pte20250929003 in Forschung

TikTok: "Benadryl Challenge" überdauert Jahre

Antiallergikum sorgt für Halluzinationen - Forscher der University of Oklahoma warnen vor Folgen


Noelia Swymeler: Kinderärztin warnt vor TikTok-Challenge (Foto: ou.edu)
Noelia Swymeler: Kinderärztin warnt vor TikTok-Challenge (Foto: ou.edu)

Norman (pte003/29.09.2025/06:10)

Die fragwürdige "Benadryl Challenge" vor allem auf TikTok, die dazu auffordert, das gleichnamige Antihistamin zu schlucken und die Folgen zu filmen, überdauert laut einer Analyse der University of Oklahoma Jahre. "Die Tatsache, dass wir auch Jahre nach dem ersten Aufkommen der Challenge weiterhin einen Anstieg des schädlichen Diphenhydramin-Konsums beobachten, zeigt, wie mächtig und gefährlich Social-Media-Trends sein können", sagt Forscherin Noelia Swymeler.

Schwere Vergiftungserscheinungen

Diphenhydramin ist ein Antihistaminikum der ersten Generation, das bei Missbrauch zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen wie Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen, Koma und Tod führen kann. Nach Vorschrift eingenommen, wirkt es als Schlaf- und Beruhigungsmittel. Früher wurde es auch zur Bekämpfung von Allergien eingesetzt. Bestimmte Medikamente, die diesen Wirkstoff enthalten, sind rezeptfrei erhältlich.

In der Challenge werden Teenager aufgefordert, mehr als 300 Milligramm Diphenhydramin zu schlucken, um Halluzinationen zu erleben. 2023 wurde in den USA mit 73 die größte Zahl an Vergiftungen durch Antihistamine registriert, 2020 waren es 62. Auch wenn der Anstieg der Meldungen nicht direkt auf die Benadryl Challenge zurückgeführt werden könne, unterstreiche die Zahl der Fälle bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen besorgniserregenden nationalen Trend.

Bessere Aufklärung dringend nötig

"Die Spitzenwerte fielen mit dem Aufkommen der Challenge zusammen, während der Rückgang möglicherweise auf Gesundheitswarnungen zurückzuführen ist. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer anhaltenden Wachsamkeit seitens der Gesundheitsdienstleister, Gesundheitsbehörden und politischen Entscheidungsträger, um den Risiken des Missbrauchs von rezeptfreien Medikamenten, insbesondere im Zusammenhang mit sich entwickelnden Trends in den sozialen Medien, entgegenzuwirken", so Swymeler.

Die Studie verdeutliche die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung, strengerer Sicherheitsvorkehrungen und einer kontinuierlichen Sensibilisierung, um zu verhindern, dass Teenager durch Medikamente zu Schaden kommen, die sie leicht in ihren eigenen vier Wänden finden können.

(Ende)
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