pte20111122011 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Bionische Kontaktlinse augmentiert Sichtfeld

Prototyp erfolgreich im Tierversuch getestet


Bionische Kontaktlinse: Erfolgreich an Hasen getestet (Foto: washington.edu)
Bionische Kontaktlinse: Erfolgreich an Hasen getestet (Foto: washington.edu)

St. Louis (pte011/22.11.2011/10:40) Forscher der University of Washington http://www.washington.edu entwickeln eine Kontaktlinse, die ihrem Träger zukünftig Texte, Bilder und Hinweise ins Sichtfeld transportieren könnte. Ein Prototyp wurde nun an Hasen getestet und erwies sich als gesundheitlich unbedenklich.

Energieversorgung als Hürde

Im Moment ist man jedoch noch weit entfernt davon, E-Mails, Fotos, oder gar Videos über die Hightech-Augenhilfe wiederzugeben. Der Mikroschaltkreis der Testanfertigung verfügt nur über die Kapazität für eine einzelne Diode, die aktiviert und deaktiviert werden kann. Zur Darstellung vollständiger Inhalte müssten noch viele weitere Leuchtelemente auf der Kontaktlinse verbaut werden, die wie einzelne Pixel funktionieren, berichtet die BBC.

Auch die Anwendung des Prototypen gestaltet sich noch relativ kompliziert. Zwar kann sich die Erfindung drahtlos mit Energie versorgen, dazu darf sie aber nicht weiter als wenige Zentimeter von einer entsprechenden Batterie entfernt sein.

Vielseitiger Einsatz denkbar

Erfolgreiche Tierversuche spornen die Wissenschaftler jedoch an, ihre Konstruktion weiter zu verbessern. Bei Hasen wurden keine gesundheitsschädigenden Effekte festgestellt. Das nächste Ziel ist nun, Linsen mit einem vorgefertigten Set an Nachrichten zu entwickeln, die bei Bedarf angezeigt werden können. Eine Roadmap liegt noch nicht vor.

Grundsätzlich birgt die Entwicklung einiges Potenzial, der mögliche Einsatz reicht von der Einblendung von Tachoinformationen beim Autofahren über die Anzeige von medizinischen Messdaten über Biosensoren bis hin zur Umsetzung extrem immersiver Videospiele.

"Eyeborg" schockierte und begeisterte

Rund um die Welt widmen sich zahlreiche Forscher der Entwicklung bionischer Hilfsmittel für die Augen und anderer Teile des Körpers. Im August sorgte der kanadische Regisseur Rob Spence mit seiner Dokumentation "Eyeborg" für Aufsehen. Diese dreht sich um die Zukunft der Bionik und wurde zum Teil mit einer Kamera aufgenommen, die er sich anstelle eines blinden Auges in die rechte Augenhöhle einsetzen ließ (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110829021 ).

(Ende)
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