pte20190830015 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Internet-User sehen Like-Button als gefährlich

Suche nach Anerkennung setzt viele Nutzer unter Druck - Push Notifications auch problematisch


Likes: Diese setzen viele User unter Druck (Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)
Likes: Diese setzen viele User unter Druck (Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)

London (pte015/30.08.2019/11:55) Der Like-Button ist für User hinter verstörenden Inhalten das schädlichste Element in sozialen Medien. Das liegt vor allem an dem Druck, den Erwartungen der anderen User gerecht zu werden und durch Likes ihre Anerkennung zu erhalten, wie eine Umfrage der Royal Society for Public Health (RSPH) http://rsph.org.uk ergibt.

Schädliches von Betreibern

Ebenfalls als schädlich gelten die Push-Notifications, also automatische Benachrichtigungen, die User von Smartphones bei neuen Inhalten erhalten, die in ihre Social-Media-Accounts gepostet wurden. "Es ist auffällig, dass der Like-Button und die Push-Notifications als besonders schädlich gelten. Es handelt sich dabei um Elemente, die von den Social-Media-Unternehmen selbst kreiert wurden", meint Shirley Cramer, CEO der RSPH. Die Betreiber von sozialen Netzwerken müssten daher mehr Verantwortung tragen und deren Infrastruktur verbessern.

Die Umfrage wurde unter mehr als 2.000 Internet-Nutzern durchgeführt. Die RSPH wollte wissen, welche Elemente von sozialen Medien für User besonders unangenehm sind. Auf dem ersten Platz liegen verstörende Inhalte, die als "Trigger" funktionieren, also Erinnerungen an negative Erlebnisse hervorrufen. Dahinter kommen der Like-Button und Push Notifications, danach die Furcht davor, etwas zu verpassen sowie Druck durch Influencer.

Aufruf zum "Scroll Free September"

Bei den Ergebnissen gab es Unterschiede zwischen Geschlechtern und Altersgruppen. Cybermobbing ist für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren besonders gefährlich, fast ein Drittel (31 Prozent) gibt das als schädlichstes Element an. Deutlich mehr Männer (Zehn Prozent) haben Angst davor, etwas zu verpassen, als es bei Frauen (drei Prozent) der Fall ist.

Der Anlass für die Umfrage ist der bevorstehende "Scroll Free September", eine Kampagne, mit der die RSPH Menschen dazu aufruft, eine Pause von sozialen Medien einzulegen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20190717004 ). "Die Kampagne soll Usern helfen, eine ausgewogenere Beziehung zu Social Media zu pflegen. Aber auch die Industrie hat die Pflicht, sorgsamer zu sein", so Cramer.

(Ende)
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