pts20050704021 Kultur/Lifestyle, Tourismus/Reisen

12.8.-06.11.2005 van Gogh bis Beuys...

CROSSART:Meisterwerke der Moderne aus zehn deutschen und niederländischen Museen


Gilberto Zorio  Foto: Jürgen Diemer, Mülheim/Ruhr © beim Künstler
Gilberto Zorio Foto: Jürgen Diemer, Mülheim/Ruhr © beim Künstler

Bonn (pts021/04.07.2005/11:37) 10 Museen vom Niederrhein haben sich entschlossen, gemeinsame Sache zu machen und ihre Aktivitäten zu vernetzen. Um dieses Aktionsbündnis zu untermauern, haben sie den Kurator Jean-Christophe Ammann gebeten, aus den Beständen ihrer Sammlungen eine Auswahl zu treffen, mit denen in Bonn eine Ausstellung realisiert werden kann.
Das Thema der Ausstellung ist so allgemein wie spezifisch. Es geht um die Kunst der Moderne seit Vincent van Gogh, und es geht nicht um die Geschichte der beteiligten Museen. Ammann benutzt die Metapher eines gesetzten Festmahls, um seine Ausstellung zu beschreiben. Er schuf eine Tischordnung, die Werke sind die Gäste. Mit dieser Metapher ist klar, dass diese Ausstellung vom Vertrauen in die lebendige Wirkung eines jeden Werkes getragen ist und das die Thematik der Ausstellung sich aus der Gegenüberstellung und Dialogfähigkeit der ausgewählten Arbeiten entwickelt. Die Begegnungen der Werke richten sich weniger nach historischen oder stilistischen Kriterien, vielmehr steht ihre individuelle Aussage im Vordergrund.
Die erste Arbeit, die der Besucher zu sehen bekommt, wird einen kathartischen Schock auslösen. Er wird konfrontiert mit 3000 Watt intensivster Leuchtkraft von Gilberto Zorios "Evviva", einer Installation aus 4 Speeren und 12 Strahlern aus dem Jahr 1974. Diesem Werk kann man nicht ausweichen, und es wirkt unmittelbar - zunächst irritierend, dann faszinierend. Ihre blendende Leuchtkraft reinigt den Blick.
Jean-Christophe Ammann hat aus dem Sammlungen der beteiligten Museen berühmte Schlüsselwerke, aber auch weniger bekannte Arbeiten von Künstlern ausgesucht, die lange übersehen worden sind. Der Besucher begegnet in den 13 Räumen der Ausstellung überraschenden Konstellationen wie etwa der Gegenüberstellung einer eindrucksvollen Reihe von frühen Gemälden Vincent van Goghs aus seiner Zeit bei den Landarbeitern und Webern Flanderns mit den naturhaften Bronzen des Italieners Lucio Fontana vom Ende der 50er Jahre oder der Begegnung von klassischen Bildern Piet Mondrians aus dem 20er Jahren mit einem Date Painting des japanischen Konzeptküntlers On Kawara von 1971. In einem anderen Raum wird ein Hauptwerk von Joseph Beuys, die Straßenbahnhaltestelle von 1976, so unterschiedlichen Arbeiten wie dem "Großen Geist" (1997) von Thomas Schütte, einer Neon-Arbeit des Amerikaners Richard Serra und einem riesigen, fotorealistischen MädchenPorträt des Schweizer Malers Franz Gertsch gegenübergestellt. All diese Arbeiten markieren einen Ort, machen in ihrer unterschiedlichen Ausprägung Gegenwart erfahrbar. Die Präsentation dieser Ausstellung ist getragen vom Vertrauen in die Energie der gezeigten Arbeiten. Die Ausstellung verspricht Entdeckungen und Wiederbegegnungen mit alten Bekannten.
Insgesamt sind 140 Arbeiten zu sehen, die in 13 Räumen präsentiert werden.

Zur Ausstellung erscheint im Verlag Hatje/Cantz eine umfangreiche Publikation, in der neben der Ausstellung auch die Geschichte der Kunstregion des Niederrheingebietes sowie der 10 beteiligten Museen dokumentiert wird. 392 Seiten, ca. 250 Abbildungen.

(Ende)
Aussender: Kunst- und Austellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Ansprechpartner: Maja Majer-Wallat
Tel.: 0228 9171-204
E-Mail: majer-wallat@kah-bonn.de
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