pte20161115013 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Machogehabe: Wirbel um "Mansplaining-Hotline"

Schwedische Gewerkschaft Unionen gerät im Social Web unter Druck


Anruf: User sollen
Anruf: User sollen "Mansplaining" melden (Foto: Konstantin Gastmann/pixelio.de)

Stockholm (pte013/15.11.2016/06:10) Die schwedische Gewerkschaft Unionen http://unionen.se ermutigt ihre Angestellten, die sogenannte "Mansplaining-Hotline" anzurufen, wenn Kollegen herablassend oder bevormundend mit ihnen reden. Seit dem Bekanntwerden der Kampagne sorgt jedoch ein heftiger Shitstorm auf der Facebook-Seite von Unionen für Wirbel, denn User wittern in Bezug auf Männer einen sexistischen Unterton.

Vorurteile bestätigt

Unionen rechtfertig die Entscheidung über die Einrichtung der Hotline damit, dass Studien bereits gezeigt hätten, dass Männer oft dazu tendieren würden, ihre Intelligenz zu überschätzen. Zudem sei ihre Selbstsicherheit größer sei als die von Frauen. Diesen Phänomenen wolle man bei Unionen am Arbeitsplatz entgegenwirken.

"Und da wundern sich die Leute noch, dass Rechtspopulismus am Aufsteigen ist. Ihr seid zurückgeblieben", kommentiert ein Mann via Facebook. Andere versuchen der Gewerkschaft die zahlreichen Kritiken zu erklären, indem sie die Situation umdrehen: "Wie würden denn Frauen reagieren, wenn ihr ein Female-Whining einrichtet?" Demnach wäre es für den Nutzer nur fair, wenn sich Männer bald auch via Hotline über ihre Kolleginnen beschweren dürften.

Unglückliche Wortwahl

Es gibt jedoch auch User, die die Mansplaining-Hotline begrüßen. "Eine gute Initiative. Wenn man die Kommentare beurteilt, sieht es ganz so aus, als würden viele Männer sich angesprochen fühlen. Das zeigt doch nur, wie sehr solche Möglichkeiten gebraucht werden", heißt es in einem Kommentar. Andere geben den Denkanstoß, dass man womöglich das Wort "Mansplaining" entfernen solle, um nicht so geschlechtsspezifisch zu wirken.

Unionen hat inzwischen Stellung bezogen. "Mit der Kampagne wollten wir die Aufklärung über solche Techniken der Unterdrückung stärken und ein besseres Klima für Männer und Frauen schaffen. Mansplaining muss nicht immer absichtlich geschehen und es muss auch nicht immer ein Mann sein, der einer Frau etwas erklärt. Männer machen es bei anderen Männern, aber auch Frauen wenden dies an", so die schwedische Gewerkschaft abschließend.

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