pte20120824001 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Milliardär plant Unsterblichkeit ab 2045

Bewusstsein soll auf elektronischen Systemen funktionieren


Mensch-Maschine-Hybrid: Unsterblichkeit ab 2045 (Foto: pixelio.de, P. Morales)
Mensch-Maschine-Hybrid: Unsterblichkeit ab 2045 (Foto: pixelio.de, P. Morales)

Moskau (pte001/24.08.2012/06:00) Der russische Milliardär Dmitry Itskov ist Gründer der Initiative 2045 http://2045.com , die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen bis zum Jahr 2045 unsterblich zu machen. Das soll funktionieren, indem das Bewusstsein nur noch in elektronischer Form existiert. Um die Ziele zu erreichen, will Itskov ein globales Netzwerk aus Forschern errichten, die an der Erfüllung seines Traums arbeiten. Auch ein neues Forschungszentrum, das sich ausschließlich der Entwicklung der nötigen Technologien widmet. Eine eigene Partei soll für die richtigen Rahmenbedingungen eintreten. Experten sind äußerst skeptsch.

Vier Stufen

Die Ziele der Initiative 2045 sollen in vier Schritten erreicht werden. Bis zum Jahr 2020 soll es möglich sein, Roboter-Avatare via Gedankensteuerung zu kontrollieren. Schon 2025 sollen die Gehirne von Menschen, deren Körper kurz vor dem Kollaps stehen, in Roboter verpflanzt werden, was ihnen ein "aktives" Leben ermöglichen soll. 2035 sollen Wissenschaftler bereits in der Lage sein, das menschliche Gehirn und Bewusstsein auf Computer zu kopieren und so in Roboter zu verpflanzen, was ein Weiterleben nach dem Tod ermöglichen soll.

Der Preis eines menschlich aussehenden Avatars soll sich durch Massenfertigung etwa im Bereich eines heutigen Kleinwagens bewegen. Der letzte und Namensgebende Schritt soll im Jahr 2045 erreicht sein: Unsterblichkeit durch rein in artifiziellen Medien existierende Menschen, die durch holografische Avatare repräsentiert werden.

"Der erste Schritt ist als einziger realistisch, wobei die Jahreszahl vielleicht etwas zu optimistisch gewählt wurde. Bei den restlichen Vorhersagen handelt es sich um naive Fehlschlüsse. Das menschliche Bewusstsein ist unendlich komplex, die Annahme, es könne auf Maschinen übertragen werden, ist blauäugig", sagt Reinhold Popp, Leiter des Zentrums für Zukunftsstudien der Fachhochschule Salzburg http://fhs-forschung.at , gegenüber pressetext.

Rettung der Menschheit

Itskov lässt sich trotz eines praktisch garantierten Scheiterns nicht von seiner Idee abbringen. Durch künstliche Existenz will er der Menscheit den Fortbestand sichern, unabhängig von eventuell lebensfeindlichen Bedingungen. Für den Milliardär ist das künstliche Bewusstsein der einzige Weg, eine konstante Weiterentwicklung der Spezies Mensch zu gewährleisten. Seine überaus optimistische Prognosen stützt er auf den bisherigen Verlauf der menschlichen Entwicklung.

"Zwar gab es öfter rasante Entwicklungen, für deren Vorhersage Menschen noch ein paar Jahre vor dem Eintreten ausgelacht worden sind, siehe Mobiltelefonie, aber die Verpflanzung des Bewusstseins ist schlicht zu komplex für eine solche Überraschung. Das klingt einfach nach einer Übersetzung des alten Alchemisten-Traums vom ewigen Leben in unsere moderne Zeit", so Popp.

(Ende)
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