pte20250922002 in Leben

Obstabfälle machen Fleischbällchen gesünder

Wissenschaftler der Cornell University glauben an lukrativere Produktion von Apfelsaft und Cidre


Fleischbällchen-Zubereitung: Verfahren bringt Vorteile mit sich (Foto: Sreang Hok, cornell.edu)
Fleischbällchen-Zubereitung: Verfahren bringt Vorteile mit sich (Foto: Sreang Hok, cornell.edu)

Ithaca (pte002/22.09.2025/06:05)

Fleischbällchen und Burger-Pattys aus Rindfleisch enthalten künftig bis zu 20 Prozent Trester aus Apfelsaft- und Cidrefabriken - zumindest, wenn es nach Forschern der Cornell University geht. Was wie Verbrauchertäuschung klingt, ist jedoch gut gemeint. Die vermeintlichen Abfälle sind laut Experte Elad Tako "eine großartige Quelle für Ballaststoffe und bioaktive Substanzen". Speziell bearbeitet sei dieser Trester zudem geschmacksneutral, wirke antioxidativ und konservierend.

Gewinnbringende Option

Tako und sein Doktorand Peter Gracey haben mehr als 100 Freiwillige die mit Trester versetzten Fleischbällchen verkosten lassen. Keiner merkte, dass mit ihnen etwas nicht stimmte. Die Fleischbällchen mit Apfeltrester waren in Bezug auf Aroma, Geschmack, Textur und Gesamtpräferenz nicht von ungepanschten Speisen zu unterscheiden, heißt es.

Diese Erkenntnis ist mehr als nur eine kulinarische Kuriosität. Sie weist auch auf eine potenzielle neue Einnahmequelle für Apfel- und Cider-Produzenten hin. Diese könnten den Kreislauf in der Lebensmittelherstellung gewinnbringend schließen. Anstatt für die Entsorgung des Tresters zu bezahlen, könnten sie ihn gefriertrocknen, mahlen und als wertschöpfende Zutat an Lebensmittelhersteller und Spezialitätenproduzenten verkaufen, glauben die Forscher.

Weniger tierisches Eiweiß

Die Produzenten könnten den Zusatz sogar gewinnbringend vermarkten, denn Trester enthält Pektin, Ballaststoffe, Polyphenole und Mikronährstoffe - lauter Substanzen, die als gesund gelten. Zudem müssten Verbraucher ihre liebgewonnenen Ernährungsgewohnheiten nicht umstellen. Das Potenzial ist groß: Allein in den USA fallen jährlich vier Mio. Tonnen Trester aus der Verarbeitung von Äpfeln an.

Diese Umstellung könnte auch die Entsorgungskosten senken und die Methanemissionen aus Deponien reduzieren - in vielen Ländern landen Abfälle noch auf Deponien statt verbrannt oder kompostiert zu werden - und zusätzliche Einnahmen aus einer Ressource generieren, die derzeit als Abfall behandelt wird. Gleichzeitig könnte sie den Ballaststoffgehalt in beliebten verarbeiteten Lebensmitteln erhöhen und den Anteil an tierischem Eiweiß geringfügig reduzieren.

(Ende)
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