pte20100730010 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Disney verkauft sein Filmstudio Miramax

Investorengruppe zahlt 660 Mio. Euro für Spezialisten im Essayfilm


"Die fabelhafte Welt der Amelie": 700 Miramax-Filme gehen an eine Investorengruppe (Foto: Miramax)

Los Angeles/München (pte010/30.07.2010/11:35) Die Walt Disney Company http://corporate.disney.go.com hat die US-Filmproduktions- und Verleihgesellschaft Miramax http://www.miramax.com verkauft. Das gab der US-Unterhaltungsriese heute, Freitag, bekannt. Miramax geht um 660 Mio. Dollar (506 Mio. Euro) an eine kalifornische Investorengruppe, die auf Profit aus dem künftigen Blu-Ray-Handel mit Miramax-Filmen sowie aus dem Eintritt ins Glamour-Business hofft.

Kino fernab von Hollywood

Miramax wurde 1979 von den Brüdern Harvey und Bob Weinstein gegründet. Mit dem Fokus auf fremdsprachige- und Independent-Filme stieg Ende der 80er-Jahre seine Bekanntheit. 1993 erwarb schließlich Disney das Unternehmen um 75 Mio. Dollar. Miramax machte etwa mit "Pulp Fiction" oder "Shakespeare in Love" den Essayfilm zum Mainstream. Die Produktion der Independent-Filme wurde jedoch mit steigender Konkurrenz teurer und schwieriger. Die Brüder Weinstein verließen den Verleih 2005, Ende Jänner 2010 gab Disney die Schließung des einstmals unter den Top-10 gereihten Studios bekannt.

In den sechs vergangenen Monaten verhandelte Disney hart mit potenziellen Käufern. Der geforderte Preis war hoch, wurden die 700 Titel der Miramax-Filmbibliothek doch bisher auf einen Wert von unter 500 Mio. Dollar geschätzt. Auch die Weinstein-Brüder boten mit, das Rennen machte jedoch eine kalifornische Investorengruppe rund um den Bauunternehmer Ron Tutor. Tutor zahlte bereits 40 Mio. Dollar im Voraus und legte einen Finanzierungsplan vor. "Wir werden die hochqualitativen Inhalte in allen Medienformaten und über viele Jahre mit der Welt teilen", so der Kommentar des Käufers.

Schwerpunkt auf Disney, Pixar und Marvel

Disney Deutschland http://www.disney.de kann auf pressetext-Anfrage noch keine näheren Auskünfte über den Verkauf und dessen Folgen geben. Richtungsweisende Worte kommen hingegen von Disney-CEO Robert A. Iger: "Wir sind sehr stolz auf die vielen Errungenschaften von Miramax. Die Walt Disney Studios wollen sich jedoch derzeit mehr auf die Entwicklung großer Spielfilme unter den Marken Disney, Pixar und Marvel zu konzentrieren." Erst diese Woche hatte Disney für 500 Mio. Dollar den Social Games-Spielentwickler Playdom übernommen.

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