pts20061207015 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

Phytotherapie

Besenginster bei Herzrhythmusstörungen


Hochheim (pts015/07.12.2006/10:00) Die Phythotherapie erfreut sich zunehmender Beliebtheit. In der Bevölkerung wächst ein starkes Interesse am überlieferten traditionellen Heilwissen heran. Immer mehr Wirkungen und Wirkmechanismen der heimischen Heilpflanzen und der anderer Kulturräume werden auch durch die moderne Forschung belegt und erklärbar. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Kenntnis um deren Inhaltsstoffe. Damit einher geht eine wachsende Auseinandersetzung mit den seelischen Ursachen psychosomatischer Erkrankungen unter Einbeziehung fast vergessenen Weisheitswissens alter Kulturen. Verbindet sich dieses Wissen sinnvoll, öffnet es natürliche organische Wege der Heilung.

Am Beispiel des Herzens sei eine phythotherapeutische Begleitung demonstriert. Das Herz kann sowohl durch seine Lage als auch von seiner Funktion her als zentrales Organ des Menschen betrachtet werden. Hierzu ein Ausschnitt aus dem Artikel von Peter Schwarz: Der Besenginster, ein unentbehrliches Antiarrhythmikum in der naturheilkundlich orientierten Praxis. (CO'MED 06/06):

Der geistige Hintergrund bei Rhythmusstörungen des Herzens
Das Herz, als Motor unseres Lebens, ist eng mit allem verbunden, was uns bewegt.
Es ist also abhängig von ausreichender körperlicher Bewegung, und es ist auch unser Gefühlszentrum, denn auch unsere Gefühle bewegen uns.
Dies spiegelt sich wieder in denen vom Volksmund geprägten Bezeichnungen, wie

  • Das Herz hüpft oder zerspringt vor Freude
  • Es schlägt mir bis zum Hals oder kann vor Schreck fast stehen bleiben
  • Mitunter rutscht es uns auch in die Hose
  • Man kann mit ganzem Herzen bei einer Sache sein oder auch verliebt sein
  • Sich etwas zu Herzen nehmen
  • Mir liegt etwas am Herzen
  • Es hat mein Herz gerührt
  • Mir blutet das Herz
  • Jemanden in sein Herz ein- oder ausschließen
Was das Herz aus dem Takt bringt, ist immer eine zu große oder zu geringe Bewegung, entweder körperlich oder emotional, also ein zu großes oder nicht zugelassenes Gefühl. Herzkranke sind Menschen, welche nicht auf ihr Herz hören wollen und am liebsten alles mit dem Kopf erledigen.
Der Mensch hat zwei Zentren, das Herz und sein Gehirn, also Verstand und Gefühl. Bei Rhythmusstörungen spielt das Herz verrückt, weil sein Träger sich nicht mehr verrücken lässt, da er gefühlsmäßig erstarrt ist und sich schwer tut, Bewegung in sein Leben zu bringen, also zu keiner Bewegung mehr bereit ist. Er wird von seinem Verstand geleitet und lässt seine Gefühle nicht mehr oder nur ungenügend zu. Zuviel ursächliches Denken führt zum Verlust der Mitte, weg vom ureigensten Ich.
Wenn das Herz stolpert oder rast, ist das immer ein sicheres Zeichen für eine Störung der Ordnung, des inneren Rhythmus. Das Herz zwingt seinen Träger durch seine Entgleisung wieder, auf sein Zentrum, auf seine Mitte zu hören.

Sinnvolle selbstkritische Fragen bei Störungen des Herzens

  • Höre ich noch auf mein Herz bei meinen Entscheidungen?
  • Wird mein Leben noch von einem lebendigen Rhythmus bestimmt oder von meinem Verstand?
  • Halte ich Kopf und Herz, Verstand und Gefühl in einem harmonischen Gleichgewicht?
  • Gibt es in meinem Leben noch genug, was mich bewegt?
Besenginster bei Herzrhythmusstörungen
Der Besenginster, welcher der Familie der Schmetterlingsblütler (Papilionaceae) entstammt, ist eine der häufigsten und schönsten Pflanzen unserer heimischen Flora. Zu den Charakteristika des Besenginsters zählen seine rutenförmigen Zweige, die kleinen dunkelgrünen Laubblätter sowie die großen goldgelben Schmetterlingsblüten. Die bis zu zwei Meter hohen Ginsterbestände verfärben sich im Juni leuchtend gelb, wobei die herrlichen Schmetterlingsblüten reichlich von Insekten umschwärmt werden.
Zu den Inhaltsstoffen des Besenginsters gehören das Hauptalkaloid Spartein sowie die Nebenalkaloide Sarothamnin und Genistein. Ersterem, dem Spartein kommt primäre Bedeutung zu. Es gehört, ebenso wie das Nikotin, zu den wenigen Basen, welche als freie Alkaloide nicht kristallin sind, sondern Flüssigkeiten darstellen. Auf Grund der öligen Konsistenz sowie der geringen Löslichkeit in Wasser kann Spartein allein nicht als Arzneimittel verarbeitet werden. Es kommt daher in Form eines Schwefelsalzes, dem Sparteinsulfat zur Applikation. Spartein selbst weist ein tetrazyklisches Ringsystem auf, in welchem zwei Stickstoffatome eingebaut sind. Die Pflanze vermag aus der essenziellen Diaminosäure Lysin Spartein zu synthetisieren.
Spartein zeigt eine ausgeprägte antiarrhythmische Wirkung auf das Reizbildungs- und Reizleitungssystem des Herzens, welches vor allem im Bereich des Vorhofs zum Tragen kommt. Selbst die normale Sinusfrequenz wird unter dem Einfluss des Sparteins reduziert. Durch die Wirkung des Sparteins wird eine pathologisch beschleunigte Reizbildung im Vorhof inhibiert und eine gesteigerte Reiz- und Erregbarkeit des Reizleitungssystems gedämpft. Durch die Erhöhung der Reizschwelle, sie kommt durch eine Hemmung des Natriuminfluxes in die Myokardzellen zu Stande, wird die Flimmerbereitschaft des Herzens sowie dessen Neigung zu Extrasystolen herabgesetzt. Die eben aufgezeigten Effekte wirken sich regulierend auf die Herztätigkeit aus.
Durch den Synergismus der anderen Alkaloide des Besenginsters wird eine Normalisierung des Blutdrucks bei Hypotonie hervorgerufen und eine vasokonstriktorische, sympathikomimetische und venentonisierende Wirkung erzeugt.
Die Wirkung des Sparteins ist der des Chinidins sehr ähnlich, jedoch bei weitem milder und mithin ungefährlicher. Ebenso wie das Chinin übt auch der Ginster einen kontraktionsanregenden Effekt auf den Uterus aus, womit er atyptisch wirkt und mithin in der Geburtshilfe Verwendung findet. Im Vergleich zu anderen Antiarrhythmika weist Spartein nur einen relativ geringen negativ inotropen Effekt auf. Deshalb wird der Besenginster auch gerne als Mite-Betarezeptorenblocker bezeichnet.
Da der Besenginster nicht kumuliert, eignet er sich gut für eine Dauer- oder Langzeittherapie.

CO'MED Verlag
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