Public | 107 / -44% | 80 / -44% | 9,3% | 29,0% |
Ziele | 2021 | Mittelfristig |
Return on Tangible Common Equity | >13% | >15% |
Cost/Income Ratio | <41% | <40% |
(Ende)
Aussender: |
BAWAG Group AG Wiedner Gürtel 11 1100 Wien Österreich |
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Börse(n): | Wiener Börse (Amtlicher Handel) |