pte20070720023 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Digitale DNA verrät Harry-Potter-Dieb

EXIF-Metadaten jedoch frei zugänglich und damit manipulierbar


EXIF-Metadaten verraten Seriennummer des Harry-Potter-Diebes (Foto: pte)
EXIF-Metadaten verraten Seriennummer des Harry-Potter-Diebes (Foto: pte)

Wien (pte023/20.07.2007/13:50) Exchangeable Image File Format (EXIF) nennen sich die Daten, die jede Digitalkamera beim Aufnehmen eines Bildes mitschreibt. Diese Foto-DNA könnte nun jenem Fotographen zum Verhängnis werden, der Mitte der Woche den erst morgen, Samstag, offiziell erscheinenden siebenten Band der Harry-Potter-Reihe abfotografierte und gratis ins Netz stellte. Die Analyse der EXIF-Bilddaten entlarven das Modell sowie die Seriennummer der Kamera.

"EXIF ist ein Hersteller-übergreifender Standard, der von der Japan Electronic and Information Technology Industries Association (JEITA) entwickelt wurde. Diese Daten können mit entsprechender Fotosoftware ausgelesen werden und geben Informationen zur Aufnahme wieder", erklärt Thomas Purkert, Product Business Developer beim Elektronikhersteller Canon http://www.canon.at , im Gespräch mit pressetext. Der Grundgedanke hinter den Metadaten ist, dass im Nachhinein festgestellt werden kann, mit welchen Einstellungen beispielsweise eine Aufnahme gemacht worden ist. Neben Informationen wie Belichtung, Auflösung, Blende, Aufnahmezeit und vieles mehr, findet man in den EXIF-Daten auch die Seriennummer der Kamera.

"Dadurch, dass die Daten für jeden frei zugänglich sind, können sie auch verändert werden. Man kann zusätzliche Informationen wie Fotograph oder Copyright hinzufügen oder löschen", führt Purkert aus. Durch eine Formatumwandlung lassen sich die Daten zudem komplett entfernen. Das hat der Fotograph des Harry-Potter-Buchs anscheinend jedoch vergessen. Bei seiner Kamera soll es sich um eine drei Jahre alte Canon Rebel 350 handeln, die nur in den USA und Kanada verkauft wurde, schreibt die britische Times Online. Mit diesen Informationen ist zwar noch kein Täter überführt, allerdings ist davon auszugehen, dass die Kamera bereits einmal beim Service war und die Daten des Besitzers somit dem Hersteller Canon bekannt wären.

Vorausgesetzt der Harry-Potter-Fotograph hat die EXIF-Daten nicht manipuliert und seine persönlichen Daten sind in Zusammenhang mit der Seriennummer bekannt, so könnte er bald ungebetenen Besuch von der Polizei bekommen. Damit könnte auch eine juristische Lawine über ihn rollen, immerhin hat der Verlag für das Hüten des Geheimnisses um den finalen Harry-Potter-Band Millionen ausgegeben.

(Ende)
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