pte20160317002 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

US-Wahl: Trump bei Medienpräsenz uneinholbar

Sendezeit im Wert von zwei Mrd. Dollar - Clinton und Cruz abgeschlagen


Donald Trump: Nummer eins in den Medien (Foto: donaldjtrump.com)
Donald Trump: Nummer eins in den Medien (Foto: donaldjtrump.com)

Portland (pte002/17.03.2016/06:05) Der umstrittene republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump http://donaldjtrump.com hat einen enormen Vorsprung gegenüber seiner politischen Konkurrenz, wenn es um die freie, nicht erkaufte Präsenz in den Medien geht. Laut einer Analyse von mediaQuant http://mediaquant.net ist der umtriebige Milliardär in dieser Hinsicht in Fernsehen, Radio, Print oder den sozialen Online-Medien bereits uneinholbar an seinen Mitbewerbern vorbeigezogen. Trumps Medienpräsenz kommt demnach in Sendezeit umgerechnet auf einen Gesamtwert von rund zwei Mrd. Dollar (rund 1,8 Mrd. Euro), Hillary Clinton schafft es im Vergleich dazu nur auf 750 Mio. und Ted Cruz auf 300 Mio. Dollar.

Trump als Quotenbringer

"Herr Trump zeigt keinerlei Schwäche in irgend einem medialen Feld", zitiert die "New York Times" Paul Senatori, Chief Analytics Officer bei mediaQuant. Obwohl der Präsidentschaftskandidat bei den Ausgaben für Werbung deutlich hinter seinen Konkurrenten hinterherhinkt, schaffe es der Business-Tycoon regelmäßig auf die Titelblätter von Zeitungen oder in die Schlagzeilen von Nachrichtensendungen und werde auch auf Webseiten wie Facebook, Twitter oder Reddit oft genannt. Für diese Gratis-Werbung müsse Trump keinen Cent ausgeben: "Alleine in den vergangenen Monaten hat Herr Trump eine Medienpräsenz im Wert von 400 Mio. Dollar erreicht. Das ist ungefähr so viel, wie John McCain 2008 für seine gesamte Kampagne investiert hat."

"Donald Trump ist das Beste, was den Medien passieren konnte, wenn es darum geht, die eigene Quote in die Höhe zu treiben", so Politologe Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems http://donau-uni.ac.at gegenüber pressetext. Derzeit existiere so etwas wie eine Allianz zwischen Trump und den Medien. "Im Kampf um Aufmerksamkeit profitieren beide Seiten. Für Trump wäre eine derart hohe Medienpräsenz mit Werbegeld gar nicht zu bezahlen", betont der Experte. Dabei sei es ganz egal, ob darunter auch viele negative Berichte fielen. "Dass ihm das nicht geschadet hat, zeigen die aktuellen Vorwahlergebnisse", verdeutlicht Filzmaier.

Auch Negatives berücksichtigt

Gerade der letztgenannte Aspekt wird auch in der Analyse von mediaQuant berücksichtigt. Diese hat nämlich sowohl positive als auch neutrale und negative Nennungen miteinbezogen. "Negativen Nennungen wird weniger Gewicht gegeben", erklärt Senatori den Berechnungsschlüssel: "Man muss sich diese Zahlen wie ein Pendel vorstellen, das den aktuellen Trend in Bezug auf einen Kandidaten zu einem bestimmten Zeitpunkt anzeigt." Dieses Pendel zeigt auch große zeitliche Unterschiede in der Medienpräsenz der US-Präsidentschaftskandidaten. Im Februar zum Beispiel war Cruz beinahe gleichauf mit Clinton und verzeichnete in etwa gleich viel Aufmerksamkeit wie Trump im Oktober 2015. Dieser hat im vergangenen Monat wiederum mehr erreicht als Cruz und Clinton zusammen.

(Ende)
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