pts20180704027 Bauen/Wohnen, Produkte/Innovationen

"Zukunftsorte" Hinterstoder und Waidhofen an der Ybbs reüssieren beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2018

Hauptpreisträger ist Hinterstoder, Preis für nachhaltige Entwicklung an Waidhofen an der Ybbs


Hinterstoder/Waidhofen an der Ybbs/Wien (pts027/04.07.2018/12:55) Seit seiner Gründung 2012 steht der Verein "Zukunftsorte", ein Zusammenschluss innovativer Gemeinden aus Österreich und benachbarten Ländern, für zukunftsweisende Modelle der kommunalen Entwicklung. Die Jury des Europäischen Dorferneuerungspreis 2018 hat das herausragende Engagement zweier Zukunftsorte gewürdigt. Hinterstoder erhält den Hauptpreis des Wettbewerbs, Waidhofen an der Ybbs darf sich über eine Auszeichnung für qualitätsvolle Entwicklung freuen.

Die Freude bei den Mitgliedern im Verein "Zukunftsorte" http://www.zukunftsorte.at ist groß. Ende Juni gab die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung http://www.landentwicklung.org nämlich die Gewinner des Wettbewerbs zum Europäischen Dorferneuerungspreis bekannt. Dieser steht 2018 unter dem Motto "we!ter denken", 23 europäische Gemeinden ließen ihre Entwicklungsprozesse von einer internationalen Fachjury begutachten. Den Hauptpreis erhält die oberösterreichische Alpengemeinde Hinterstoder für ihren bereits 1991 begonnen Entwicklungsprozess "talaufwärts - vom Schlusslicht zum Vorzeigeort". Waidhofen an der Ybbs (NÖ) ist eine von zwölf Gemeinden, die für ihre "ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität" ausgezeichnet wurden. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer mehrtägigen Fach- und Festveranstaltung von 20. bis 22. September 2018 in Fließ (Tirol) statt.

Hinterstoder: Bürgerbeteiligung und Engagement für zeitgemäße Lebensqualität

"Hinterstoder zeigt äußerst facettenreich, wie die Hebung der Lebensqualität in einem attraktiven, innovativen und zukunftsfähigen Dorf zum Schlüsselfaktor eines partizipativen Entwicklungsprozesses werden kann. Die Dynamik und der Erfolg basieren maßgebend auf dem regen Ideenaustausch über kreative Kooperationen mit den ruralen wie den urbanen Lebenswelten. Highlights aus einer Vielzahl an realisierten Projekten sind die Erstellung eines Naturraum-Entwicklungskonzeptes für das Stodertal, die Rückwidmung von Baugrundstücken in Grünland, die Renaturierung des Naturjuwels Schiederweiher, die effiziente Nutzung von endogenen Rohstoffen zur Wärmegewinnung, die Umnutzung der alten Post für zentrumsnahes Wohnen, die Umstellung der Ortsbeleuchtung gemäß Energieeffizienz, Verkehrssicherheit und Gesundheit, die Schaffung von Begegnungs -und Dokumentationsräumen in hoher architektonischer Qualität, die Stärkung des lokalen Wirtschaftspotenzials und des touristischen Angebots unter der Dachmarke 'Hinterstoder pur', die Förderung einer nachhaltigen Mobilität für Einhei¬mische und Gäste sowie eine Vielfalt an herausragenden Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur. Kurz und gut: Hinterstoder wird dem Motto 'we!ter denken' auf eine umfassende und strahlkräftige Weise in bester Form und höchster Qualität gerecht", heißt es in der Beurteilung der Bewertungskommission.

Für Josef Mathis, Obmann des Vereins Zukunftsorte und Altbürgermeister der Gemeinde Zwischenwasser (Vorarlberg), verdient Hinterstoder den Europäischen Dorferneuerungspreis 2018 zurecht: "Ich gratuliere Bürgermeister Helmut Wallner und seinem Team sowie allen Bewohnerinnen und Bewohnern Hinterstoders ganz herzlich zu dieser großen Auszeichnung. Sie bedeutet auch den Höhepunkt eines Entwicklungsprozesses, der 1991 mit Helmut Wallners Bürgermeisterlaufbahn begonnen hat. Hinsichtlich Konsequenz, Beharrlichkeit und Mut zur Zeitgenossenschaft ist er beispielgebend für viele Gemeinden in Österreich und Europa", so Mathis.

Waidhofen an der Ybbs: Leitfaden "Vision 2030"

Auch die Zukunftsorte-Gemeinde Waidhofen an der Ybbs wurde im Rahmen des Europäischen Dorferneuerungspreises 2018 ausgezeichnet. Die internationale Jury strich den langjährigen Entwicklungsprozess hervor, "der 1988 in den Katastralgemeinden begann und 1993 einen umfassenden Stadterneuerungsprozess induzierte, der in der ambitionierten Vision 2030 mündete - einem hochkarätigen Leitfaden für die gesamte Gemeinde im Bereich Wohnen, Arbeiten und Tourismus, der gemeinsam von Bürgern/innen, Experten/innen und politisch Verantwortlichen formuliert wurde. Die Umsetzung dieser Vision ist bereits weit fortgeschritten und in einer Vielzahl von Leuchtturmprojekten in den Bereichen Baukultur, Regionalwirtschaft, Kunst und Kultur, zeitgemäßer sozialer Infrastruktur wie auch Ökologie ersichtlich. Herausragend erscheint auch die Installierung eines 'Stadtkümmerers', der die Innenstadt-Unternehmer und die Verwaltung koordiniert und somit zur Innenstadtaufwertung beiträgt. Generell sind die Offenheit für Heterogenität und Vielfalt, zeitgemäße Beteiligungsstrukturen und breites bürgerschaftliches Engagement sowie das beispielhafte Miteinander von Stadt und Land auf Augenhöhe positiv zu erwähnen", so die Jury-Begründung im Wortlaut.

"Warum Waidhofen diese Auszeichnung verdient? Weil die Mostviertler Stadtgemeinde auf Belebung des mittelalterlichen Stadtkerns setzt, statt auf der grünen Wiese zu betonieren. Weil sie Bestehendes nutzt und alte Gebäude mit neuen Nutzungen aufwertet. Weil ein eigener Gestaltungsbeirat über die Qualität der Bauprojekte wacht. Weil Kultur, Tourismus und Gewerbe von einem integrierten Stadtmarketing profitieren", erläutert Josef Mathis, Obmann der "Zukunftsorte".

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