pte20200113004 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Lidl UK verbannt Cartoon-Figuren von Cerealien

Weniger Anziehungskraft für Kinder - Maßnahme gegen zunehmende Fettleibigkeit


Lidl-Cerealien vorher und nachher: Cartoons verschwinden (Foto: lidl.co.uk)
Lidl-Cerealien vorher und nachher: Cartoons verschwinden (Foto: lidl.co.uk)

London/Rohrbach-Berg (pte004/13.01.2020/06:15) Die deutsche Supermarktkette Lidl wirbt in Großbritannien http://lidl.co.uk nicht mehr mit Cartoon-Charakteren für die hauseigenen Cerealien. Der Konzern will damit den Reiz des Süßen für Kinder abschwächen und so die in Großbritannien zunehmende Fettleibigkeit bei Jüngeren bekämpfen. Zeichentrickfiguren wie Affen, Löwen oder Pinguine werden deshalb nicht mehr die Verpackungen von Frühstücksflakes zieren.

Lidl hat "Regal-Hoheit"

"Comicfiguren leisten einen großer Beitrag dazu, ob Kinder ein Produkt haben wollen. Lidl kann es sich aber leisten, sie von den hauseigenen Cerealien zu entfernen. Eine Handelskette genießt die Regal-Hoheit, das heißt, sie kann entscheiden, welche Produkte sie anbietet. Für einen Markenartikel wäre so eine Kampagne viel gefährlicher, da dieser möglicherweise aus dem Sortiment genommen wird. Lidl kann dagegen in Ruhe testen, welchen Effekt diese Maßnahme hat", meint Markenstratege Michael Brandtner http://michaelbrandtner.com im pressetext-Interview.

Eine Studie der britischen Wohltätigkeitsorganisation Action on Sugar aus dem vergangenen Jahr zufolge enthalten Süßigkeiten, die bekannte Cartoon-Charaktere auf ihren Verpackungen zeigen, deutlich mehr Zucker, Fett und Salz und sind damit ungesünder (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20190605004 ). Laut der britischen Gesundheitsbehörde National Health Service sind bereits 34 Prozent der Kinder im Alter von zehn und elf Jahren in Großbritannien übergewichtig.

"Pester Power" einschränken

Lidl zufolge ist seit dem Jahr 2015 der Zuckergehalt in hauseigenen Cerealien um 20 Prozent gesunken. Ab dem Frühjahr 2020 werden auch die Zeichentrickcharaktere von den Verpackungen von acht verschiedenen Produkten verschwinden, um die sogenannte "Pester Power", also den Einfluss von Kindern auf die Einkäufe ihrer Eltern, zu verringern. Dadurch soll es für die Eltern leichter werden, ihre Kinder gesund zu ernähren.

(Ende)
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