Breitband: Deutschland liegt zurück
Jeder dritte Haushalt verfügt über Breitband-Anschluss
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Regierung will 50-prozentige Breitbandquote bis ins Jahr 2010 (foto: bitkom.org) |
Berlin (pte049/19.10.2006/15:35) Seit Anfang Oktober verfügt jeder dritte deutsche Haushalt über einen Breitband-Anschluss teilte, heute, Donnerstag, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) http://www.bitkom.org mit. Bis Ende des Jahres sollen nach Schätzung des BITKOM etwa 35 Prozent der Haushalte einen Breitband-Anschluss haben. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Anzahl der Anschlüsse verdoppelt - wenn diese Entwicklung anhält, könnte das Regierungsziel von einer 50-prozentigen Breitbandquote bei den privaten Haushalten noch vor dem Jahr 2010 erreicht werden.
Trotz des starken Wachstums liegt Deutschland im internationalen Vergleich nur im hinteren Mittelfeld. Nach Angaben der OECD lag der Anteil der Breitband-Anschlüsse in Südkorea im Juli 2006 bei 71 Prozent, gefolgt von Dänemark mit 63 Prozent. Großbritannien und Spanien verzeichneten mit 47 und 40 Prozent ebenfalls hohe Ausbauquoten. "In Südkorea wurde der Ausbau stark mit staatlichen Subventionen vorangetrieben, was jedoch den Wettbewerb beeinträchtigt hat. Außerdem verteilt sich in Südkorea die Bevölkerung hauptsächlich auf die großen Ballungszentren, wodurch wiederum der Ausbau um einiges erleichtert wird", erklärt Manfred Breul, Bereichsleiter Telekommunikation bei BITKOM, im Gespräch mit pressetext. Weiters sei in den vergangen Jahren eine gewisse Skepsis gegenüber neuen Technologien entstanden. "Neue Technologien werden in Deutschland nur sehr langsam angenommen. Schön langsam ist aber eine Trendwende zu bemerken: Vor allem junge Menschen, aber auch die 'Silver Surfers' treiben die Ausbreitung voran", erklärt Breul.
Leistungsstarke Internetverbindungen basieren in Deutschland noch überwiegend auf DSL, wobei mittlerweile auch verstärkt TV-Kabelnetze für eine schnelle Datenübertragung ausgebaut werden. In dünn besiedelten Gebieten rechnet sich der Ausbau aber oftmals nicht, und es wird auf drahtlose Technologien wie UMTS oder WiMAX zurückgegriffen. Für die Breitband-Erschließung dieser Regionen sieht Breul drei Modelle: "Die erste Optionen wäre, den Ausbau in betreffenden Regionen zu subventionieren, was jedoch den Wettbewerb stark einschränken würde. Quersubventionen wären ebenfalls denkbar, aber auch nicht die beste Lösung. Eher geeignet wäre, den Ausbau über differenzierte Preismodelle voranzutreiben", erklärt Breul. Gemeint ist damit, dass in dünn besiedelten Gebieten höhere Grundgebühren eingehoben werden sollten, damit die Kosten für den Ausbau schneller gedeckt werden. Somit würden die betreffenden Regionen für die Unternehmen attraktiver und gleichzeitig würde der Wettbewerb aufrecht erhaltet werden.
Wenn die momentane Entwicklung jedoch anhält, bestünde - so Breul - die Gefahr, dass dünn besiedelte Regionen entweder gar nicht oder erst sehr spät an die Breitband-Versorgung angeschlossen werden. Der flächendeckende Breitband-Ausbau werde aber in den nächsten Jahren die Wettbewerbsfähigkeit Deutschland entscheidend beeinflussen. Laut OECD-Schätzungen wird die Breitband-Technologie bis zum Jahr 2010 etwa ein Drittel zum Produktivitätszuwachs in den Industrieländern beitragen.
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