pts20010330075 Medien/Kommunikation

Eigenes Kirch-TV für Österreich möglich

TV-Fachleute: Fernsehen und Internet ergänzen einander


© pressetext.austria
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Wien (pts075/30.03.2001/19:38) Die ProSiebenSat1Media AG schließt es nicht aus, einen neuen Fernsehsender in Österreich zu errichten. Dies erklärte Markus Breitenecker, Österreich-Geschäftsführer des Werbezeitenvermarkters SevenOneMedia http://www.sevenonemedia.at bei einem Interview mit ptv, dem WebTV von pressetext.austria, auf der Publica 2001. Zunächst aber werde man abwarten müssen, ob die Werbebeschränkungen für den ORF tatsächlich kommen. Dies sei nämlich die Voraussetzung für Privatfernsehen in Österreich, sagte Breitenecker. Das Internet sei nicht Konkurrenz für das Fernsehen, sondern eine Ergänzung.

Entgegen allen Prognosen haben sowohl die Internetnutzung als auch der Fernsehkonsum stark zugenommen. Internet-TV habe Zukunft, wenn es kurze und kompakte Informationen biete. Das Interview von ptv-Redakteur Elmar Leimgruber (links im Bild) mit Markus Breitenecker (rechts im Bild) ist im ptv-Archiv http://www.ptv.at abrufbar.

Die Frage "TV oder Internet?" sei nicht vorrangig. Vielmehr müsse der Inhalt an erster Stelle stehen und dann müsse man sich überlegen, welchen Content man in welchem Medium anbietet. Dies betonte Christian Jakubetz, Chefredakteur der Kirch NewMedia im Rahmen einer Expertenrunde auf der Publica. "Der Content muss im richtigen Context stehen". Reality-TV beispielsweise sei von vorne herein für eine Konvergenz von TV und Internet gemacht. Allerdings "kommt ein schlechtes Format auch im Internet nicht an", sagte Jakubetz. Auch wenn derzeit die Einnahmen im Online-Bereich noch auf sich warten ließen, erwartet sich der Kirch-Mann das große Geschäft in einer sinnvollen Content Syndication.

Das Fernsehen sei ein passives, das Internet hingegen ein aktives Medium, sagte Medienexpertin Ilona Happel bei der Diskussion. Derzeit gingen nur 0,8 Prozent des Werbekuchens an das Internet. Da sie nicht wisse, was der jeweilige User im Web tatsächlich macht, erwarte sie ein Heranreichen des Internet an das Fernsehen erst in frühestens zehn Jahren. Erwin Kreutzer von legend.at berichtete von einem von seinem Unternehmen entwickelten Tool, das die Usergewohnheiten "ausspioniert" und in der Folge zielgruppengenaue Werbung ermögliche. Dem Fernsehen warf Kreutzer Ideenlosigkeit vor. Brigitta Umstätter von ORF Enterprises meinte, dass TV und Internet zueinander sowohl in Konkurrenz als auch in Konvergenz stehen.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria - Publica 2001
Ansprechpartner: Elmar Leimgruber
Tel.: +43-1-81140-500
E-Mail: leimgruber@ptv.at
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