pts20090828010 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Kriminalitätsrate ist im Empfinden der Österreicher gestiegen

Mehr Verbrechen, weniger Angst


Wien (pts010/28.08.2009/10:35) Sicherheitsempfinden zu Hause ist gleichzeitig größer als im Vorjahr / Gründe: nachbarschaftliche Hilfe wird groß geschrieben

20% der Österreicher fühlen sich in ihren eigenen 4 Wänden sicherer als noch im Jahr zuvor. Und das, obwohl 81% der Befragten der Meinung sind, dass besonders die Anzahl der Einbrüche in Österreich gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen ist. Das ergab eine im August 2009 von MindTake New Media Research durchgeführte Studie unter 501 Österreichern.

"Gefühlte Kriminalität" ist gestiegen
Mehr als die Hälfte der Österreicher sind der Meinung, dass vor allem gewaltmotivierte und brutalere Verbrechen in Österreich auf dem Vormarsch sind. Genannt werden hier die steigende Jugendkriminalität (58%), Diebstähle in der Öffentlichkeit (58%) und eine Zunahme an körperlicher Gewalt und Übergriffen wie z.B. Schlägereien und Auseinandersetzungen (51%).

Vor allem Männer haben dabei das Gefühl, dass die Kriminalität in der Wirtschaft (Männer: 39%, Frauen: 27%) sowie beim organisierten Verbrechen (Männer: 51%, Frauen: 34%) gestiegen ist.

Allen Medienberichten zum Trotz glauben immerhin 8% aller Befragten nicht, dass die Kriminalität insgesamt gestiegen ist. Diese Meinung vertreten zu 11% vor allem Frauen (nur 5% der Männer sind dieser Ansicht).

Vermutete Gründe: Osteuropa und Sparmaßnahmen bei der Polizei
Verantwortlich für die Steigerung der Kriminalität ist, zumindest für 62% der Österreicher, die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft. Knapp 53% der Österreicher machen die EU-Osterweiterung, und 36% das Schengenabkommen mit osteuropäischen Staaten für die erhöhte Kriminalität gegenüber dem Vorjahr verantwortlich.

Neben unseren östlichen Nachbarstaaten gibt es für die Österreicher aber auch klar innerstaatliche und -politische Probleme, die zu vermehrten Gesetzesbrüchen führen: So werden von 46% der Befragten die verringerte Präsenz der Polizei, von 44% Sparmaßnahmen bei der Polizeireform und von 40% die Schließung von Dienststellen genannt. Der Vorschlag, den Mangel an Polizeipräsenz durch erhöhte Befugnisse derselben auszugleichen, stößt bei 52% der Bevölkerung auf Gegenliebe.

Neben den Sparmaßnahmen bei der Polizei wird auch der Gesellschaft selbst ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: immerhin 40% machen die Abnahme der Zivilcourage für die erhöhte Kriminalität mitverantwortlich.

Besonders Frauen fühlen sich gegenüber dem Vorjahr sicherer
Dennoch fühlen sich 89% der Österreicher - zumindest bei sich zu Hause - ziemlich bis sehr sicher. Überraschend: unter den 13%, welche sich, verglichen zum Vorjahr, eher bis sehr unsicher fühlen, ist der Männeranteil mit 16% deutlich höher als jener der Frauen mit 10%. Auch das Alter ist entscheidend: so steigt mit dem Lebensalter zum Beispiel die Furcht vor Einbrüchen.

Verantwortlich für die hohe, zumindest gefühlte, Sicherheit sind wahrscheinlich die vielen Vorkehrungen, die von vielen selbst getroffen werden: mit 52% setzen gut die Hälfte aller Befragten auf nachbarschaftliche Unterstützung und gegenseitiges Aufpassen. Und schon beim Einzug achten 42% auf das Wählen einer sicheren Wohngegend. Aber auch der Einbau von Sicherheitsschlössern, -türen und/oder -fenstern (42%), sowie das Vortäuschen von Anwesenheit (38%) sind gerne getroffene Maßnahmen, um die eigene Sicherheit zu erhöhen. Alarm schlagen durch Anlagen wird von 8% geschätzt, ebenso viele greifen dabei lieber auf einen Wachhund zurück. Und rund 18% zeigen sich von alledem unbeeindruckt: sie treffen überhaupt keine bewussten Vorkehrungen, um einen Einbruch zu verhindern.

Keine "Selbstjustiz" im Ernstfall
Von Selbstverteidigung oder sogar Selbstjustiz halten die Österreicher wenig: lediglich 7%, davon die meisten Männer, besitzen eine Schusswaffe oder Messer zur Verteidigung. Pfeffersprays oder ähnliche Mittel werden von 9%, Selbstverteidigung von 13% eingesetzt - wobei bei beiden Verteidigungsarten der Frauenanteil leicht überwiegt.

Auch einer Einführung von privaten Sicherheitstrupps stehen zumindest 57% der Österreicher eher kritisch gegenüber - Vertrauen doch immerhin 60% der Polizei, dass sie hilft, wenn sie gebraucht wird.

Weitere Informationen:
MindTake New Media Research
Mag. Christine Schlögl
Marktforschung und Projektmanagement
cs@mindtake.com

DieFink|Agentur für Kommunikation
Mag. Helene Fink
helene@diefink.at
Mobil: 0650/5630088

(Ende)
Aussender: MindTake New Media Consulting GmbH
Ansprechpartner: Mag. Christine Schlögl
E-Mail: cs@mindtake.com
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