ptp20150417014 Forschung/Entwicklung, Bildung/Karriere

Young Researchers Forum 2015: "Über-Leben in Audit Cultures"

Symposium zu Wissenschaftsforschung/Wissenschaftsethik vom 16. bis 18.4. in Linz


Linz (ptp014/17.04.2015/10:15) Das Kulturinstitut der Johannes Kepler Universität Linz veranstaltet vom 16. bis 18.4.2015 im Uni-Center in Linz das Young Researchers Forum 2015 http://www.kulturinstitut.jku.at/YRF2015.html . Das Symposium zu Wissenschaftsforschung/Wissenschaftsethik trägt den Titel "Über-Leben in Audit Cultures".

Zukunftsdisziplin Wissenschaftsforschung

Die Wissenschaftsforschung, das heißt, die Rückanwendung aller wissenschaftlichen und philosophischen Methoden auf die Wissenschaften, ihre Institutionen, ihre Karrieremuster etc., ist international eine aufstrebende Zukunftsdisziplin. In Österreich wird zwar viel geforscht, doch die institutionelle Verankerung als Studienfach bzw. als Universitätsinstitute und vor allem ihre Einbindung in Studienpläne lässt noch zu wünschen übrig.

Die Wissenschaftsethik wird angesichts der sich häufenden Skandale (Plagiate, Ghost Writing, Bilder- & Datenfälschung) und der schwerwiegenden Folgen neuerer wissenschaftlicher Entwicklungen (Stichwort Gentechnologie) immer wichtiger. Auch die Wissenschaftsethik fehlt noch in fast Studienplänen - trotz grassierender Plagiats-, Ghostwriting- & Fälschungsvorfällen.

Schwere Zeiten für akademischen Nachwuchs

NachwuchswissenschaftlerInnen haben heutzutage schwere Zeiten. Sie sollen in unserer "audit culture" (= alles wird gemessen und kontrolliert, eher formal als inhaltlich) vom Start weg Höchstleistungen vollbringen: Sie sollen auf Top-Konferenzen vortragen, in High Impact-Journalen publizieren (die vom Infokonzern Thomson Reuters erfasst sein müssen, siehe die österreichischen Bestimmungen zu den "Wissensbilanzen" unserer Universitäten) und nebenbei noch möglichst effizient Lehrveranstaltungen abhalten und möglichst viele AbsolventInnen produzieren.

Wenn sie zur Gruppe der befristeten LektorInnen zählen, müssen sie sich Konferenzgebühren, Reisekosten und Artikelgebühren (viele Verlage verlangen Geld für das Publizieren) selbst zahlen, ja sogar die Software, die sie für ihre LVs benötigen.

Die Förderung des sogenannten wissenschaftlichen "Nachwuchses" ist daher das wichtigstes Ziel der Veranstalter: Die ReferentInnen bekommen selbstverständlich Reise- und Aufenthaltskosten von uns finanziert. Erfahrene ältere WissenschaftlerInnen stellen sich als KommentatorInnen zur Verfügung. Auch Studierende können kritische Fragen vorbereiten und in Kleingruppen mit den ReferentInnen diskutieren.

Programmauszug:

Do., 16.4.2015, 15.30 Uhr s.t. (pktl.)
Doktorandinnen-Forum Kultur- und Medientheorie
Carsten Müller, Chemnitz/Frankfurt: Ökonomisch-kulturelle Analysemodelle gesellschaftlicher Gewaltpotenziale
Andreas Vogl, Linz: "Technobilder" (Vilém Flusser) in der Astronomie
KommentatorInnen: Regina Tauschek, Mali/Linz; Ingo Mörth, Gerhard Fröhlich, Linz

Fr., 17.4.2015, 13 Uhr
PostDoc-Forum Wissenschaftsforschung/Informationswissenschaft:
Open Access? Open Science!
Martina Franzen, Berlin: Open Science: Was folgt aus der zweiten wissenschaftlichen Revolution?
Ulrich Herb, Saarbrücken: "Eine geschlossene Gesellschaft? Die Publikationskultur der deutschsprachigen Soziologie"
KommentatorInnen: Klaus Feldmann, Hannover/Wien; Gerhard Fröhlich, Linz; Herbert Hrachovec, Wien

Fr., 17.4.2015, 16.15 Uhr
PostDoc-Forum Wissenschaftsforschung/Wissenschaftsethik:
Fehler & Fehlverhalten
Terje Tüür-Fröhlich, Tallinn/Linz: The Non-Trivial Effects of Trivial Errors in Scientific Evaluation
Manuel Klaffenböck, Wien: Korruption in der Wissenschaft
KommentatorInnen: Herbert Hrachovec, Michael Strähle, beide Wien; Gerhard Fröhlich, Linz

Ort:
Johannes Kepler Universität (JKU) Linz, Uni-Center (=Mensagebäude, neben Schloss), Altenberger Str. 69, 4040 Linz, 2. Stock (Außenstiege/Außenlift).

Kontakt zum Veranstalter:
Mail: gerhard.froehlich(at)jku.at
Kulturinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU)
http://www.kulturinstitut.jku.at/YRF2015.html

Teilnahmebeitrag: keiner; keine Anmeldung erforderlich

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- Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung e.V. (GWTF)
- Österreichische Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) / Sektion Kulturtheorie und Kulturforschung
- Österreichische Gesellschaft für Dokumentation & Information (ÖGDI)
- Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs (VWGÖ)
- Buchhandlung Fürstelberger, Linz

(Ende)
Aussender: VWGÖ - Verband Wissenschaftlicher Gesellschaften Österreichs
Ansprechpartner: Michaela Pinkawa
Tel.: +431 40160 31103
E-Mail: office@vwgoe.at
Website: www.vwgoe.at
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