pts20121018011 Bildung/Karriere, Forschung/Entwicklung

"Bubenarbeit"-Tagung an der FH Campus Wien

Gendersensible Jugendarbeit von Berufsorientierung bis Gewaltprävention


FH Campus Wien (Foto: FH Campus Wien)
FH Campus Wien (Foto: FH Campus Wien)

Wien (pts011/18.10.2012/10:30) Am 22. Oktober 2012 findet in Wien die Tagung "Möglichkeiten in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: Cross-Work, Bubenarbeit und Intersektionale Gewaltprävention" statt. Veranstalter sind der Verein poika und die FH Campus Wien, Österreichs größte akkreditierte Fachhochschule.

Feministisch orientierte Sozialarbeit hat eine lange Tradition. In den letzten Jahren liegt aber der Fokus verstärkt auch auf männer- und bubenspezifischen Ansätzen. In der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit spielt die Bubenarbeit eine große Rolle und ist daher auch Thema in den FH-Studiengängen der Sozialen Arbeit.

Das Tagungsprogramm bringt Ansätze und Methoden sowohl für einen gendergerechten Umgang mit gemischten Gruppen als auch für geschlechterspezifische Angebote der Bubenarbeit. poika, der Verein für gendersensible Bubenarbeit in Erziehung und Unterricht, ist seit 2008 in diesem Feld tätig. An der Fachhochschule kooperieren das Department Soziales und die Abteilung Gender & Diversity Management, um die Entwicklung des Themenbereichs voranzutreiben.

"Es ist sehr erfreulich, dass es in Wien mit dem Verein poika eine fixe Anlaufstelle für gendersensible Bubenarbeit gibt", betont Barbara Bittner, Leiterin des Departments Soziales an der FH Campus Wien. "Unsere gemeinsame Tagung ermöglicht einen Austausch mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten über aktuelle Herausforderungen in diesem Feld", so Bittner weiter. Die Eröffnungsrede wird Jugendstadtrat Christian Oxonitsch halten.

Bubenarbeit versteht sich komplementär zur Mädchenarbeit und zur Koedukation. Fragen und Erfahrungen zu Bubsein und Mannwerden lassen sich in einer geschlechtshomogenen Gruppe oft offener und ehrlicher bearbeiten. Im Fokus der Tagung steht einerseits gendersensible Berufsberatung, die die Entfaltung von Potenzialen abseits gängiger Klischeevorstellungen fördert. Anderseits ist die Gewaltprävention, die neben dem Geschlecht auch weitere Aspekte wie Migrationshintergrund oder Sexualität einbezieht, ein wichtiges Thema der Vorträge. Neben geschlechtshomogenen Konzepten ist auch "Cross Work" ein Schwerpunkt der Tagung. Bei "Cross Work" oder "Überkreuzpädagogik" arbeiten weibliche Bezugspersonen mit Burschen und männliche Bezugspersonen mit Mädchen.

Gendersensible Berufsberatung

Die Wahl einer Ausbildung oder eines Berufs stellt für Jugendliche einen wichtigen Schritt dar. In Österreich spielt für die Auswahl des Berufs oftmals noch das "Geschlecht des Berufs" eine entscheidende Rolle. Diese Situation behindert in vielen Fällen die Entfaltung eigener Potenziale. Im Rahmen der "Bubentagung" werden anhand internationaler Erfahrungen Wege aufgezeigt, die eine Berufswahl abseits von Klischeevorstellungen ermöglichen. "Die FH Campus Wien ist seit 2005 im Bereich Gender Mainstreaming aktiv. Viele Maßnahmen richten sich an externe Zielgruppen wie Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. Dazu zählen auch spezielle Angebote nur für Burschen, etwa in der gendersensiblen Berufsorientierung", berichtet Ulrike Alker, Leiterin Gender & Diversity Management der FH Campus Wien.

"Gender & more" in der Gewaltprävention

In der gewaltpräventiven Sozialarbeit hat sich gezeigt, dass eine "Gender only"-Perspektive den Jugendlichen nicht gerecht wird. Daher berücksichtigt "intersektionale Gewaltprävention" die gesellschaftlichen Gegebenheiten einer pluralistischen Gesellschaft, indem sie nicht alleine beim Geschlecht ansetzt, sondern auch andere soziale Kategorien einbezieht. Zu diesen Kategorien, die die jugendliche Identitätsbildung prägen, gehören neben dem Geschlecht etwa auch Ethnizität, Nationalität, Sexualität oder Behinderung.

Informationen zur Tagung:
* 22. Oktober 2012, 9.00-17.00 Uhr
* FH Campus Wien, Favoritenstraße 226, 1100 Wien, Festsaal
* Vortragende: Claudia Wallner, Michael Drogand-Strud, Teresa Lugstein, Olaf Stuve, Jens van Tricht
* Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei, jedoch nur nach Voranmeldung möglich. Online-Anmeldung unter http://www.poika.at/tagung-2012/anmeldung/

Verein poika - Verein für gendersensible Bubenarbeit
Der Name des 2008 gegründeten Vereins kommt aus der finnischen Sprache und bedeutet sowohl Bub als auch Sohn. poika steht für die Auseinandersetzung mit der männlichen Entwicklung und Sozialisation als Bub, Sohn und Vater. Zu den Themen der Vereinsarbeit gehören die pädagogische Begleitung bei der Entwicklung von Buben und jungen Männern zu emotional lebendigen, sozial- und selbstverantwortlichen Persönlichkeiten, das Ausprobieren und Erlernen neuer Verhaltensweisen mit dem Zweck der Erweiterung von Männlichkeitsentwürfen, die Stärkung männlichen Selbstbewusstseins das nicht auf Abwertung von Anderen basiert und die Förderung von gewaltfreien Konfliktlösungs- und Kommunikationsstrategien.

FH Campus Wien
Die FH Campus Wien besteht in der heutigen Form seit 2001 und erhielt den Status "Fachhoch-schule" im Sommer 2004. Mit rund 4.000 Studierenden ist die FH Campus Wien die größte akkreditierte Fachhochschule in Österreich. In den Departments Applied Life Sciences, Technik, Bautechnik, Gesundheit, Soziales und Public Sector steht den Studierenden im Studienjahr 2012/13 ein Angebot an 47 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Masterlehrgängen zur Auswahl. Die FH Campus Wien arbeitet insbesondere mit der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, der Medizinischen Universität Wien, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Technischen Universität Wien zusammen. Die Gesundheitsstudiengänge werden in Kooperation mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) geführt. Public Management wurde in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, Tax Management mit dem Bundesministerium für Finanzen entwickelt. Zahlreiche F&E-Projekte der Studiengänge und externe Auftragsforschung werden über eigene Forschungsgesellschaften abgewickelt. Die FH Campus Wien ist mit Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen ebenso vernetzt wie mit Partnerschulen aus BHS und AHS.

Weitere Informationen zur FH Campus Wien:
http://www.fh-campuswien.ac.at

Rückfragehinweis
Mag.(FH) Michael Unger, BA
Public Relations
FH Campus Wien
Favoritenstraße 226, 1100 Wien
T: +43 1 606 68 77-6405
F: +43 1 606 68 77-6409
michael.unger@fh-campuswien.ac.at
http://www.fh-campuswien.ac.at

(Ende)
Aussender: FH Campus Wien
Ansprechpartner: Mag.(FH) Michael Unger, BA
Tel.: 0043 - 1 606 68 77 - 6405
E-Mail: michael.unger@fh-campuswien.ac.at
Website: www.fh-campuswien.ac.at
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