pts20001012018 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Wer Plasma spendet, rettet Leben

Gesundheitsstaatssekretär Waneck appelliert an das Verantwortungsgefühl der Österreicherinnen und Österreicher


Wien (pts018/12.10.2000/11:50) "Wir brauchen die freiwilligen Plasmaspender, um ein vorbildliches System und eine wichtige Säule des Gesundheitssystems zu stützen", appelliert Staatssekretär Waneck an die soziale Verantwortung der österreichischen Bevölkerung. Blutplasma ist Rohstoff für eine Reihe von - oft lebensrettenden - Medikamenten. Die zum Teil dramatischen Rückgänge der Spenderzahlen führen in die Abhängigkeit von ausländischen Importen und gefährden auch einige hundert heimische Arbeitsplätze in den Plasmazentren und der weiterverarbeitenden Industrie.

Die österreichischen Plasmazentren sehen sich aufgrund der Prozesse von Hepatitis C - Infizierten gegen frühere Betreiber von Plasmazentren mit großen Imageproblemen und dramatischen Rückgängen der Spenderzahlen konfrontiert. Die Verunsicherung der Spender ist jedoch unbegründet. Plasmaspenden ist heute absolut sicher. Jede Spende wird mit sterilem Einweggerät abgenommen, das nach Gebrauch sofort vernichtet wird. "Der Spender kommt nicht mit fremdem Blut in Berührung. Jegliche Gefahr ist ausgeschlossen", erklärt der unabhängige Experte Univ.-Prof. Dr. Höcker. Er ist Leiter der Transfusionsmedizin im Wiener AKH und schon seit Jahrzehnten mit der Entwicklung der Pherese (maschinelle Blutkomponentenspende) befasst.

Österreich ist Vorreiter in der Plasmaaufbringung
Die Aufbringung von Blutplasma durch privatwirtschaftlich organisierte Plasmazentren hat in Europa Modellcharakter. So haben sich sehr früh auch weiterverarbeitende Industriebetriebe in Österreich angesiedelt. Die Politik hat immer besonderen Wert darauf gelegt, das EU-Ziel der Selbstversorgung innerhalb der Staatengemeinschaft zu erfüllen.

Die Schatten der Vergangenheit
Die Hepatitis C Infektionen, die auf die 70er Jahre zurückgehen, sorgen in letzter Zeit für große Verunsicherung der Spender. Die Spenderzahlen sind in einzelnen Zentren um 45% gesunken. Mag. Rudolf Meixner, Geschäftsführer eines Plasmazentrums in Wien und Sprecher der IG Plasma weist darauf hin, dass einige Zentren kaum noch kostendeckend arbeiten können: "Wenn wir schließen müssen, ist dieses System in Österreich nicht mehr wieder aufzubauen."

Abhängigkeit von Importen birgt Risiken
Österreich könnte seinen Bedarf an Plasmaprodukten auch aus Importen abdecken. Allerdings bedeutet das eine Abhängigkeit von Medikamenten, die aus Regionen kommen, wo völlig andere immunologische Vorraussetzungen herrschen. "In Mitteleuropa besitzen die Menschen andere Abwehrkräfte als z.B. in Amerika. Plasmaprodukte, deren Rohstoffe aus einer Region stammen, haben für diese Region auch die optimale Qualität," erklärt Prof. Höcker. Nicht zuletzt kann es in Krisenzeiten zu Versorgungsengpässen kommen. Dies wäre etwa beim Golfkrieg der Fall gewesen, ergänzt Meixner.

Waneck startet Spendenaufruf
Gesundheitsstaatssekretär Waneck, selbst Mediziner, ist von der Sicherheit der Plasmaspende überzeugt und ruft die Österreicherinnen und Österreicher zur Spende auf. "Die Plasmazentren leisten hervorragende Arbeit. Ihr Engagement hat Österreich zu einem internationalen Vorzeigebeispiel gemacht. Die derzeit diskutierten Hepatitis C Fälle haben nichts mit dem heutigen Spendewesen zu tun." Waneck weiß aus eigener Erfahrung, wie sicher die Plasmapherese heute ist. Auch er hat schon mehrfach Plasma gespendet.

Für weitere Fragen kontaktieren Sie bitte:
Martin Glier / Pressesprecher im Staatssekretariat für Gesundheit
Tel.: 01 / 711 00/4619
E-Mail: martin.glier@bmsg.gv.at

(Ende)
Aussender: ikp
Ansprechpartner: Mag. Rudolf Meixner / Humanplasma GmbH
Tel.: 01 / 319 53 63-15
E-Mail: r.meixner@humanplasma.at
Website: www.ikp.at
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