Die Hälfte der Erdbewohner lebt in Städten
"Homo urbanis" im großen Aufschwung
New York (pte035/20.05.2005/14:05) Mehr als die Hälfte der Menschheit wird bald in den Städten leben. Zu diesem Schluss kommen Experten der UN Population Division http://www.un.org/esa . Die demografische Entwicklung der Erdenbürger hat sich in den vergangenen 100 Jahren massiv geändert. Die Zukunft gehört Mega-Städten mit mehr als zehn Mio. Einwohnern. Ihre Zahl hat sich von 18 im Jahr 2000 auf 20 erhöht. Bis 2010 werden es sogar 22 sein, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk .
Im Jahr 1900 lebten nur 14 Prozent aller Erdenbürger in Städten, im Jahr 2000 waren es bereits 47 Prozent. Signifikant ist auch der Anstieg der Millionenstädte: Gab es 1950 nur 50 Städte mit mehr als einer Mio. Einwohner, stieg diese Zahl auf 411 im Jahr 2000. Sorgen bereitet den Experten vor allem die Riesenstädte in den Entwicklungsländern, die vor immensen Problemen stehen. Dort wächst die Bevölkerung schneller als die erforderliche Infrastruktur. "Psychologisch ist das ein gewaltiger Schritt der Menschheit", meint Hania Zlotnik, Direktorin der UN Population Division. Beobachter sehen im gewaltigen und rasanten Wachstum der Städte einen steigenden Druck auf die Ressourcen. Drängende Probleme bereiten vor allem die steigende Umweltverschmutzung. Für Politiker und Institutionen wird dies ein Test, ob sie in der Lage sind Herr der Lage zu werden.
"Der Trend zeichnete sich schon seit längerem ab. Dennoch verstehen die meisten Menschen nicht, dass die Welt bis vor kurzem ländlich war", so Zlotnik. Der Mensch von heute wird immer mehr zum "Homo urbanis". In den Industriestaaten hat die Urbanisation weniger signifikante Auswirkungen. Heute schon leben 80 Prozent der US-Bürger in Städten. Die Veränderung betrifft in erster Linie Schwellen- und Entwicklungsländer. Analysten fürchten, dass in jenen Ländern nicht einmal rudimentäre infrastrukturelle Maßnahmen gesetzt werden. Bereits heute lebt ein Sechstel der Menschen, das ist immerhin eine Milliarde, in Baracken und Wellblechsiedlungen in Städten.
Bei gleich bleibendem Trend des globalen Bevölkerungswachstums wird sich die Erdbevölkerung alle 38 Jahre verdoppeln, meinen die Forscher. Das größte Wachstum werde es in mittelgroßen Städten in den Entwicklungsländern geben, denn die Megacities sind ohnehin schon am Limit. Dort gebe es keinen Platz mehr zum wachsen, so die Expertin.
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