pte20050221010 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

RTL liebäugelt wieder mit Pay-TV

Gerhard Zeiler erklärt "Trauma Premiere" für abgehakt


Luxemburg (pte010/21.02.2005/09:53) Die RTL Group http://www.rtlgroup.com , Europas größter TV-Konzern, hat seine Liebe zum Pay-TV wieder entdeckt. Wie Gerhard Zeiler, CEO der RTL Group, in einem Interview mit dem Handelsblatt sagte, plant die Bertelsmann-Tochter im Zuge der TV-Digitalisierung auch den Einstieg ins Bezahlfernsehen. Neue digitale TV-Kanäle sollen demnach auch mit Abogebühren finanziert werden. Der Einstieg ins Bezahlfernsehen werde aber nicht grundsätzlich von der Konzernzentrale in Luxemburg betrieben, sondern von den jeweiligen Ländern, in denen RTL vertreten ist.

"Wir sind offen für das Geschäft mit Bezahlfernsehen. Das heißt aber nicht, dass wir es überall einführen müssen", sagte Zeiler im Interview mit dem Handelsblatt. Der Launch von Abo-Kanälen müsse im Zug der Digitalisierung Sinn machen. Zeiler ließ im Interview durchblicken, dass Frankreich ein mögliches Land für den Launch von Pay-TV durch die RTL Group sei. Aber auch für Deutschland schloss er den Wiedereinstieg ins Bezahlfernsehen nicht aus. Das "Trauma Premiere" erklärte Zeiler für abgehakt. Es bestehe jedoch "derzeit keine strategische Notwendigkeit" in Deutschland ins Pay-TV-Geschäft einzusteigen. Die RTL Group betreibt 31 TV-Sender und 30 Radiostationen in zehn europäischen Ländern. Die TV-Tochter trägt den größten Teil zu Umsatz und Gewinn des Bertelsmann-Konzerns bei.

Das von Zeiler angesprochene "Trauma Premiere" geht auf den Millionenverlust zurück, den Bertelsmann in den 1990er-Jahren mit dem Abosender Premiere gemacht hat. Seit Bertelsmann bei Premiere ausgestiegen ist, hat sich die TV-Landschaft in Deutschland aber grundlegend verändert. Der ehemals Verlust bringende Sender Premiere hat laut eigenen Angaben das Geschäftsjahr 2004 erstmals operativ in den schwarzen Zahlen beendet. Für den 9. März plant Premiere http://www.premiere.de nun den Börsengang in Frankfurt.

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